Französischer Newcomer MoonBikes feierte CES-Debüt
Neue Winter-Fahrzeugklasse: das E-Snowmobil MoonBikes.

Auf der aufgrund der Omikron-Variante in diesem Jahr kurzfristig um einen Tag verkürzten Elektronik-Weltmesse Consumer Electronics Show (CES) 2022 in Las Vegas (5. bis 7. Januar) stellte unter anderen auch ein Mobilitäts-Startup aus Frankreich aus, das erst im Oktober letzten Jahres eine 5 Millionen USD (4,4 Millionen Euro) Seed-Finanzierungsrunde abschließen konnte. An der hatten neben diversen europäischen auch einen prominente US-amerikanische Business Angels teilgenommen.

Mit dem frischen Kapital im Rücken will MoonBikes die Einführung seines umweltfreundlichen E-Snowmobiles in den USA und Europa vorantreiben. Zudem will man damit die Unternehmensgröße bis 2023 verdoppeln. Um dieses hehre Ziel zu erreichen, wurde im September 2021 in Boulder/Co. auch ein eigenes US-Büro eröffnet.
Warum gerade ein eigenes Büro in den USA? Nach wie vor sind die Vereinigten Staaten der weltweit größte Markt für Snowmobile. So wurden dort im letzten Jahr trotz Pandemie 16 Prozent mehr Einheiten als im Vorjahr verkauft. Das ist seit 1995 der größte Zuwachs.
In den USA plant MoonBikes, ein Team zur Unterstützung seines Wachstumsplans aufzubauen und Partnerschaften mit großen Skigebieten in den USA einzugehen.
In Europa wurde Moonbikes bereits in 12 Skigebieten (unter anderem in Avoriaz, Courchevel, Val D’isere/Tignes) eingeführt. Die dort eingesetzten Modelle stammen aus einer ersten Charge von gerade einmal 250 MoonBikes, die im Dezember 2021 ausgeliefert wurden. Eine zweite Charge wird Anfang 2022 in begrenzter Stückzahl verfügbar sein. Sie konnte sowohl auf der CES und kann auch weiterhin über die eigene Webseite www.moonbikes.com vorbestellt werden. Interessant zu wissen: bei der Montage arbeitet Moonbikes eigenen Angaben zufolge mit Bosch zusammen.
Sanfte leise Mobilitätsalternative für den Winter
Die Idee einer umweltfreundlichen Winter-Mobilitätslösung kam Firmengründer und CEO Nicolas Muron bei einem Besuch bei seinen Großeltern in dem kleinen französischen Bergdorf Saint-Nicolas-de-Véroce. In jenem Winter fragte er sich, warum es bereits gute umweltfreundliche Mobilitätslösungen für den Sommer, aber nicht für die kalte Jahreszeit gibt. Mit dem von ihm entwickelten E-Snowmobil, das dreimal leichter als herkömmliche Modelle sein soll, ist man zu 100 Prozent elektrisch und laut Anbieter auch zu 100 Prozent geräuschlos im Schnee unterwegs.
Schon im Jahr 2020 sammelte Muron für seine Idee bei Business Angels 650.000 USD (574.000 Euro) ein. Gleichzeitig entstand eine Partnerschaft mit Landsmann Michelin. Gemeinsam baute man die oben genannte erste Serie von MoonBikes in Frankreich.
»Nach drei Jahren Forschung und Entwicklung und strengen Tests in den französischen Alpen sind wir stolz darauf, eine brandneue Fahrzeugkategorie auf den Markt zu bringen, die von einem innovativen, patentierten Antriebssystem angetrieben wird. Schneeliebhaber haben jetzt eine nachhaltige und leise Alternative, ohne Kompromisse bei Geschwindigkeit, Preis oder Autonomie einzugehen«, betont Nicolas Muron.
Mit MoonBikes können 40 Prozent Steigungen überwunden werden. Die ultraleichten E-Snowmobile sind bis zu 26 Meilen (41,8 km/h) schnell. Ausgestattet mit einer optionalen Doppelbatterie sollen sie eine Reichweite von bis zu drei Stunden haben.
Ein Moonbikes-Snowmobil kostet in Europa 8.760 Euro und in Nordamerika 8.500 USD (in beiden Fällen inklusive Steuern, aber exklusive Versandkosten). Weitere Info über www.moonbikes.com.

Text: Jo Beckendorff, Fotos: MoonBikes

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