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»Mehr Radfahren« – CONEBI freut sich über WHO-Krisenvorschlag
Moving around during the COVID-19 outbreak.

Keine Frage – der Ausbruch des Corona-Virus und der damit verbundene Shut-Down hat auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf die Fahrradbranche. Daher freut sich die Dachorganisation der europäischen Fahrrad- und Fahrradteile-Industrieverbände CONEBI umso mehr über den kürzlich veröffentlichten technischen Leitfaden der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in dem sie den Bürgern unter anderem rät, in dieser Krisenzeit mehr Fahrrad zu fahren.

Im besagten WHO-Leitfaden heißt es: »Während Städte auf der ganzen Welt eine breite Palette von Maßnahmen zur Begrenzung physischer Kontakte zur Verhinderung bzw. Verlangsamung der COVID-19-Pandemie ausgeben, müssen viele Menschen möglicherweise immer noch unterwegs sein, um zur Arbeit oder zum Einkaufen von Lebensmitteln zu kommen… Wann immer möglich, sollten Sie Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen. Dies bietet körperliche Distanz und trägt dazu bei, die Mindestanforderungen für eine tägliche körperliche Aktivität zu erfüllen, die aufgrund verstärkter Telearbeit und des eingeschränkten Zugangs zu Sport und anderen Freizeitaktivitäten möglicherweise schwieriger ist.«
Fakt ist es laut CONEBI, dass die (Auto-)Straßen vieler Weltstädte in der Krisenzeit von Fußgängern und Radfahrern erobert würden. Zudem tauchen neue temporäre Radwege auf: »In Berlin beispielsweise haben mehrere Straßen neue breite Radwege, die aus dem allgemein für motorisierte Fahrzeuge bestimmten Raum entstehen. Bogotá hat 100 Kilometer Verkehrsstraßen mit temporären Kegeln in Notradwege verwandelt, und die Budapester Stadtbeamten haben gerade ein Radwegenetz auf Hauptstraßen geplant.«
Zudem habe man in Brüssel – »der Hauptstadt Europas« – kurzerhand das gesamte historische Stadtzentrum in eine 20 Stundenkilometer-Zone mit Priorität für Fußgänger und Radfahrer verwandelt.
O-Ton CONEBI: »Das Priorisierungskonzept im Rahmen des städtischen Pendelverkehrs gewinnt daher in dieser sehr schwierigen Corona-Krisenzeit zunehmend an Bedeutung. Paris und Madrid bereiten eine langfristige Strategie vor und analysieren derzeit, wie Fahrräder als erstes Transportmittel nach Aufhebung der Sperrmaßnahmen unterstützt werden können.«
Umweltschützer wie der ehemalige für die Region Ile-de-France verantwortliche Verkehrsvizepräsident Pierre Serne glauben bereits, dass man schon im Mai ganze Boulevards sehen könnte, auf denen Kraftfahrzeuge vorläufig zugunsten des Fahrrads verboten werden.
Letztendlich verweist CONEBI darauf, weiterhin im regelmäßigen Kontakt mit den verantwortlichen europäischen Institutionen zu stehen und gemeinsam eine rasche Unterstützung zu erörtern: »In den letzten Wochen wurden von der Europäischen Kommission mehrere EU-Programme vorgestellt, aber sie müssen für Unternehmen leicht zugänglich sein, Bürokratie vermeiden und das Fahrrad-Ökosystem befähigen, an der Spitze der dringend benötigten ‚Grünen Revolution‘ zu stehen.«

Text: Jo Beckendorff/CONEBI, Abb.: CONEBI/WHO

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