Neues Carsharing-Konzept von UZE mit Zustellfahrzeugen
Unterzeichnung des Kaufvertrags vor dem Prototypen (v.l.): Die UZE-Gründer Sebastian Thelen und Dr. Dr.-Ing. Achim Jablovski mit dem Streetscooter-CEO Prof. Dr. Achim Kampker und CFO Arndt Stegmann.

Wie bekommt man die bei Obi gekauften Pfähle für einen kompletten Gartenzaun nach Hause? Die Antwort darauf hat das Aachener Startup UZE. Die beiden UZE-Chefs unterzeichneten am 12. Dezember 2018 den Abnahmevertrag für 500 geräumige Transporter von Streetscooter, die in einem eigenen Carsharing-Konzept eingesetzt werden sollen. Bald soll die Ausleihe sogar kostenlos sein – dank eines pfiffigen Werbekonzepts, das auf Big Data beruht.

Die beiden UZE-Gründer, CEO Dr. Dr.-Ing. Achim Jablovski und CDO Sebastian Thelen wollen ihr Sharing-Konzept in alle deutschen Großstädte ausrollen – die ersten sollen Köln, Dortmund und Bremen sein. Die Fahrzeuge, die UZE per Sharing zur Verfügung stellen wird, dürften viele schon mal gesehen haben: Das sind die kompakten gelben Postautos mit Elektromotor. Sie stammen von der Firma Streetscooter, einem Tochterunternehmen der deutschen Post/DHL.

Ausleihe bald kostenlos?

Die Ausleihe soll für die Nutzer sehr günstig sein. Vom Start weg will man die im Carsharing üblichen Nutzungsentgelte deutlich unterbieten und mittelfristig die Leistung dank Werbeeinnahmen sogar kostenlos anbieten. Dabei setzt man auf ein ausgeklügeltes Konzept mit wechselnden Werbemotiven, die in den Displays in den Seitenfenstern eingeblendet werden können. Versprochen wird den Werbekunden zielgenaue Werbung ohne Streuverlust: Fährt das Fahrzeug zum Beispiel in der Nähe des Stadions, wird Sportwerbung eingeblendet; beim Durchfahren eines Villenviertels werden Motive von Luxus-Artikeln gezeigt, so die Vorstellung der Gründer. Abgerechnet werden nur die Fahrzeiten, in denen zur Zielgruppe passende Zonen durchfahren wurden. Die Baumarktkette Obi wird vom Start weg mitmachen, auch Möbelhäuser sollen für das Konzept gewonnen werden.
Die beiden Gründer versprechen, dass Anmeldung und Ausleihe maximal einfach von statten gehen mit Hilfe einer Smartphone-App, »letztlich genügen drei Schritte«, verspricht Jablovski.
UZE macht übrigens noch mehr daraus, denn GPS-Sender in den E-Transportern zeichnen Fahrzeug- und Verkehrsdaten auf, die analysiert und ausgewertet werden. Das erst am 31. Oktober 2018 gegründete Unternehmen wächst schnell, es hat derzeit 25 Mitarbeiter und will bis Mitte 2019 sogar 150 Mitarbeiter haben. Um das zu ermöglichen, soll per Venture Capital eine Summe von 12,4 Millionen Euro beschafft werden, die ersten zwei Millionen sollen beisammen sein.
Der vollständige Bericht mit weiteren Details wird in der Februar-Ausgabe des RadMarkt erscheinen.
www.streetscooter.eu

Text/Fotos: Michael Bollschweiler
 

 

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