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Eurobike-Macher stellt Bicle zugunsten von Eurobike Connect ein
Bicle.

Die einst in den Niederlanden gegründete und später von Eurobike-Macher Messe Friedrichshafen übernommene B2B E-Mobilitätsplattform Bicle (https://bicle.com) wird nun bis auf weiteres nicht weitergeführt. Bausteine von Bicle sollen zukünftig im Rahmen der neuen digitalen und erstmals auf der Eurobike 2019 präsentierten B2B-Plattform »Eurobike Connect« (www.eurobike.com/connect/) weiterentwickelt werden. Dieses Business-Netzwerk für die Bike- und Mobilitätsbranche wurde im Oktober frei geschaltet.

Im Zuge weiterer neuer Services, die »die Marktbegleitungen weit über das reine Veranstaltungsereignis am Bodensee stärken« sollten, wurde 2018 die Digon GmbH mit Sitz auf dem Gelände der Messe Friedrichshafen gegründet. Das Messe-Tochterunternehmen Digon (www.digon.de) sollte sich vorrangig »um die Entwicklung, den Betrieb und die Vermarktung der digitalen Businessplattformen« kümmern.
Mit dem Startup »Bicle – mobility industry network« wurde die von Gründer Ivo de Wit kreierte B2B-E-Mobility-Plattform unter das Digon-Dach gepackt. Zum Geschäftsführer von Digon wurde Bicle-Macher de Wit ernannt, der mit seinem Fachportal als digitale »One-stop-Resource« und Anlaufstelle für Themen rund um künftige Mobilität punkten wollte.
Noch zum Start unter dem Digon-Dach hatte der Bicle-Gründer erklärt: »Bicle bietet den Business-Akteuren der globalen E-Mobilitätsindustrie eine interaktive, State of the Art-Branchenplattform mit Netzwerk-Funktionen, Branchen-News, Daten, Studien und Trend-Analysen. Bicle verbindet weltweit Hersteller, Marken, Vorlieferanten und Service-Dienstleister mit dem Ziel, neue Ideen, Partnerschaften und Geschäfte zu generieren.«
Diese Rechnung ist leider nie richtig aufgegangen. Somit ist der aktuell kommunizierte Stopp einer Bicle-Weiterführung wohl auch im Zuge weiterer Sparmaßnahmen der Messe Friedrichshafen eingeläutet worden.
Fakt ist, dass sich der Messeveranstalter am Bodensee wie andere Messeanbieter auch wachsenden Herausforderungen stellen muss. So hat der Eurobike-Macher zum Beispiel den Verlust seiner Messe OutDoor verdauen müssen.
Bereits Mitte 2019 erklärte Messechef Klaus Wellmann, dass sich für das laufende Geschäftsjahr 2019 »ein Umsatzrückgang auf unter 30 Millionen Euro« abzeichnen würde (zum Vergleich: Umsatz 2018: 36 Millionen Euro). Natürlich sei der Verlust der OutDoor ein herber Verlust. O-Ton Wellmann: »Dies können wir absehbar nicht kompensieren. Die fehlende OutDoor trifft uns finanziell, stürzt die Messe Friedrichshafen aber keinesfalls in eine Krise. Die Tatsache, dass wir eine Messe verloren haben, ist bedauerlich, entspricht aber auch der Normalität im Messegeschäft.«
Richtig herausfordernd läuft es derzeit auch für die Friedrichshafener in Nanjing/China. Die dortige Asia OutDoor klettert selbst nach der vollzogenen Integration der Schwestermesse Asia Bike nicht mehr aufwärts. Hinzu kommen die allgemeinen Problematiken, die derzeit den Großmessen dieser Welt um die Ohren wehen.
So bestätigte die Messe Friedrichshafen zum Jahresende dem RadMarkt auf Nachfrage, das »Bicle momentan geparkt« wird. Offizielles Statement von Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisingers: »Bicle konnte unsere Erwartungen als Start-Up im E-Mobility Markt leider nicht erfüllen. Das Projekt wird derzeit nicht weitergeführt und vielversprechende Bausteine von Bicle werden zukünftig im Rahmen der neuen digitalen B2B-Plattform ‚Eurobike Connect‘ weiterentwickelt.«
Mit Garrett Jackson ist auch ein Kollege aus dem Bicle-Team ins Eurobike-Team gewechselt. Jackson betreut nun bei der Messe Friedrichshafen als Digital Marketing Referent das »Eurobike Connect«-Thema. Alle weiteren Bicle-Mitarbeiter seien bereits woanders untergekommen.

Text: Jo Beckendorff/Abb: Messe Friedrichshafen/Bicle

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