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LEVA-EU fordert mehr Fokus auf LEVs beim Green Deal der EU
LEVA-EU Logo.

Da die Europäische Kommission gegenwärtig Feedback zu ihrer Roadmap zur Vorbereitung einer (EU-)Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität (Stichwort »Green Deal«) sammelt, meldet sich die europäische  E-Leichtfahrzeug (LEV)-Lobbygruppe LEVA-EU gleich mit einigen Forderungen zu Wort. Um das Langzeit-Ziel der Strategie – eine 90-prozentige Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 – zu erreichen, müsse die verantwortliche Kommission mehr tun als sich auf alternative Kraftstoffe und Ladeinfrastrukturen zu konzentrieren.

LEVA-EU ist als Verband von rund 50 Unternehmen, die in verschiedenen Bereichen des LEV-Geschäfts tätig sind, überzeugt davon, dass LEVs eine durchaus herausragende Rolle in besagter EU-Strategie spielen könnten: »LEVs bieten einen finanziell erschwinglichen, zugänglichen, gesunden und sauberen Verkehr – was genau das ist, was die Kommission anstrebt.«
Der Begriff LEV umfasst eine Reihe von Fahrzeugen mit einem, zwei, drei oder mehr Rädern. Diese Fahrzeuge sind in der L-Kategorie enthalten – oder durch Artikel 2.2 der Verordnung 168/2013 ausgeschlossen.
Proklamierte Strategie-Ziele
Die Ziele für die künftige Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität umfassen
– Erhöhung der Verbreitung von emissionsfreien Fahrzeugen
– Den Menschen und Unternehmen alternative Lösungen zur Verfügung zu stellen
– Unterstützung der Digitalisierung und Automatisierung
– Verbesserung von Konnektivität und Zugänglichkeit
LEVA-EU fragt sich, inwieweit LEVs bei der Erreichung dieser Ziele im Vordergrund der Überlegungen der Kommission stehen.
Beschleuniger Corona?
Schließlich habe Covid-19 deutlich gemacht, inwieweit LEV eine effektive Lösung für nachhaltigen Verkehr bieten können. »Tausende von Städten in ganz Europa sind buchstäblich nicht nur Fußgängern und Radfahrern, sondern auch E-Fahrrädern, E-Lastenrädern, E-Scootern, E-Mopeds und leichten drei- und vierrädrigen E-Fahrzeugen gewichen«, heißt es im vorliegenden LEVA-EU Feedback – »und doch ignorieren die EU und ihre Mitgliedsstaaten LEVs entweder oder marginalisieren sie, oder beides«.
Großbritannien und die Niederlanden wären nur zwei Beispiele von EU-Ländern, die E-Tretroller auf öffentlichen Straßen noch immer nicht zulassen. In anderen Mitgliedsstaaten würden sie von Millionen von Bürgern für kurze Fahrten genutzt – »Fahrten, die früher zu einem großen Prozentsatz mit dem Auto gemacht worden wären«.
Fünfzig Prozent aller Autofahrten in der EU wären weniger als 5 Kilometer – und 30 Prozent sogar weniger als 3 Kilometer lang: »Dennoch konzentriert sich die Kommission in sehr hohem Maße auf alternative Kraftstoffe und auf die Ladeinfrastruktur, also auf Autos.« Inzwischen seien doch Millionen von Menschen mit E-Scootern, E-Bikes, Speed-Pedelec unterwegs – und die Zahl von Unternehmen, die ihre Waren und Dienstleistungen mit elektrischen Lastenfahrrädern anbieten, stark wachsend.
Wanted: klare Rechtsrahmen für LEVs
LEVA-EU-Fazit: »Der wachsende Mangel an Straßenraum für Fußgänger, Fahrräder und LEVs löst eine öffentliche und politische Debatte aus, bei der es nicht darum geht, große, umweltverschmutzende, laute, gefährliche, teure Fahrzeuge zurückzudrängen und Raum für erschwingliches, zugängliches, gesundes und sauberes Reisen zurückzugeben. In der Debatte geht es darum, wie all diese nachhaltigen Verkehrsmittel weiterhin auf kleine Streifen am Straßenrand gedrängt werden können.«
LEVs brauchen weder alternative Kraftstoffe noch eine Ladeinfrastruktur. Sie alle kämen »mit kleinen Mengen an Elektrizität« aus. In einem ist sich LEVA-EU sicher: »LEVs brauchen in erster Linie den richtigen Rechtsrahmen. Ihre Einführung wird durch europäische und nationale Regulierungsengpässe, die die Kommission nicht lösen will, sehr stark behindert.«
Deshalb fordert der LEV-Lobbyverband die EU-Kommission dazu auf, »leichte E-Fahrzeuge zu untersuchen, ihr Potenzial für einen erschwinglichen, zugänglichen, gesunden und sauberen Verkehr zu erforschen und einen Dialog mit LEV-Unternehmen und Nutzern aufzunehmen«.
Mehr Info unter www.leva-eu.com.

Text: Jo Beckendorff/LEVA-EU

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