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Giant Group: tolle Halbjahres-Zahlen und Fabrikbau in Vietnam
Giant Group Logo.

Trotz Lieferbeschränkungen, Containerknappheit und ungünstigen Wechselkursen hat Taiwans führender Bikeproduzent Giant Group im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2021 aufgrund der nicht abreißenden Nachfrage einen konsolidierten Gesamtumsatz von 41,99 Milliarden TWD (1,28 Milliarden Euro) eingefahren. Verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres ist das ein Plus von 27,1 Prozent. Da der Anbieter auch langfristig an ein weiteres Wachstum glaubt, gab er bei Vorlage der Halbjahres-Zahlen auch den Ausbau seiner Produktionskapazitäten bekannt: für den Aufbau einer automatisierten Fahrrad- und E-Bike-Fabrik in Vietnam nehmen die Taiwaner eine Investitionssumme von 48 Millionen USD (40,81 Millionen Euro) in die Hand.

Alleine im zweiten Jahresquartal fuhr Giant Group einen konsolidierten Nettoumsatz in Höhe von 21,37 Milliarden TWD (652,22 Millionen Euro, plus 8,5 Prozent) ein. Die hohe Produktionsauslastung und ein besserer Produktmix konnte die gestiegenen Rohstoff- und Logistikkosten ausgleichen.
Dieser Umsatz trug auch seinen Teil zum oben genannten Halbjahresumsatz bei. So erzielten die Taiwaner in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Nettogewinn nach Steuern in Höhe von 3,55 Milliarden TWD (108,41 Millionen Euro). Damit stieg der Gewinn im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres gut zweistellig – genau genommen um 65,1 Prozent.
Aufgrund der starken Nachfrage auf dem Weltmarkt verzeichnete die Giant Group in der ersten Jahreshälfte 2021 ein Eigenmarken-Umsatzwachstum (Cadex, Giant, Liv, Momentum) in allen Regionen. In den drei Hauptmärkten USA, Europa und China wurde in Originalwährung ein jeweiliges Umsatzwachstum von über 20 Prozent erzielt. Giant-Japan und Giant-Korea verzeichneten ebenfalls ein gutes (allerdings nicht näher benanntes) Umsatzwachstum.
E-Bikes surren vorne weg
Einer der wichtigsten Wachstumstreiber des Giant Group-Geschäfts ist – wie könnte es anders sein – das E-Bike. Was die oben genannten Eigenmarken betrifft, konnte deren Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 sogar um 40 Prozent nach oben surren. Das deutlichste Eigenmarken-Wachstum mit E-Bikes wurde in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und den USA eingefahren.
Insgesamt hielt das E-Bike-Geschäft der Taiwaner – Eigenmarken- und OEM-Geschäft zusammengezählt – im ersten Halbjahr einen Umsatzanteil von 30 Prozent in seinen Händen.
Ausblick
Angesichts der Unwägbarkeiten von Covid-19 bleibt die Nachfrage nach Fahrrädern hoch. Nach wir vor seien die Lagerbestände im Einzelhandel gering. »Aufgrund des begrenzten Angebots an Fahrradkomponenten wird sich die Produktionsrate wahrscheinlich nicht weiter verbessern, und der Anstieg der weltweiten Seefrachtkosten sowie die Verlängerung der Lieferfristen könnten sich auf das Umsatz- und Gewinnwachstum in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 auswirken«, heißt es vorsichtig aus der Giant-Firmenzentrale in Taichung.
Mittel- bis langfristig gesehen würde der globale Trend hin zur grünen Energie und das steigende Gesundheitsbewusstsein das Wachstum sowohl dem Thema Fahrrad als auch dem Thema E-Bike weiter besten Rückenwind geben.
Nicht zuletzt deshalb werden die Produktionskapazitäten mit einer neuen automatisierten Produktionsstätte in Vietnam strategisch ausgebaut. Damit will Taiwans Nummer Eins »die Produktionsqualität verbessern und so sicherzustellen, dass die Giant Group ihre führende Position in der Herstellung beibehält und die Marktnachfrage erfüllt«.
Wann der Spatenstich für diese neue Fabrik fällt und wann die Produktionsstätte planmäßig loslegen soll – dazu wurde zum Zeitpunkt dieses Schreibens noch nichts bekannt gegeben.

Text: Jo Beckendorff

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