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Hövding radelt weiter Richtung Rentabilität – größere Veränderungen in Deutschland
Kopfschutz für Alltagsrader: Hövding.

Das börsennotierte Unternehmen Hövding Sverige AB hat im dritten Verkaufsquartal 2021 einen Umsatz von 41,23 Millionen SEK erzielt. Verglichen mit dem dritten Verkaufsquartal des Vorjahres ist das ein Minus von 9 Prozent. Dafür kletterte aber der Gesamtumsatz der für ihren innovativen Airbag-Kragen für Radfahrer bekannten Schweden in den ersten neun Monaten des Jahres und im Vergleich zu den ersten drei Verkaufsquartalen 2020 um 11,7 Prozent auf nunmehr 111,40 Millionen SEK.

Im Zeitraum Juli bis September konnte Hövding 23.323 Airbag-Krausen verkaufen (07-09/2020:  28.586, minus 18,4 Prozent). Davon wurden 20 Prozent über Vertriebshändler, 78 Prozent über Einzelhändler und 2 Prozent über den eigenen Webshop des Unternehmens verkauft.
Interessant: während der Verkauf über Vertriebshändler und über den eigenen Webshop im Vergleich zu 07 bis 09/2020 um 11 bzw. 5 Prozent abnahm, kletterten die über den Einzelhandel um 16 Prozent nach oben. Daraus könnte man ableiten, dass der im Vergleich zu Fahrrad-Helmen doch eher teure »Kopfschützer für Alltagsradler« auch sehr beratungsintensiv ist – und somit die Domäne des Einzelhandels.
Deutschland derzeit drittgrößter Hövding-Markt
Wie auch immer – geographisch aufgeteilt entfielen von den oben genannten Verkäufen 51 Prozent auf die Heimat Schweden (07-09/2020: 40 Prozent) gefolgt von Dänemark mit 28 Prozent (07-09/2020: ebenfalls 28 Prozent), Deutschland 19 Prozent (07-09/2020: 27 Prozent), Frankreich 1 Prozent (07-09/2020: 2 Prozent) und Rest der Welt 1 Prozent (07-09/2020: 3 Prozent). Der Umsatz in Deutschland wurde laut Hövding »insbesondere durch einen anstehenden Wechsel des Handelspartners auf dem deutschen Markt« beeinträchtigt.
Vertriebs- und Geschäftsmodel-Wechsel in Deutschland
Hintergrund: bereits im September hatte der deutsche Großhändler und Importeur Sport Import GmbH bekannt gegeben, den Vertrieb von Hövding in Deutschland und Österreich zum Jahresende 2021 einzustellen. Dabei hatten die Edewechter den Hövding-Vertrieb 2013 bei Null gestartet und seitdem in den beiden oben genannten Ländermärkten etabliert.
Ab 1.1.2022 will Hövding in Deutschland mit einem neuen Geschäftsmodell und neuem Partner punkten. Dabei will man »mit einem verstärkten Marketing, verbessertem Kundenservice und Vertriebskanälen, die bisher aufgrund bestehender Verträge nicht zur Verfügung standen«, stärker präsent sein.
Zudem soll der Versand, die Rechnungsstellung und der Service inkl. Reklamationsabwicklung zentral ab Schweden durchgeführt werden. Laut Informationen aus Malmö will man dann auch von einem Vertriebs- zu einem Agentenmodell wechseln. Außerdem will man sowohl mit einem Vertriebspartner im Fahrrad- als auch Sport-Sektor Sport loslegen. Die Namen der diesbezüglichen Partner will Hövding aber erst im Januar 2022 kommunizieren.
Blickrichtung Rentabilität
Die Bruttomarge für das dritte Verkaufsquartal 2021 betrug 35 Prozent (07-09/2020: 24 Prozent) – heißt, dass sie im Jahresvergleich um 11 Prozent gestiegen ist. Die höhere Bruttomarge ist laut Hövding »auf Preiserhöhungen, Produktentwicklung und ein effizienteres Lieferketten-Management« zurückzuführen – nicht zu vergessen »die Anpassung der empfohlenen Einzelhandels-Preise«. Höhere Kosten würden weiterhin eine Herausforderung darstellen – übersteigen laut Hövding aber nicht die im Laufe des Quartals erzielten Verbesserungen.
Zudem wirkte sich die Bruttomarge auch positiv auf das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Mieten) aus. Dieses lag im dritten Verkaufsquartals nur noch bei Minus 959.000 Euro (07-09/2020: minus 6,69 Millionen Euro).
Ausblick
Laut Hövding lag der Schwerpunkt des Geschäftsjahres auf der Positionierung des Unternehmens für eine stärkere Expansion im Jahr 2022. »Bislang haben wir in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg von 11,7 Prozent, einen um 50,5 Prozent höheren Bruttogewinn und eine Senkung der Betriebskosten um 15 Prozent erzielt«, heißt es aus Malmö, »Schweden und Dänemark verfügen beide über ein anhaltendes Wachstumspotenzial und werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, während Deutschland zunehmend in den Mittelpunkt rückt. Der Schlüsselmarkt für uns im Jahr 2022 und darüber hinaus wird Deutschland sein.«

Text: Jo Beckendorff, Fotos: 1x Hövding, 1x Hövding/Alexander Crispin

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