Holländer wollen Rad-Tunnel

Eingebauter Rückenwind soll 43 Millionen kosten – Sozialisten zur Investition bereit

Mit dem Rad in 25 Minuten von der Schlafstadt Almere nach Amsterdam – und immer Rückenwind. Die PvdA, also die niederländische Sozialdemokraten, zauberte kürzlich in der Debatte über das Mehrjahresprogramm Infrastruktur und Transport (MIT) einen futuristischen Plan aus dem Zylinder.
Zwischen den beiden Städten sollen nördlich des Ijmeers zwei gläserne Röhren errichtet werden, in denen Radler Rückenwind der Stärke 4 haben sollen, um so 24 bis 28 km/h zu erreichen. Damit können sie die zwölf Kilometer in weniger als einer halben Stunde zurücklegen. Die Baukosten des Rückenwind-Tunnels betragen zirka 43 Millionen DM. Die Wirtschaft soll einen Großteil dieses Betrages auf den Tisch legen.
Der Tunnel, der ja auch vor Unwetter schützt, könnte auch ein Beitrag zur Reduzierung des notorischen Stauproblems sein. Eine weitere Motivation zur Benutzung des Fahrrades dürfte sein, daß auf den Autobahnen rund um Amsterdam demnächst ein Probeprojekt »Autobahngebühren« startet. Die Autobahnfahrt nach Amsterdam während der Rushhour kostet dann zwischen fünf und sieben Gulden (4,50 bis 6,30 Mark). Das Fahrrad-Tunnel-Projekt ist daher zu einem optimalen Zeitpunkt geboren worden.
Klaus G. Erdbrügger

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