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LEVA-EU: europäischer LEV-Markt surrt spurstabil nach oben
Erster und wichtigster LEV-Lobbyist in Brüssel: der europäische Dachverband LEVA-EU.

Laut dem europäischen E-Leichtfahrzeug-Lobbyverbandes LEVA-EU zeigen die Ergebnisse eines von ihm erarbeiteten Dokuments, dass der europäische Markt für leichte E-Leichtfahrzeuge (LEV) im Jahr 2019 »in allen seinen Segmenten weiterhin wächst und gedeiht«. Dies sei größtenteils darauf zurückzuführen, dass LEVs als Verkehrsmittel immer beliebter und als gesunde Alternative zu Verkehrsinfarkt und Klima-Kollaps gesehen werden. Die Corona-Krise habe dann den gesundheitlichen LEV-Nutzen noch einmal einen Schub gegeben.

Trotzdem ist laut LEVA-EU nicht alles Gold, was glänzt. »Leider gibt es unter den politischen Entscheidungsträgern – insbesondere auf EU-Ebene – immer noch einen großen Mangel an Bewusstsein über den potenziellen Beitrag von LEVs für einem nachhaltigeren Verkehr.« Der Lobbyverband arbeitet daran, dieses Bewusstsein zu schärfen und politische Entscheidungsträger zu ermutigen, eine pro-LEV-Politik und Gesetze zu entwerfen, die LEVs fördern. Außerdem sollten verschiedene rechtliche Engpässe beseitigt werden, die laut LEVA-EU »die Marktentwicklung und die Akzeptanz von LEVs weiterhin ernsthaft behindern«.
Zahlensammler
Weil es laut dem Lobbyverband immer noch am konsistenten Statistik-Material mangelt, trägt er Zahlenmaterial aus allen verfügbaren Quellen zusammen. Dieses hat er in einem jetzt für seine Mitglieder verständlichen Dokument, das ihnen zur Verfügung gestellt wurde (und auch weiterhin über Annick Roetynck unter e-mail annick@leva-eu.com bezogen werden kann), zusammengefasst. Die wichtigsten Schlussfolgerungen für 2019 lauten wie folgt.
Pedelecs
Die EU-Gesamtverkäufe von E-Bikes im Jahr 2019 beliefen sich auf 2.285 Millionen Einheiten (siehe dazu auch Tabelle unten) – was weniger ist als die fast 2,8 Millionen Einheiten im Vorjahr: »Allerdings haben nicht alle Mitgliedsstaaten ihre endgültigen Ergebnisse für 2019 veröffentlicht.« LEVA-EU erwartet, dass die endgültige Gesamtzahl in etwa mindestens 3 Millionen Einheiten betragen wird.
Der größte E-Bike-Mengenmarkt 2019 war Deutschland (1,36 Millionen Einheiten) gefolgt von den Niederlanden (423.000 Einheiten) und Belgien (238.000 Einheiten): »Dies sind auch die Länder, in denen E-Bikes mit 31,5 Prozent, 42 Prozent bzw. 51 Prozent den höchsten Anteil am gesamten Fahrradverkauf einnehmen.«
S-Pedelecs
Der größte Markt für schnelle E-Bikes (S-Pedelecs) war 2019 Belgien. Laut LEVA-EU wurden dort im letzten Jahr 13.416 Einheiten verkauft. Belgien sei auch der einzige EU-Markt, auf dem die bis zu 45 km/h schnelle E-Bike-Klasse ständig wächst. Grund: »Belgien ist das einzige EU-Mitgliedsland, das besondere Vorkehrungen getroffen hat, um das S-Pedelec in seine Verkehrsordnung aufzunehmen.« Anmerkung des RadMarkts: Dies soll eigentlich auch schon in Dänemark geschehen sein – und soll angeblich auch schon bald in einigen EU-Ländern so geschehen. Dazu auch der Hinweis, dass die Schweiz ein anderer sehr attraktiver S-Pedelec-Markt ist, der diese E-Bike-Kategorie in seine Verkehrsordnung mit aufgenommen hat. Allerdings ist die Schweiz nicht EU-Mitglied.
E-Mopeds
Der größte Markt für E-Kleinkrafträder war laut LEVA-EU ebenfalls Belgien. Dort seien im letzten Jahr knapp 16.000 Einheiten zugelassen worden – sprich fast 56 Prozent mehr als im Vorjahr. Hintergrund: »Im Jahr 2019 gab es noch eine Subventionierung für E-Mopeds, die inzwischen leider aufgegeben wurde.«
Auf Platz Zwei folgt Frankreich mit fast 14.000 Zulassungen (plus 33,5 Prozent), gefolgt von den Niederlanden mit knapp 12.500 Zulassungen (plus 52,6 Prozent) auf Platz Drei.
PLEVs
Last but not least verfügt LEVA-EU eigenen Angaben zufolge auch eine erste Statistik über den Verkauf von sogenannten »Personal Light Electric Vehicles« (PLEVs). Dazu gehören zum Beispiel E-Tretroller, E-Monowheels und E-Hoverboards – kurz: »alle, die nicht in die L-Kategorie fallen«. In Frankreich erreichte der PLEV-Gesamtabsatz zum Beispiel mehr als 605.000 Fahrzeuge – »das heißt nur 5 Prozent mehr als 2018, aber 400 Prozent mehr seit 2016«.

Text: Jo Beckendorff/LEVA-EU, Foto und Tabelle: LEVA-EU

 

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