Retrocycle sucht Kapital per Crowdfunding
Klassisch: Tourenrad Randoneer von Retrocycle.
Klassisch: Tourenrad Randoneer von Retrocycle.

»Das Leben ist zu schön für langweilige Fahrräder« – so hat Thomas Czypionka sein Fahrradbau-Projekt »Retrocycle« überschrieben, mit dem er jetzt über die Crowdfunding-Plattform ecocrowd.de Geld einsammeln will. Hinter Ecocrowd steht die Deutsche Umweltstiftung, und es ist die erste deutsche Crowdfunding-Plattform, die ausschließlich nachhaltige Projekte vorstellt. Und Nachhaltigkeit ist bei der Hamburger Fahrradschmiede Retrocycle Programm, in der der 45-jährige Czypionka gemeinsam mit Marcel Neipel wirkt, der den Verkauf managt: Die beiden setzen auf werthaltige, klassische Bikes, die sie mit besonderem Anspruch an Nachhaltigkeit und Langlebigkeit herstellen.

Denn Czypionka, der seit mehr als 20 Jahren in der Hamburger Radszene aktiv ist, wollte sich mit den gängigen Produktionsmethoden, Transportwegen und Produktzyklen beim eigentlich umweltfreundlichen Verkehrsmittel Fahrrad nicht abfinden. »Das muss auch anders gehen«, dachte sich der Hamburger und produziert nun seit drei Jahren selbst unter dem Label Retrocycle: Alle Teile kommen aus europäischer Herstellung, die Transportwege werden kurz gehalten, hochwertige und langlebige Teile gewählt und auch das Design der Räder ist bewusst zeitlos, damit die Kunden lange Spaß an ihrem Retrocycle haben. Die gemufften Stahlrahmen werden nach den Designs von Julia Ciba bei Krüger Rahmenbau im ostwestfälischen Spenge aus Columbus-Rohr gefertigt. Im Moment sind zwei Geometrien im Angebot: das klassische Tourenrad Randoneer und den Cyclocrosser Queer. Die Schaltungen kommen von Campagnolo, die Laufräder von DT Swiss und die Reifen von Continental, Sattel von Brooks, Schutzbleche und Gepäckträger von Berthoud, Nabendynamos von Schmidt. Die Räder baut Czypionka in Serie auf, der Kunde kann aber individuell Details bestimmen, bis hin zu Farbe und Logo. Darüber hinaus baut Retrocycle in der eigenen Werkstatt auch muffenlos gelötete Stahlrösser mit ausgefalleneren Designs komplett nach Maß, teilweise auch mit Carbon.
Durch Crowdfunding wollen die Hamburger jetzt 15000 Euro für das weitere Wachstum einsammeln. Von dem Geld soll die Miete für eine neues Ladenstudio mit Werkstatt nahe der Hafencity in Hamburg vorfinanziert werden, das als fester Anlaufpunkt für die wachsende Kundschaft dienen soll. Dort sollen die Kunden auch die Entstehung des Rades mitverfolgen können und an Workshops teilnehmen können. Weiter wird das Geld für den Wareneinkauf, Werkzeug sowie die Internetpräsenz und Werbung gebraucht. Wenn die Crowdfunding-Kampagne das benötigte Kapital bringt, soll auch eine Rennmaschine namens Tourneer in Serie gehen.
Wer sich an Retrocycle beteiligen will, kann mit Beträgen ab 10 Euro aufwärts einsteigen. Im Gegenzug bekommt er ein so genanntes Tauschgut: Für 200 Euro eingezahlte Euro gibt es bei Realisierung des Projektes beispielsweise ein Brooks Lederset bestehend aus Sattel, Lenkerband oder Griffen und Spritzschutzlappen, ab 1500 Euro gibt es Retrocycle-Rahmensets. Kommt das angepeilte Kapital bis zum 15. April nicht zusammen, bekommen die Unterstützer ihr Geld zurück.

vz/Fotos: Retrocycle

https://www.ecocrowd.de/en/projects/14479-RETROCYCLE–Das-Leben-ist-zu-schon-fur-langweilige-Fahrrader

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