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E-Mikromobilitätstrend sorgt für Kabinenroller-Comeback
Isetta-Comeback mit »e«: Microlino.

Im Zuge des derzeit elektrifizierten Mikromobilitäts-Booms stehen jetzt zwei deutsche Kultautos vor ihrem Comeback: während das der guten alten Isetta schon lange angekündigt war und als E-Version von einem Schweizer Mikromobilitäts-Pionier in Italien gebaut wird, entsteht die E-Version des legendären Messerschmitt-Kabinenrollers unter Regie von JMA Messerschmitt-Werke SL in Spanien. Dieses Unternehmen hat den Namen laut eigenen Angaben von der Messerschmitt-Stiftung gegen Zahlung einer nicht spezifizierten Summe lizenziert. Beide zweisitzigen E-Kabinenroller-Comebacks surren nun in den Markt.

Der E-Nachfolger der Isetta wurde schon vor längerer Zeit unter dem Namen Microlino von Mikromobilitäts-Pionier Wim Ouboter vorgestellt. Seine Söhne Oliver und Merlin Ouboter haben die ausschließlich auf »e« setzende Serienproduktion eines umweltfreundlichen Stadtfahrzeugs zur Marktreife geführt. Jetzt ist es für einen VK-Preis ab 12.000 Euro zu haben. Weitere Info zum Isetta E-Nachfolger Microlino sowie einem weiteren E-Mobilitätsprodukt der Schweizer namens »Microletta« (einem dreirädigen E-Motorroller, siehe 1. Bild unten) unter www.microlino-car.com.
Falls Ihnen der Name Wim Ouboter nichts sagt: er und sein Unternehmen Micro Mobility Systems gelten unter anderem als Erfinder des Mini-Tretrollers (alias Micro-Scooter) sowie des Kickboards (einem Skateboard mit Knauf-Lenkstange). Ob faltbar oder nicht faltbar: vor allem erstes Mikromobilitäts-Produkt eroberte den Weltmarkt – zuallererst ohne und dann (auch mit Hilfe zahlreicher Mietflotten-Anbieter) mit »e«.
Messerschmitt-Comeback wahlweise mit Verbrenner- und E-Motor
Ganz anders sieht die Neuauflage des Kabinenrollers des legendären deutschen Flugzeug-Herstellers Messerschmitt aus. Die wird allerdings von einem spanischen Anbieter gelenkt. JMA Messerschmitt-Werke SL nutzt den traditionellen Namen, den sie von der Messerschmitt-Stiftung via Lizenz erhalten haben, für das Comeback.
Allerdings wird nicht nur eine E-, sondern auch eine Verbrenner-Version angeboten. Insgesamt sollen zwei Modelle – das Einsteigermodell »Sport« für rund 15.400 Euro und das Modell »L&C« mit Cabrio Hardtop-Dach für rund 17.800 Euro – durchstarten (siehe unten 2. und 3. Bild). Die Auslieferungspremiere ist in diesem Mai. Eine erste (allerdings fast ausverkaufte) 20er-Serie wurde zum Zeitpunkt dieses Schreibens zu einem Sonderpreis von 10.950 Euro angeboten. Der Verkauf läuft über die Webseite www.messerschmitt-werke.de.
Nichts für »die Masse«: Betterschmitt
Es geht aber auch anders (und German-Made): schon seit 2013 bietet der sich auf die E-Umrüstung konventioneller Autos spezialisierte Classic E-Cars-Macher Broedersdorff & Koenzen GmbH (www.classic-ecars.de) aus Hilden in Zusammenarbeit mit Oldtimer-Restaurateur Radsatzwerk-Werkstatt (www.radsatzwerkstatt.de) aus Oldenburg ein unter dem Namen Betterschmitt (www.betterschmitt.de) komplett in Deutschland produziertes E-Messerschmitt-Modell mit handgefertigter Aluminium-Karosserie (siehe unten 4. und 5. Bild).
Nachgehakt bei Geschäftsführer Jens Broedersdorff hat so etwas natürlich auch seinen Preis. Der liegt bei »ab 45.000 Euro«. Anders ausgedrückt: dieses E-Modell ist im Gegensatz zu den jüngeren Microlino- und Messerschmitt-Kabinenrollern doch eher etwas für echte Liebhaber. Bis dato haben auch nur fünf handgefertige Betterschmitts die Produktionsstätte verlassen.

Text: Jo Beckendorff, Fotos: 2x Microlino, 2x JMA Messerschmitt-Werke, 2x Betterschmitt

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