Hans Schauff im Alter von 83 Jahren verstorben
»Eine Persönlichkeit der Fahrradbranche«: Hans Schauff ist tot.
Eine Persönlichkeit der Fahrradbranche: Hans Schauff ist tot.

Hans Schauff, Senior der traditionsreichen Fahrradmanufaktur Schauff in Remagen, ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Wie sein Sohn Jan Schauff mitteilt, starb Hans Schauff am 23. September.

»Hans Schauff war eine Persönlichkeit in der Fahrradbranche, er baute und entwickelte gerne Fahrräder, mit manchen Ideen und Lösungen war er der Zeit deutlich voraus«, heißt es im Nachruf, den die Familie herausgegeben hat.
Hans Schauff wurde 1933 in Köln geboren und war 1959 nach seinem Maschinenbaustudium in die Rennrahmenfabrik seiner Eltern eingestiegen. Schauff lieferte damals auch lackierte und vormontierte Rahmen an Grossisten und andere Fahrradhändler und produzierte Mopeds. In den 1960er Jahren begann Schauff zu exportieren: zunächst in das nahe gelegene Ausland, Benelux und Skandinavien, dann auch in die USA. Auf Wunsch dieser Exportkunden importierte Schauff auch schon früh Fahrradteile aus Japan, Shimano beispielsweise seit 1964.
Mit seiner Ehefrau Ute besuchte Hans Schauff Fahrradmessen in aller Welt, machte dort Lieferungen in Länder wie Iran, Afghanistan, die Elfenbeinküste, Nigeria oder Mauritius fest und spürte Trends auf: in den 1960ern Klapprad und Highriser, in den 1970ern 10-speed-Rennrad und BMX (1974), ab 1981 das MTB. Am Herzen lag Hans Schauff der Rennsport, die Firma sponsorte zahlreiche erfolgreiche Teams und Einzelfahrer auf der Straße, der Bahn, beim Triathlon, BMX- und MTB-Wettbewerbe, zum Beispiel City Neuwied, Olympia Dortmund, Schauff Öschelbronn, Team Cologne und Gerolsteiner. Schauff war auch Ausrüster der Deutschen Nationalmannschaft.
In den Jahren seines Unruhestandes verbrachte Hans Schauff viel Zeit in Südafrika, dessen Land und Leute ihn seit eines Praktikums zu Studienzeiten nicht mehr losgelassen hatten. Nach dem Ende der Apartheid 1994 war er zuerst zu Messen bei der Argus Capetown Cycletour zurückgekehrt und hatte begonnen, Rennräder im Zebra-Design dorthin zu liefern. Dann engagierte er sich in lokalen Hilfsorganisationen, die Schulen und Schüler mit Fahrrädern ausstatteten. Noch dieses Frühjahr unterstützte er die erste l’Eroica Southafrica: mit Anekdoten aus der Hochzeit des Stahlrennrades, die er zur Freude der Rennfahrer vor Ort und der angereisten Europäer auf Englisch und Italienisch zum Besten gab.

vz/Foto: privat 


 

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