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Maloja schluckt zweite Hälfte von Produktions-Holding VioModa
Die VioModa-Produktionsstätte im bulgairschen Plovdiv.

Bike-, Sports- und Streetwear-Anbieter Maloja Clothing GmbH & Co. KG setzt mit Blick auf den Produktionsstandort Europa eine echte Duftmarke: diesen Sommer haben die Chiemgauer die zweite Hälfte der im österreichischen Dornbirn ansässigen Holding VioModa GmbH übernommen. Damit halten sie jetzt nicht nur 100 Prozent an diesem Unternehmen, sondern auch an deren in Bulgarien angesiedelten Produktionsstätten komplett in ihren Händen. Über den Kaufpreis werden allerdings keine Angaben gemacht.

VioModa wurde erst im Jahr 2014 vom (2018 verstorbenen) Österreicher Reinhard Knecht gegründet. Heute zählt das Unternehmen laut eigenen Angaben »zu den führenden Betrieben für die Verarbeitung hochwertiger Funktionsstoffe in Europa«. Insgesamt beschäftigt der Produzent in Bulgarien an seinen drei Standorten Plovdiv, Kritschim und Tschirpan 260 Mitarbeiter.
Schon früh hatten die Maloja-Macher das Potenzial eines eigenen Produktionsstandortes in Europa erkannt – und VioModa mit aufgebaut – »nicht nur finanziell, vor allem auch in puncto Know-how konnte Maloja seine jahrelange Erfahrung aus Entwicklung, Design und Produktion funktionaler Outdoorsport-Textilien einbringen«, heißt es aus der Firmenzentrale in Rimsting.
Die Vorzüge einer marktnahen Produktion liegen auf der Hand: zwar mag eine vor allem in der Bekleidungsbranche übliche Auftragsfertigung in Fernost auf den ersten Blick mit ihren im Vergleich günstigen Personalkosten attraktiv sein und die dann folgenden Transportkosten auch noch locker wegstecken. Allerdings birgt dieses Geschäft langen Lieferzeiten sowie einigen anderen wesentlichen nachteiligen Faktoren wie zum Beispiel weniger Kontrolle. Das Maloja-Team wollte es anders – und vor allem fair und marktnah – machen.
Enorme Produktions-Bandbreite
Alleine im Produktionsbetrieb im alten südbulgarischen Plovdiv (wo übrigens auch einige für den EU-Markt produzierende Fahrrad-Montagebetriebe zu Hause sind) fertigt VioModa neben hochwertiger funktionaler Sportbekleidung für Maloja auch welche für andere namhafte Marken.
Generell fertigt VioModa in Plovdiv eine enorme Bandbreite an hochwertigen Funktionstextilien für den Rad-, Langlauf- und Skitourengehen-Sport sowie andere Outdoor-Bekleidung – »und zwar von Sport-Baselayern über wattierte Isolationsprodukte und hochatmungsaktive Langlauf- und Radsport-Bekleidung bis zu dreilagigen Wetterschutz-Jacken mit Membranen«.
Modernste Lasermaschinen, Flatlock- oder Ultrasonic- Maschinen gehören ebenso zum Maschinenpark wie Taping-Maschinen für wasserdichte Textilien oder CAD-gesteuerte Nähautomaten, die vollautomatisch Steppungen oder Reisverschlusselemente verarbeiten.
Maloja setzt mit Komplettübernahme ein deutliches Zeichen
Die Chiemgauer stocken ihren bisherigen 50 Prozent-Anteil an VioModa auf 100 Prozent in einer Zeit auf, in der viele Unternehmen ihre Investitionen und Produktionskapazitäten teilweise massiv drosselten.
»Die heutigen Entwicklungsprozesse bei hochwertiger Funktionsbekleidung im Sport machen eine enge Abstimmung zwischen Produktion und Entwicklung notwendig. Das können wir innerhalb Europas deutlich effizienter und qualitativer hochwertiger abwickeln.«, erklärt Maloja-CEO Klaus Haas diesen Schritt. Hinzu komme, dass die Produktion von Funktionsbekleidung in den letzten Jahren immer komplexer und automatisierter geworden sei. Da auch der überwiegende Teil der Spezialmaschinen in Europa hergestellt wird, wäre dieser Schritt noch lohnender. »Mit der Kombination aus gut qualifizierten Mitarbeitern und hochwertigen Maschinen schaffen wir es, in Europa wettbewerbsfähig zu sein«, macht Haas klar, »wir haben den Zeitpunkt zwar nicht an der ‚Corona-Krise‘ ausgerichtet, aber es ist natürlich gerade in der aktuellen Situation eine schöne Botschaft für den Standort Europa.«
»Win-Win für alle«
Wichtig zu wissen: VioModa ist und bleibt auch weiterhin ein eigenständiges Unternehmen, das neben Maloja auch für andere Marken produziert.
Letztendlich sei es für alle eine Win-Win-Situation, erklärt VioModa-CEO Sven Köhler: »Gemeinsam mit Maloja haben wir einen Maschinenpark für eine spezielle Textilverarbeitung geschaffen und sehr viel Know-how aufgebaut. Dank dieser Basis und der engen Zusammenarbeit mit anderen Kunden können wir außergewöhnliche Produkte herstellen, die maschinelle Infrastruktur ganzjährig auslasten und weiterhin in neue Technologien investieren. Davon profitieren alle.«
Mehr Info zum einst von den beiden Geschäftsführern Klaus Haas und Peter Räuber gegründeten Anbieter Maloja unter www.maloja.de. Mehr Info zu VioModa über www.viomoda.at.

Text: Jo Beckendorff, Fotos: 1x VioModa, 1x Maloja

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