Neue Stiftungsprofessur: Radverkehr als Unifach
(v.l.) Prof. Dr. Martina Klärle (Frankfurt UAS), Prof. Dr. Petra Schäfer (Frankfurt UAS), Dr. Sandra Wolf (Riese und Müller) bei der Übergabe der Förderbescheide im BMVI.

Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) richtet zum Wintersemester 2020/2021 eine neue Stiftungsprofessur Radverkehr ein, die mit bis zu 400.000 Euro jährlich vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert wird. Auch der E-Bike-Hersteller Riese und Müller unterstützt den neuen Studiengang.

Insgesamt fördert das BMVI sieben Fahrrad-Professuren in ganz Deutschland. Das Bundesverkehrsministerium hat das Förderprogramm »Stiftungsprofessuren Radverkehr« im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) 2020 gestartet.
»Radverkehr muss als gleichberechtigtes Verkehrsmittel von Anfang an mitgedacht werden – sei es in der Gesetzgebung, in der Verkehrsplanung oder in der Innovationsforschung«, sagt Bundesminister Andreas Scheuer. »Deshalb fördern wir den Radverkehr jetzt als Uni-Fach. Wir stellen den Radfahrern Verbündete an die Seite, die ihr Know-how in Zukunft gezielt vor Ort und in den Städten und Kommunen einsetzen können. So geben wir den Radfahrern eine starke Stimme und machen den Umstieg aufs Rad noch attraktiver.«
Durch die neue Stiftungsprofessur kann die Lehre im Bereich des Radverkehrs stark ausgebaut werden, heißt es aus Frankfurt. Im neuen Master-Studiengang »Nachhaltige Mobilität« wird ein Abschluss mit dem Schwerpunkt Radverkehr ermöglicht. Zudem wird die Stiftungsprofessur in das Modul »Interdisziplinäres Studium Generale« integriert und das Weiterbildungsportfolio soll durch Module zum Thema Radverkehr erweitert werden.
Angesiedelt wird die Stiftungsprofessur als Querschnitts-Professur der Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik sowie Wirtschaft und Recht.

Riese und Müller fördert Radverkehrsforschung

Wie die Frankfurt UAS mitteilt, ist die Anschlussfinanzierung für die neue Professur in Frankfurter gesichert: Der Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik sowie der Fachbereich Wirtschaft und Recht stellen zu je 50 Prozent die Mittel für die unbefristete Finanzierung der Professur.
Bereits zum Wintersemester 2020/21 kann die Professur angetreten werden. Unterstützt wird sie durch 2,5 Vollzeitstellen für wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen und eine halbe Sekretariats-Stelle (ebenfalls vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert) sowie eine Halbzeitstelle für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter (gestiftet für drei Jahre durch den E-Bike-Hersteller Riese und Müller). Diese zusätzlichen Stellen werden bereits zum Sommersemester 2020 besetzt sein.
»Wir als deutscher Premium-Hersteller von E-Bikes und E-Cargo Bikes freuen uns sehr, dass mit der Stiftungsprofessur Radverkehr die Forschung und Lehre im Bereich Radverkehr an der Frankfurt University of Applied Sciences intensiviert wird«, unterstreicht Dr. Sandra Wolf, Geschäftsführerin von Riese und Müller. »Daher unterstützen wir gerne die angewandte Forschung in diesem Bereich, indem wir die 50-Prozent-Stelle für eine wissenschaftliche Mitarbeiterin beziehungsweise einen wissenschaftlichen Mitarbeiter finanzieren.«
Mit dem neuen Studiengang soll der Radverkehr insgesamt stärker als eigenständige Verkehrsart in den Fokus gerückt werden und Planer sollen durch die neue Ausbildung befähigt werden, eine gute Fahrradinfrastruktur in den Kommunen und Ländern umzusetzen, heißt es von Riese und Müller.

Foto: Riese und Müller

 

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