Porsche übernimmt die restlichen 80 Prozent an Fazua
Baut seine E-Bike-Ambitionen Schrittweise aus: Auto-Bauer Porsche.

Das, was sie nach Übernahme eines 20 Prozent-Anteils im Januar dieses Jahres am jungen E-Bike-Antriebsanbieter Fazua GmbH zu sehen bekamen, scheint ihnen bestens gefallen zu haben: Soeben gab Autobauer Porsche AG bekannt, die restlichen 80 Prozent an dem Ottobrunner Unternehmen übernommen zu haben. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Mit dem Pionier leichter kompakter Antriebssysteme baut der Stuttgarter Sportwagen-Anbieter, der bereits eine Mehrheit an der kroatischen voll vernetzten E-Bike Marke Greyp in seinen Händen hält, seine E-Bike-Kompetenz weiter gezielt aus. 
»Mit Fazua haben wir einen starken Partner mit viel Erfahrung in der Fahrradindustrie gefunden«, freut sich der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Porsche AG und Vorstand Finanzen und IT Lutz Meschke, »bei Fachleuten ist Fazua als Begründer der Kategorie der ‚Light E-Bikes‘ bekannt – ein Unternehmen mit hoher Innovationskraft, das perfekt zum Pioniergeist der Marke Porsche passt.«
Perspektivisch sollen Porsches E-Bike-Aktivitäten über die Gründung zweier Joint-Ventures mit der niederländischen Gesellschaft Ponooc Investment B.V. zusammengeführt werden. Das erste Gemeinschaftsunternehmen soll eine künftige Generation von hochwertigen Porsche E-Bikes entwickeln, herstellen und vertreiben. Das zweite Joint Venture wird sich auf technologische Lösungen für den schnell wachsenden Markt der Mikromobilität konzentrieren.
Unabhängig von den Joint Venture-Aktivitäten arbeitet Porsche bei seinen aktuellen E-Bike-Modellen weiterhin mit dem langjährigen Partner Rotwild zusammen. Im März 2021 launchte das Unternehmen mit dem Porsche »eBike Sport« und dem »eBike Cross« seine Interpretation exklusiver E-Fahrräder. Zudem launchte die Porsche-Tochter Porsche Digital zusammen mit Storck Bicycle im letzten Jahr die E-Bike Commuter-Marke Cyklær.
Letztendlich der Hinweis, dass oben genannter Risikokapital-Fond Ponooc zur niederländischen Handels- und Servicgesellschaft Pon Holdings B.V. gehört. In der Fahrrad-Branche ist der in Amsterdam ansässige 140-Millionen-Euro-Venture-Capital-Fonds zum Beispiel bereits beim von Pon Bike Group (PBG) gegründeten Fahrradabo-Pionier Swapfiets mit an Bord. Zudem ist Ponooc unter anderem an dem E-Motoroller-Startup Unu GmbH sowie dem Wiener Fahrradrouten-Sammler Bikemap mit an Bord.

Text: Jo Beckendorff/Porsche, Foto: Porsche

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