Dorel: Umsatz schwächelt, Gewinn drastisch runter

Der kanadische und an der US-Börse notierte Mischkonzern Dorel Industries Inc. – unter anderem Mutter des den Fahrrad-Fachhandel anfahrenden Bikeanbieters Cycling Sports Group (CSGMarken Cannondale, GT, Schwinn, Sugoi etc.) sowie des den branchenfremden Massenmarkt anfahrenden Bikeanbieters Pacific-Cycle (Marken Pacific, Dyno, Roadmaster etc.) – hat in seinem dritten Verkaufsquartal 2013 (Juli bis September) einen Gesamtumsatz von 607,30 Millionen US$ (454,27 Millionen Euro, minus 1 Prozent) sowie einen operativen Gewinn von 15,75 Millionen US$ (minus 44,3 Prozent) eingefahren. Der Nettogewinn lag bei 11,12 Millionen US$ (8,32 Millionen Euro, minus 44,4 Prozent)…

In diesem Quartalsergebnis enthalten: Gesamtverkäufe des den Fahrradbereich aufgreifenden Geschäftssegments Recreational/Leisure von 231,60 Millionen US$ (173,22 Millionen Euro, plus 1,2 Prozent) sowie einem operativen Gewinn von 14,11 Millionen US$ (10,55 Millionen Euro, plus 12,7 Prozent). Das im Vergleich gute Ergebnis ist auch auf die im August 2013 bekannt gegebene Übernahme eines 70-Prozent-Mehrheitsanteils an Brasiliens traditionellen Fahrradproduzenten Caloi zurückzuführen. Hier werden künftig einige Synergien greifen, über die der RadMarkt bereits seiner Übernahme-Meldung berichtet hatte. Das organische Wachstum dieser Sparte hat im dritten Verkaufsquartal ein Minus von „um die 6 Prozent“ schlucken müssen. Insgesamt sei das Geschäft vorab schon durch die schlechten Wetterverhältnisse ausgebremst worden.
Das spiegelt sich auch in den Zahlen der ersten drei Verkaufsquartale (Januar bis September) wieder: Hier gingen die Dorel-Fahrradumsätze im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um 4,1 Prozent auf 673,28 Millionen US$ (503,54 Millionen Euro) herunter. Der operative Gewinn mußte mit 23,33 Millionen US$ (17,5 Millionen Euro) sogar ein Minus von 50,8 Prozent hinnehmen.
Trotz des schlechten Ergebnisses schaut Dorel zuversichtlich in seine Fahrrad-Zukunft: Erstens würden gewisse Marktindikatoren wieder nach oben zeigen. Zweitens würden CSG-Markenverkäufe mit der neuen Modellrange im Rücken wieder hochschalten. Drittens wären die Pacific-Verkäufe auch durch eine Zeitumstellung, die einige Lieferung vom dritten in das vierte Verkaufsquartal verlegt hätten, beeinflußt worden. Das angelaufenen Pacific-Cycle-Maßnahmen zur Kostendämpfung würde im letzten Verkaufsquartal 2013 durchstarten – und dann letztendlich auch greifen.
Mit diesem Ergebnis der Dorel-Fahrradsparte (Segment Recreational/Leisure) zusammen mit den beiden von den Kanadiern ebenfalls im Weltmarkt vertretenen Geschäftsbereichen Jugendprodukte und Möbel konnte Dorel in den ersten drei Verkaufsquartalen einen Gesamtumsatz von 1,80 Milliarden US$ (1,35 Milliarden Euro, minus 3,6 Prozent) sowie einen operativen Gewinn von 67,28 Millionen Euro (50,31 Millionen Euro, minus 37,8 Prozent) erwirtschaften.
Laut Dorel-CEO Martin Schwartz sei man mit dem für das Gesamtjahr 2013 zu erwartenden Ergebnis nicht zufrieden. Man habe bereits die vorherigen Prognosen für 2012 nach unten revidiert. Sicherlich würde man nicht das Ergebnis des Vorjahres 2012 erreichen. Jetzt arbeite man an allen Fronten verstärkt daran, das künftige Geschäftsergebnis zu verbessern. Ein Schritt in diese Richtung sei sicherlich auch die getätigte Caloi-Übernahme. Mit ihr würde man „weitere profitable Märkte“ betreten.

Text: Jo Beckendorff

 

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