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Peloton 2020/2021: Geschäftszahlen gehen weiter durch die Decke
Trifft mit seinem virtuellen Sportangebot den Nerv der Zeit: Peloton.

Die weltweit führende interaktive Sport- und Fitnessplattform Peloton Interactive Inc. hat in ihrem am 31. Dezember endenden 2. Verkaufsquartal ihres Geschäftsjahres 2020/2021 erstmals die Quartalsumsatz-Schallmauer von 1 Milliarden USD geknackt – und noch viel mehr: mit einem ausgewiesenen Dreimonats-Umsatz in Höhe von 1,06 Milliarden USD (897,8 Millionen Euro) lag das Ergebnis 128 Prozent über dem des vergleichbaren Zeitraums 10-12/2019.

Besagter Gesamtumsatz teilt sich in 870,1 Millionen USD (722,2 Millionen Euro, plus 124 Prozent) für Connected Fitness Produkte (vor allem die vernetzten Spinning-Bikes »Peloton Bike« und »Peloton Bike+«) und 194,7 Millionen USD (161,6 Millionen Euro, plus 152 Prozent) für Connected Fitness Abonnements auf. Mit letzterem Wert entfallen 18 Prozent des Gesamtumsatzes auf das auch dank der Corona-Pandemie wachsende Abo-Geschäft für Home-Fitnessaktivitäten in der virtuellen Gruppe.
Das Rohergebnis lag mit 424,8 Millionen USD (352,6 Millionen Euro) 115,5 Prozent über dem des vergleichbaren zweiten Verkaufsquartals des Vorjahres. Auf der anderen Seite wuchsen aber auch die operativen Gesamtausgaben um 41,5 Prozent auf 366 Millionen USD (303,8 Millionen Euro).
In diesen Ausgaben nach wie vor enthalten: hohe Marketingausgaben wie zum Beispiel Fernseh-Werbung. Somit lag man letztendlich beim Nettogewinn bei 63,6 Millionen USD (52,8 Millionen Euro). Zum Vergleich: im vom Oktober bis Dezember vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte Peloton noch einen Verlust von 55,4 Millionen USD (46 Millionen Euro) gestemmt.
Erstes Geschäftshalbjahr 2020/2021: ungebremstes Wachstum
Somit glänzt der im Vergleich junge US-Anbieter in seinem vom Juli bis Dezember laufenden ersten Geschäftshalbjahr 2020/2021 mit folgenden Zahlen: Der Peloton-Gesamtumsatz stieg um 162,5 Prozent auf 1,82 Milliarden USD (1,51 Milliarden Euro) – aufteilt in 1,47 Milliarden USD (1,22 Milliarden Euro) für Connected Fitness Products (plus 167,5 Prozent) und 351,2 Millionen USD (291,5 Millionen Euro) für Connected Fitness Abos (plus 143,4 Prozent).
Das Rohergebnis lag mit 753,5 Millionen USD (625,4 Millionen Euro) ebenfalls dreistellige 149,3 Prozent über dem des ersten Geschäftshalbjahres 2019/2020.
Gleichzeitig wuchsen aber auch die operativen Gesamtausgaben um 50,9 Prozent auf 625,8 Millionen USD (519,4 Millinen Euro).
Alles in allem führte das zu einem erstmaligen Halbjahres-Nettogewinn in Höhe von 132,8 Millionen USD (110,2 Millionen Euro). Zum Vergleich: im vom Juli bis Dezember 2019 laufenden vergleichbaren Vorjahreszeitraum strampelte Peloton noch einen Nettoverlust von 105,2 Millionen USD (87,3 Millionen Euro) ein.
Ausblick
Für das von 1. Januar bis 31. März 2021 laufende dritte Verkaufsquartals des laufenden Geschäftsjahres 2020/2021 gehen die US-Amerikaner von einem Gesamtumsatz von über 1 Milliarde USD aus – genau genommen 1,10 Milliarden USD (913 Millionen Euro). Nach wie vor sei die Nachfrage nach »stay-at-home«-Produkten und dem dazu gehörigen Gruppensport in der virtuellen Community stark wachsend.
Für das Gesamtjahr 2020/2021 hat Peloton sogar seine bisherige Prognose nach oben revidiert: jetzt geht man von einem fulminanten Gesamtumsatz »von 4,08 Milliarden USD oder mehr« (3,4 Milliarden Euro) aus.
Vorgenommene Weichenstellungen
Unterstrichen wird diese angehobene Prognose sowohl mit dem Ende 2020 verkündeten Campus-Ausbau in Plano /Texas (inklusive der dortigen Schaffung von 1.600 neuen Arbeitsplätzen) sowie der ebenfalls Ende 2020 verkündeten Übernahme der bisherigen Amer-Fitnesstochter Pecor.
Mit Landsmann Precor im Rücken hat man auch den Aufbau einer US-Fertigung im Visier. Mit einer marktnahen Fertigung der vernetzten Fitnessgeräte sei man in der Lage, seinen Mitgliedern schneller Produkte liefern zu können.
Genau hier liegt nämlich derzeit für den Gewinner der RadMarkt-Fahrradbörse 2020 die größte Hürde: das auch durch die Corona-Pandemie ausufernde Wachstum hat aufgrund temporärer Lieferketten-Unterbrechung zu sehr langen Lieferzeiten geführt. Selbst wenn man die Produktionsleistung in der neuen Taiwan-Fabrik in Shin Ji deutlich hochgefahren habe, käme es aufgrund von Verzögerungen in den Häfen immer noch zu extrem langen Zeiträumen zwischen Bestellung und Auslieferung.
Letztendlich erklärt Peloton-Mitbegründer und -CEO John Foley: »Wir tätigen in nächster Zeit erhebliche zusätzliche Investitionen, um die verlängerten Lieferzeiten in den Griff zu bekommen, und hoffen, dass eine Beschleunigung des Impfstoff-Vertriebs und die breitere Öffnung unserer Wirtschaft unseren Bemühungen in den kommenden Monaten Rückenwind verleihen werden.«

Text: Jo Beckendorff, Fotos: Peloton

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