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Extra Energy: Pedelec-Test von StiWa/ADAC ist mangelhaft
Insgesamt 9 von 16 Pedelecs im Test der Stiftung Warentest und ADAC 06/2013 erhielten das Testurteil »mangelhaft«.  Foto: Stiftung Warentest

Der Verein Extra Energy, der 2009 selbst mit dem ADAC zusammen einen Pedelec-Test durchführte, übt heftige Kritik an Stiftung Warentest und ADAC und beurteilt den Test als »mangelhaft«. Eine Million Pedec 25-Fahrern in Deutschland seien dadurch verunsichert worden. Auch den Experten aus Tanna fehlt die Transparenz der Prüfmethoden und Testanforderungen und fordern »konkrete gut begründete Vorschläge, wie Produktsicherheit realitätsnah überprüft werden kann.«…

»Bei der Relevanz und Tragweite dieses Tests wäre die zeitgleiche Publikation der Testmethodik jedoch sehr wichtig. Ein Dokument mit allen Details als Download zur Verfügung zu stellen, sollte in Zeiten des Internets kein Problem sein«, heißt es in einer Pressemitteilung.
Im Jahr 2009 wären die Ergebnisse des Tests und auch der vom ADAC publizierte Tenor durchaus positiv gewesen. »Doch es scheint, dass seitdem die ADAC-Führung erkannt hat, dass das Pedelec ein echter Wettbewerber für den Autoverkehr ist. Ist das Pedelec nicht mehr der nette Exot, über den man mal nett berichten kann?«, fragt man sich bei Extra Energy. Jetzt dominierten Berichte, die die Gefahren hervorheben. »Wenn der ADAC genauso kritisch über Autos berichten würde, dann müsste er jedes Jahr einen Test über Crashtests bei 100 km/h gegen einen Baum publizieren und bei der Autoindustrie anmahnen, dass es immer noch kein Auto auf dem Markt gibt, mit dem man das überleben kann
Desweiteren würden Hersteller kritisiert, die Seitenläuferdynamos verbaut hatten. Dies sei aber nur geschehen, weil es der Gesetzgeber in Deutschland so vorschreibe. Ein Beispiel für eine Norm, die nicht sinnvoll sei. Extra Energy hatte sich 2012 dazu entschlossen, bei seinen Tests sich »nicht mehr mit der Überprüfung der Gesetzeskonformität zu beschäftigen sondern sich ausschließlich mit der Kundenwunscherfüllung bei den Tests zu befassen
So sei die Kritik an einer vorhandenen Rücktrittbremse nach Ansicht von ExtraEnergy eine tendenziöse Aussage, denn diese sei für manche Zielgruppen eine Mindestanforderung, für andere jedoch störend.
Auf die Frage, ob neue und schärfere Normen und Gesetze nötig wären, verweist der Verein aus Tanna auf die Grundlagen der CE-Kennzeichnung. Wenn die Hersteller diese erfüllen würden, hätte es nicht so viele mangelhaft bewertete Pedelecs im Test gegeben. »Hier hätte sich die Stiftung Warentest auch den Aufwand des Testens sparen können und gleich darauf verweisen, dass nicht korrekt gekennzeichnete Fahrzeuge nicht legal sind.«
Der Pedelec-Test der StiWa und des ADAC werde das Pedelec in den Fokus der Behörden rücken, so die Extra Energy-Prognose. Diese wären auch für die Überwachung der CE Konformität zuständig.
Mit Blick auf die angekündigte »Pedelec-Norm«, die Arbeitsschützer in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen in Gang setzen wollen, verweist Hannes Neupert, erster Vorsitzender Extra Energy e.V., darauf, dass es diese Norm bereits gibt. »Es ist das GS-Zeichen für Pedelecs als gesamtes und das BATSO Prüfzeichen für die Batterie.«
Extra Energy empfiehlt allen Händlern: »Alle Pedelecs ohne korrekte CE-Kennzeichnung aus dem Verkauf nehmen und an den Hersteller zurückgeben, falls dieser nicht bereit ist, eine CE-Kennzeichnung nachzubessern.
Kunden, deren Pedelec laut Stiftung Warentest nicht den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht, dieses kulant zurücknehmen oder Tausch in ein anderes gleichwertiges Fahrzeug anbieten. Fahrzeug an Hersteller zurücksenden und finanziellen Schaden beim Hersteller reklamieren.
Bei zukünftigen Bestellungen immer CE-Konformität des Produktes als Kaufgrundlage beschreiben. Produkte mit GS-Prüfzeichen, sobald marktverfügbar, bevorzugen.«
Die Hersteller fordert der Verein auf, alle Produkte durch unabhängige Institute auf CE-Konformität überprüfen lassen und nur noch Produkte mit CE-Kennzeichnung anzubieten. Durch die Umsetzung von BATSO und GS bei Neuentwicklungen wären teure Rückrufaktionen und Imageschäden durch negative Testergebnisse in Zukunft sehr unwahrscheinlich.
Ebenso sollten sie sich »aktiv an der sinnvollen Gestaltung zukünftiger Normen beteiligen« und »Gewinne in Qualität, Produktsicherheit und kompetentes Personal investieren«.

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