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GoPro 04-06/2020: starker Verkaufsrückgang, aber weiter guter Dinge
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Auch wenn GoPro-Gründer und -CEO Nicholas Woodman gleich zu Beginn des vorgelegten zweiten Quartalsberichts geschickt auf das Umsatzwachstum von 12 Prozent im Vergleich zum ersten Verkaufsquartals des für alle schwierigen Corona-Jahres 2020 verweist sowie die frohe Botschaft verkündet, dass der Produktverkauf über den eigenen Webauftritt www.gopro.com einen Rekord-Umsatzanteil von 44 Prozent in seinen Händen hält – was er nicht übersehen haben kann: genau dieser Umsatz ist im Vergleich zu April bis Juni 2019 um heftige 54,1 Prozent auf nunmehr 134,2 Millionen US$ (113,77 Millionen Euro) abgerutscht.

Somit spricht Woodman auch zuallererst über das erfolgreiche GoPro D2C-Geschäft: »Unser strategischer Wechsel zu einem mehr direkt an den Verbraucher gerichteten Geschäft mit niedrigeren Betriebskosten funktioniert. Der Kamera-Durchverkauf im zweiten Quartal zeigt eine stabile Verbrauchernachfrage nach GoPro und eine zunehmende Verlagerung zum Online-Shopping. Wir glauben, dass sich GoPro während der Pandemie als Teil der ’neuen Normalität‘ der globalen Verbraucher erwiesen hat, und wir sehen uns für den Rest des Jahres gut positioniert.«
Nichtdestotrotz lag der Gesamtumsatz des zweiten Verkaufsquartals weit unter dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes. Das Rohergebnis in Höhe von 40,69 Millionen US$ (34,49 Millionen Euro) lag ebenfalls 61,3 Prozent unter dem des zweiten Verkaufsquartals 2019. Das alles führte zu einem Nettoverlust in Höhe von 50,98 Millionen US$ (43,22 Millionen Euro). Zum Vergleich: der Nettoverlust im Zeitraum 04-06/2019 lag noch bei 11,29 Millionen US$ (9,57 Millionen Euro).
Wie sich dieses zweite Quartalsergebnis auf die Halbjahreszahlen 2020 ausgewirkt haben? In Zahlen: Der Umsatz 01-06 lag bei 253,65 Millionen US$ (215,02 Millionen Euo – verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres minus 52,6 Prozent), das Rohergebnis bei 79,12 Millionen US$ (67,06 Millionen Euro, minus 56,7 Prozent) und der letztendliche Nettoverlust bei 114,50 Millionen US$ (97,05 Millionen Euro). Auch hier zum Vergleich: der Nettoverlust der ersten sechs Monate des Vorjahres lag bei 35,65 Millionen US$ 30,21 Millionen Euro).
Kostenbremse inkl. Teamabbau greift
Aber auch hier bleibt Woodman positiv: schließlich habe man im zweiten Verkaufsquartal des laufenden Geschäftsjahres die Betriebsausgaben im Vergleich zu 04-06/2019 um 29 Prozent auf 69 Millionen US$ drücken können (Anmerkung des RadMarkts: unter anderem auch durch Mitarbeiter-Entlassungen: GoPro beendete das zweite Verkaufsquartal 2020 mit 741 Mitarbeitern, dem niedrigsten Personalbestand seit 2014). Zudem habe man den Vertriebskanal-Bestand um 25 Prozent reduzieren können (und somit sogar um 45 Prozent seit dem vierten Verkaufsquartal 2019). Außerdem lagen 95 Prozent der Actionsport-Kameraverkäufe immer noch auf Produkte zu einem VK-Preis von über 300 US$ (254,26 Euro).
O-Ton GoPro-Finanzchef und Hauptgeschäftsführer (CFO und COO) Brian McGee: »Im zweiten Quartal 2020 verzeichneten wir in allen Regionen eine stetig steigende Nachfrage und einen besser als erwarteten Durchverkauf. Unser D2C-Modell gewinnt an Dynamik, und im Einzelhandel sehen wir eine schneller als erwartete Erholung. Diese Faktoren sowie unser starker Fahrplan für Hardware, Software und Abonnements lassen uns zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte blicken.«

Text: Jo Beckendorff, Foto: GoPro

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