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Peloton Interactive spurtet auch nach dem Lockdown steil bergauf
Wächst mit virtueller Homefitness: Peloton Interactive.

Einer der größten Profiteure der Corona-Krise ist sicherlich die junge virtuelle Indoor-Sportplattform Peleton Interactive Inc. (siehe auch RadMarkt-Ausgabe 6/2020). Erst 2012 gegründet, 2013 mit Hilfe einer Kickstarter-Finanzierungskampagne loslegend und im September 2019 aufs Börsenparkett spurtend, hat das US-amerikanische Unternehmen jetzt einen fulminanten Geschäftsbericht (das Geschäftsjahr 2019/2020 endete am 30. Juni) vorgelegt.

Weil Fitness-Studios während des Lockdown geschlossen waren, wandten sich immer mehr Menschen dem Training zu Hause zu. Peloton profitierte davon. Der Umsatz des vierten Verkaufsquartals (= April bis Juni) spurtete auf 607,1 Millionen US$ (512,01 Millionen Euro) hoch – aufgeteilt in 485,9 US$ (409,78 Millionen Euro) für den Verkauf seiner interaktiven Fitnessgeräte und 121,2 Millionen (102,22 Millionen Euro) für Mitgliedschaften, die Konsumenten einen direkten Zugang zu einer Vielzahl von diversen Live- und On-Demand-Kursen unterschiedlicher Länge und Intensität verschaffen. Verglichen mit dem vierten Quartal des Vorjahres ist das ein Plus von 171,9 Prozent.
Mit diesem Ergebnis im Rücken erzielten die US-Amerikaner auch erstmals einen (Netto-)Gewinn in Höhe von 89,1 Millionen US$ (75.14 Millionen Euro). Zum Vergleich: im vierten Verkaufsquartal des Vorjahres gab es noch einen Verlust von 47,4 Millionen US$ (39,98 Millionen Euro).
Umsatz rauf, Verluste reduziert
Für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 2019/2020 weist die interaktive Fitness-Plattform einen Gesamtumsatz von 1,83 Milliarden US$ (1,54 Milliarden Euro) aus. Dieser teilt sich in 1,46 Milliarden US$ (1,23 Milliarden Euro) für den Verkauf seiner interaktiven Fitnessgeräte sowie 363,7 Millionen US$ (306,66 Millionen Euro) für seine Mitgliedschaften auf. Verglichen mit dem vorherigen Geschäftsjahr 2018/2019 (915 Millionen US$ = 771,50 Millionen Euro) ist das nahezu eine Verdoppelung.
Mit diesem Ergebnis im Rücken konnte auch der Verlust im Vergleich zum Vorjahr verringert werden – und zwar von 195,6 Millionen US$ (164,94 Millionen Euro) im Geschäftsjahr 2018/2019 auf nunmehr 68,4 Millionen US$ (57.68 Millionen Euro) im Geschäftsjahr 2019/2020.
Bevor Sie sich fragen, warum ein Unternehmen mit diesem Umsatzsprüngen immer noch Verluste schreibt: Peloton hat sich den Erfolg teuer erkauft. Alleine für den Verkauf und das Marketing (Stichwort TV-Werbung auch in Deutschland) wurden im jetzt abgelaufenen Geschäftsjahr 477 Millionen US$ (402,20 Millionen Euro) ausgegeben.
Weiteres Wachstum im Visier
Nichtsdestotrotz schaut Peloton Interactive-CEO CEO John Foley optimistisch in die Zukunft: »Wir haben das Gefühl, dass wir gerade erst beginnen.« Corona hin, Corona her – Ziel sei es, »so vielen Menschen wie möglich die Fitnesslösung für zu Hause zu bieten«.
So rüstet das Unternehmen auch weiter auf. Nachdem zum Beispiel das Original-Spinningbike zu einem günstigeren VK-Preis angeboten wird (1.895 anstelle 2.245 US$), wurde mit dem neuen Spinning-Modell »Bike+« ein weiteres Fitnessgerät aus der Taufe gehoben (VK-Preis 2.495 US$). Dieses verfügt über mehrere neue technische Raffinessen – etwa einen drehbaren 24-Zoll-HD-Touchscreen und eine Auto-Follow-Funktion.
Für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 gehen die US-Amerikaner von einem Anstieg ihrer Connected Fitness-Abonnements von 90 Prozent aus. Das entspräche einer weltweiten Abo-Zahl von 2,05 bis 2,1 Millionen Mitgliedschaften. Der Peloton-Gesamtumsatz 2020/2021 soll um weitere 90 Prozent auf 3,5 bis 3,65 Milliarden US$ (2,95 bis 3,08 Milliarden Euro) hochsprinten.

Text: Jo Beckendorff, Fotos: Peloton Interactive Inc.

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