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Italien: Banca Ifis veröffentlicht 2. Ausgabe ihrer Fahrrad-Studie
Italien: Banca Ifis veröffentlicht zweite Ausgabe ihrer Fahrrad-Studie

Mit einem letztjährigen Mengenwachstum von fast 7 Prozent sieht sich Italiens Fahrradindustrie weiter als führender Hersteller in Europa. Was die gerade von der Banca Ifis vorgelegte 72-seitige Studie »Ecosistema della Bicicletta – Edizione 2022« besonders hervorhebt: den spürbaren Anstieg des Fahrradtourismus und – Stichwort Reshoring – die Verlagerung von Produktionstätigkeiten. Letzteres betrifft nicht nur Italien, sondern auch ganz Europa.

»Die diesjährige ‚Ecosistema della Bicicletta‘ hebt zwei für die Wirtschaft des Landes relevante Phänomene hervor: den Anstieg des Fahrradtourismus und die Verlagerung von Produktionstätigkeiten. In Bezug auf ‚sanftes Reisen‘ stellt die Studie positive Aspekte für die Nachhaltigkeit, das psychophysische Wohlbefinden und die Eingliederung fest, aber auch und vor allem den Impuls, den mit unmittelbaren Auswirkungen auf Dienstleistungen und Tourismus für die Wirtschaft gibt. Auch aus diesem Grund – und im Einklang mit dem Ziel der Banca Ifis, das nachhaltige Wachstum dieser Sektoren zu fördern – haben wir mit maßgeblichen Akteuren zusammengearbeitet, um verschiedene Kompetenzen zu bündeln, die sich für eine wirtschaftliche Entwicklung einsetzen, die positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gemeinden hat, in denen wir tätig sind«, erklärte der stellvertretende Banca Ifis-Vorsitzende Ernesto Fürstenberg Fassio. Die Studie wurde im Rahmen des »Italian Green Road Award – Oscar del Cicloturismo Italiano« vorgestellt.
Radtourismus
Was den Radtourismus betrifft, verweist die Studie auf folgende Eckdaten: »4.900 für Zweiräder geeignete Routen mit einer Gesamtlänge von 90.000 Kilometern, 4.940 Reiseveranstalter mit einem radtouristischen Angebot und 4.550 Hotels mit speziellen Radservices.« Dass sind nur einige der Zahlen zum italienischen Fahrradtourismus, die in der Studie analysiert wurden.
Es gibt 8 Millionen Italiener, die sich für den Radtourismus interessieren – was etwa 16 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren entspricht. Aufgrund des aktuellen Fahrrad-Trends erwarten 90 Prozent der italienischen Reiseveranstalter einen Anstieg der Einnahmen aus dem Fahrradtourismus.
Advantage E-Bike
Die bessere Zugänglichkeit von E-Bikes in Bezug auf Preis, Leistung und Komfort mache diese auch für andere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Somit würden auch alternative und nachhaltigere Formen des Tourismus wie Radtourismus und sanfte Mobilität gefördert: »Mehr als 2 Millionen Tonnen Kohlenstoff- und Schwefeldioxid-Verschmutzung werden jedes Jahr in Europa eingespart, dank der ‚Rückkehr‘ der Produktion von Fahrrädern, E-Bikes und Komponenten auf den alten Kontinent. Jeder verlagerte Arbeitsplatz in der europäischen Fahrradindustrie führt zu einer Einsparung von 30 bis 50 Millionen Tonnen Schadstoff-Emissionen. Unter dem Gesichtspunkt der sozialen Nachhaltigkeit werden pro 1.000 Fahrräder, die jedes Jahr in Europa zur Montage zurückgebracht werden, zwischen drei und fünf Arbeitsplätze geschaffen – bei 1.000 E-Bikes sind es zwischen sechs und neun Arbeitsplätze.«
Fahrrad-Menge und -Wert
2021 wurden in Italien 3,25 Millionen Fahrräder produziert (plus 6,7 Prozent). Diese Menge lässt sich in 345.000 E-Bikes (plus 25,5 Prozent) und 2,905 Millionen Muskel-Bikes (plus 4,9 Prozent) aufteilen (siehe auch unten stehende Tabelle). Damit halten E-Bikes einen Produktions-Anteil von 11 Prozent in ihren Händen (Vorjahr: 9 Prozent). Im Dreijahres-Zeitraum 2021-2023 wird laut Studie ein Anstieg der Fahrrad-Gesamtproduktion um mehr als 7 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr erwartet.
Mit diesen Zahlen sieht sich Italien mit einem Marktanteil von 21 Prozent »als führender europäischer Hersteller bestätigt – gefolgt von Deutschland und Portugal, mit einer positiven Export-/Import-Bilanz von 1,3 Millionen Fahrrädern, was einer Steigerung von 23 Prozent gegenüber 2020 entspricht«.
Das 2021-erMengenplus hat die Einnahmen auf 1,6 Millionen Euro gehievt (plus 7,4 Prozent) Für den Zweijahres-Zeitraum 2022 bis 2023 geht die Studie von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des Herstellerumsatzes von 7,3 Prozent aus. Mit dieser Prognose würde er letztendlich erstmals die Schallmauer von 1,8 Milliarden Euro überspringen.
Mehr zur Studie, wo sie zu beziehen ist und vor allem was dort über den Wachstum-Verstärker Reshoring steht, der sowohl Italien als auch Europa betrifft, in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.

Text: Jo Beckendorff, Cover und Graphik: Banca Ifis

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