Nach Lockdown: Taiwans Fahrradindustrie hat viel zu tun
Hat nach Beendigung des Corona-bedingten Lockdown viel zu tun: Taiwans Fahrradindustrie. Im kleinen Bild links: die nationale Zentrale von Giant-Taiwan inkl. Giant Flagship Store in Taichung, im großen Bild rechts die globale Merida-Zentrale in Dacun Township/Changhua County.

Gestern (Sonntag, 7. Juni) griff eine Meldung der nationalen Central News Agency (CNA) aus Taiwan die aktuelle Situation der beiden größten Fahrradproduzenten des Landes auf. Demnach verspüren sowohl Giant Manufacturing Co., Ltd. als auch Merida Ind. Co., Ltd. seit Wiederöffnung der Fahrrad-Geschäfte in vielen Ländern der von Corona betroffenen Welt einen wahren Verkaufs-Auftrieb.

Mit Blick auf den Absatzmarkt Europa berichten beide Produzenten von einer imposant gestiegenen Nachfrage. Laut Giant Global Marketing Manager Ken Li habe sie das derzeitige Angebot übertroffen. Die beliebtesten Modelle in Europa seien sportive Räder der mittleren Preisregion (VK-Preis von um die 1.000 Euro).
Li verspricht, dass man bald in der Lage sei, das Angebot auf dem europäischen Markt zu erhöhen: das neue Werk in Ungarn wird Mitte dieses Monats (Juni) seinen (marktnahen) Betrieb aufnehmen.
Überhaupt habe der Verkauf von Giant-Rädern in all jenen Ländern (sprich: nicht nur in Europa) zugenommen, in denen gewisse Kaufanreize für Fahrräder angeboten wurden, meint Li gegenüber CNA – »darunter die Vereinigten Staaten, Deutschland, Italien, Südkorea und Japan«.
Merida meldet indes, dass die Einnahmen in den letzten Monaten aufgrund höherer Verkäufe in China und in einigen europäischen Ländern gestiegen seien. Besonders hervorgehoben wird dabei ein beeindruckender Umsatzsprung im Mai in seinem größten Markt Deutschland sowie in Italien. Die erhöhte Nachfrage habe dazu geführt, dass die eigenen Fabriken sowie die der Zulieferer zeitweise Überstunden schieben mussten.
Mit Blick auf den chinesischen Markt erklärt Merida, dass man im Februar aufgrund der dortigen Covid-19-Schließungen einen Umsatzeinbruch im Vergleich zum Februar des Vorjahres von 60 Prozent schlucken musste. Dafür habe man aber bereits im März wieder (im Vergleich zu 03/2019) ein Umsatzplus von 7,6 Prozent eingefahren. Und: »Als China im April begann, seine Wirtschaft wieder zu öffnen, verzeichnete Merida einen jährlichen Umsatzanstieg von 87 Prozent – ein Trend, der sich, wie es hieß, voraussichtlich fortsetzen wird.«

Text: Jo Beckendorff/CNA, Fotos: Jo Beckendorff

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