Ispo Munich 2018: Startschuss für Ispo Digitize
Hans-Hermann Deters (links) und Klaus Dittrich.

Dass eine heutige Messe viel mehr bieten muss als »nur Messe« zu sein, beweist unter anderem die weltgrößte Sportmesse Ispo Munich. Beim in diesem Jahr aufgegriffenen Fokusthema Digitalisierung geht es laut Messe München-Chef Klaus Dittrich auch um »nicht Messe oder digital, sondern Messe und digital«. Somit fällt auf der diesjährigen Ispo Munich (28. – 31.1.) der Startschuss für einen neuen Event namens Ispo Digitize. Details dazu wurden auf der gestrigen und jeweils der Messe vorgeschalteten Hauptpressekonferenz verkündet.

Bei Ispo Digitize handelt es sich um eine neue Veranstaltung, die die Digitalisierung der Sportbranche in den Mittelpunkt stellt. Fakt ist: Die digitale Transformation hat die Struktur der Sportindustrie entlang ihrer Wertschöpfungskette bereits verändert. Ob neue Produktionstechniken, die zunehmende Verschmelzung von Technologie und Funktion bei Sportartikeln oder veränderte Marketing- und Vertriebsaktivitäten, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen: Die Systeme werden immer komplexer und erfordern neues Know-how.
Oft fehlen den Unternehmen das Wissen und die digitale Kompetenz. Die sind jedoch essenziell, um die unzähligen digitalen Lösungen auf dem Markt zu verstehen und richtig einzusetzen. O-Ton Dittrich: »Wir haben diese Herausforderung erkannt und mit Ispo Digitize eine Plattform ins Leben gerufen, die den digitalen Wandel der Branche begleitet. Unser Ziel ist es, die Sportindustrie und den Sportfachhandel zu stärken und in eine digitale, wettbewerbsfähige Zukunft zu führen«.
Somit zaubern die Münchener einen jährlichen Event aus dem Hut, der erstmals vom 28. bis 29. Juni 2018 im Internationales Congress Center München (ICM) stattfinden wird. Dort werden Experten sowohl Digital-Neulingen als auch Fortgeschrittenen aus Industrie und Handel digitale Kompetenzen vermittelt, um die Transformation im eigenen Unternehmen anzupacken und umzusetzen.

»Digital Readiness Check«
Basis dafür ist der sogenannte »Digital Readiness Check«- laut Dittrich »ein Fragebogen, den jeder in circa 15 Minute ausfüllen kann«. Und den Teilnehmern letztendlich die Frage beantwortet: Wie »bereit« ist mein Unternehmen für die Digitalisierung? Mit dem Test wird das eigene Unternehmen auf den digitalen Prüfstand gestellt. Die Auswertung zeigt den aktuellen Status quo und die Bereiche, in denen Nachholbedarf besteht. Teilnehmer können diesen ab sofort unter ispo.com kostenlos durchführen. Die Ergebnisse des Test fließen dann in die inhaltliche Gestaltung des Events mit ein.

Ipso Munich mit Ispo Digitize Area
Eine Vorschau auf Ispo Digitize wird Interessierten schon auf der Ispo Munich geboten. Auf über 1.000 Quadratmetern erhalten Händler, Hersteller und Marken im Rahmen der Ispo Digitize Area in Halle A4 einen Überblick über digitale Lösungen und Services, von Produktion bis Marketing. Darüber hinaus können Messebesucher vor Ort den Digital Readiness Check durchführen.

Adidas mit Showroom auf Ispo Munich zurück
Erlebbar wird die vernetzte Welt im Adidas Digital Showroom. Als digitaler Vorreiter und technologischer Innovationsführer innerhalb der Sportbranche wird der Sportschuster – seit mittlerweile elf Jahren nicht mehr als Aussteller der Ispo Munich dabei – zeigen, wie er seine Wertschöpfungskette digitalisiert hat. Außerdem gehen die Sprecher des diesjährigen Symposiums von Ispo und Adidas der Frage »Are you ready for the digital future?!« auf den Grund.

Sport 2000: Digitalisierung ist Thema der Zukunft
Auf der Hauptpressekonferenz begrüßte Hans-Hermann Deters in seiner Rolle als Geschäftsführer der Bike & Co. (alias Bico)-Schwester Sport 2000 Deutschland die gesteigerten Aktivitäten der Ispo Munich in Sachen Digitalisierung: »Das ist das Thema der Zukunft, mit dem sich der Handel beschäftigen muss, wenn er überleben will!« Anmerkung des RadMarkts: Was mit Blick auf die Digitalisierung für den Sport-Fachhandel gilt, gilt laut Branchenkennern für den Fahrrad-Fachhandel noch viel mehr! Generell müsse rechtzeitig auch erkannt werden, welche Chancen die Digitalisierung für den Handel bieten könne.
Der Einkaufsverband Sport 2000 würde den digitalen Wandel schon länger verfolgen und aufgreifen. So seien zum Beispiel auch schon circa 45 reine E-Commerce-Player mit an Bord. Dazu gehören übrigens interessanterweise auch die E-Commerce-Bikeanbieter Internetstores (Bikester, Brügelmann, Fahrrad,de etc.) sowie Bike-Discount. Sport 2000 sieht die Digitalisierung bereits »als Wachstumstreiber im Sportfachhandel«. Fakt ist: Es dreht sich alles um den Konsumenten. Dem müsse man Rechnung tragen.
Ispo selbst ist in Sachen Digitalisierung auch schon gut aufgestellt. Das eigene Sportnetzwerk gilt laut Dittrich als führend. Es bietet »ein ganzjähriges integriertes Angebot aus branchenbezogenen analogen und digitalen Dienstleistungen an. Ispo hat in den letzten Jahren digitale Services für die Branche entwickelt, die 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag funktionieren. Mit diesen Produkten vernetzt Ispo Marken, Händler und Konsumenten rund um die Uhr.

Text/Fotos: Jo Beckendorff

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