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Outdoor-Fachhandels-Pionier Lauche & Maas endgültig am Ende
Lauche & Maas: Der Räumngsverkauf hat bereits begonnen.

Am 7. Mai letzten Jahres hatte der RadMarkt noch über den im März 2018 in die Insolvenz geschlitterten «Outdoor-Fachhändler der ersten Stunde« freudig berichtet: »Lauche & Maas: gerettet – Investorensuche erfolgreich abgeschlossen«. Nun meldet die am 1. Mai 2018 den Geschäftsbetrieb der insolventen Lauche & Maas München GmbH übernehmende Lauche & Maas GmbH, dass es ihr leider im Zuge der letztjährigen Sanierung des vor allem auch unter Reiseradlern bekannten Fachhandels nicht gelungen sei, »die Ertragslage im nötigen Umfang zu verbessern. Auch die Suche nach einem neuen Investor/Übernehmer des Geschäftsbetriebes blieb ohne Erfolg. Aus diesem Grund sehen wir uns leider gezwungen, den Geschäftsbetrieb der Lauche & Maas GmbH zum 30. April 2019 einzustellen«.

Somit läuft derzeit auch schon der Räumungsverkauf. Das Ladengeschäft in der Alten Allee 28 in 81245 München-Pasing sei weiterhin geöffnet. Dort würden neben dem Webshop www.lauche-maas.de ebenfalls Markenprodukte mit hohen Rabatten und weitere Abverkaufs-Aktionen angeboten: »Euer Widerrufs- und Gewährleistungsrecht gilt natürlich uneingeschränkt weiter.« Somit wäre auch der Kundenservice unter e-mail info@lauche-maas.de noch erreichbar.
Das junge dreiköpfige Käufergespann, das den in die Insolvenz geschlitterten Outdoor-Fachhandels-Pionier im letzten Jahr übernommen hatte, brachte vor allem (allerdings branchenfremde) Erfahrungen aus dem Online-Handelsgeschäft mit ein. Mit dem »Nähkram«-Unternehmen Snaply GmbH und zugehöriger Marke hatten Daniela Luibrand sowie die Brüder Simon und Julian Hönnebeck ein erfolgreiches Unternehmen in einem Nischenmarkt geschaffen, das weiter wächst. Laut Aussagen des damaligen Insolvenzverwalters ergänze sich deren Background »perfekt mit der Fachhandels-Kompetenz der Mitarbeiter von Lauche & Maas, so dass sich auch daraus eine positive Fortführungsperspektive ergibt«. Somit konnten damals 21 der ursprünglich 31 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Von diesen sind mittlerweile auch nur noch 13 an Bord. Ihnen wurde nun ebenfalls gekündigt. Heißt auch, dass die Strategie des oben genannten Trios, den Online-Verkauf mit Hilfe der treuen Laden-Stammkundschaft aufzubauen und das Geschäft somit anzukurbeln wohl nicht aufgegangen ist.
Zum Zeitpunkt dieser Recherche gab es bereits auf alle im Webshop angebotenen Produkte einen Rabatt von 25 Prozent. Zur Einlösung dieses Rabatts muss allerdings laut den Lauche & Maas-Machern der Rabattcode »Minus25« an der Kasse vor Abschluss der Bestellung angegeben und eingelöst werden. Und: »Der Rabattcode ist nicht mit anderen Rabatten oder Gutscheinen kombinierbar.« Zudem sei diese Aktion »auf lagernde Artikel und nur solange der Vorrat reicht« zeitlich begrenzt.
Was aus dem Ladenlokal wird, ist derzeit noch offen. Nach wie vor gehört das Gebäude, in dem sich der altehrwürdige Outdoor-Laden seit seinem Start und noch bis zur Schließung Ende April befindet, der Maas-Familie. Lauche & Maas-Mitbegründer Wolfgang Maas wohnt auch noch mit seiner Familie in diesem Gebäude, ist aber schon länger nicht mehr in das Geschäft involviert.
Dieses hatte er 1978 – zu einer Zeit, zu der es den Begriff »Outdoor« noch gar nicht gab – zusammen mit dem im letzten Jahr überraschend verstorbenen Gerhard Lauche gegründet. Gemeinsam hatte man dann 1998 auch noch die Marke des einstigen Münchener Mitbewerbers Därr (die Marke mit dem legendären Wüstenfuchs-Logo) übernommen. Ende April wird der Outdoor-Pionier Lauche & Maas leider endgültig Geschichte sein.

Text: Jo Beckendorff, Abb.: Lauche & Maas

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