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Peloton: reduzierte Umsatzprognose führt zum Aktien-Absturz
Peloton.

Jetzt muss auch unser letztjähriger Fahrradbörsen-Champ Peloton Interactive Inc. kräftig zurückrudern. Nachdem die Aktie der digitalen Sport- (inkl. Spinning) und Fitness-Plattform im Jahr 2020 mit einem fulminanten Plus von 395,8 Prozent hochkurbelte, scheint der US-Direktanbieter mit seinem Indoor-Angebot in Zeiten ohne Lock-Downs nicht mehr so angesagt zu sein. Schon im ersten Halbjahr 2021 rutschte der Aktienkurs um 17,9 Prozent nach unten. Nach Vorlage des vom 1. Juli bis 30. September laufenden ersten Quartalsberichts des Geschäftsjahres 2021/22 und der darin enthaltenen Prognosensenkung um bis zu 1 Milliarde USD (865,5 Millionen Euro) stürzte die Peloton-Aktien letzten Freitag (5. November) um mehr als 34 Prozent in den Keller.

Somit hat das Unternehmen an einem Tag »mal eben« mehr als ein Viertel seines Wertes verloren. Hintergrund: war man bis dato für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 von einem Umsatz von 5,4 Milliarden USD (4,7 Milliarde Euro) ausgegangen, wurde diese Prognose nun auf 4,4 bis 4,8 Milliarden USD (3,8 bis 4,2 Milliarde Euro) gesenkt.
Dazu heißt es aus der Firmenzentrale: »Während wir unsere kurzfristige Prognose reduzieren, bleibt unser Vertrauen in und unser Engagement für unsere Strategie unverändert. Software und Streaming-Medien haben das Fitnesstraining zu Hause neu definiert und führen zu einer Verlagerung des Trainings in die eigenen vier Wände – eine Veränderung des Verbraucherverhaltens, die sich unserer Meinung nach noch in einem frühen Stadium befindet. Dieser Trend war bereits vor der Pandemie in vollem Gange und hat sich durch die wachsende Bekanntheit und Akzeptanz von Connected Fitness in den letzten anderthalb Jahren deutlich beschleunigt. In Verbindung mit unseren revidierten Nachfrage-Prognosen werden wir konkrete Schritte unternehmen, um unsere Kostenbasis zu überprüfen und unsere Betriebskosten anzupassen, um unsere Investitionen besser mit unseren revidierten Wachstumserwartungen in Einklang zu bringen.«
Dabei sehen die Zahlen des ersten Verkaufsquartals gar nicht so schlecht aus. Allerdings hatte man nach dem letztjährigen »Corona-Höhenflug« wohl mehr erwartet.
Da die Zahl der Connected-Fitness-Abonnements im ersten Verkaufsquartal des laufenden Geschäftsjahres 2021/22 um 87 Prozent auf 2,49 Millionen zulegen konnte, stieg auch der diesbezügliche Umsatz im Vergleich zu Juli bis September 2020 um 94 Prozent auf 304,1 Millionen USD (263,2 Millionen Euro).
Der Geräteumsatz stieg ebenfalls um 17 Prozent auf 501 Millionen USD (433,7 Millionen Euro). Dieses Ergebnis beruht vor allem auf dem Beitrag von Precor. Peloton hatte den Fitnessgeräte-Landsmann Ende 2020 übernommen. Was allerdings die Bruttomarge kräftig einbremste: der Rückruf des eigenen Laufbands »Tread« sowie die kräftige Preissenkung des eigenen Indoor-Cycle »Original Bike« von einstigen 2.145 Euro auf nunmehr 1.495 Euro. Ganz zu schweigen von den derzeit alle betreffenden höheren Lieferketten- und Logistik-Kosten. Mit besagter Preissenkung des »Original Bike« will man allerdings die Konkurrenz in Schach halten.

Text: Jo Beckendorff, Foto: Peloton

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