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Shimano: starke Zahlen im 1. Halbjahr des 100. Firmenjubiläums
Shimano-Jubiläumslogo.

Auf der einen Seite Corona-bedingte Notstände mit temporären Fabrikschließungen und Hafen-Sperrungen, auf der andere Seite eine nicht abflauende hohe Nachfrage nach Fahrradprodukten und Angelausrüstung machten Nippon-Anbieter Shimano Inc. im ersten Halbjahr 2021 richtig zu schaffen. Trotzdem schalteten die Geschäftszahlen anders am im ersten Halbjahr des Corona-Jahres 2020 (in dem der Anbieter herunterschalten musste) im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2021 fulminant hoch.

In Zahlen: der Nettoumsatz kurbelte im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 65,2 Prozent auf 264,69 Milliarden JPY (2,04 Milliarden Euro) nach oben. Das Betriebsergebnis stieg sogar um 143,9 Prozent auf 69,92 Milliarden Yen (538,56 Millionen Euro). Unter Berücksichtigung von Wechselkursschwankungen und anderen Faktoren lag selbst das ordentliche Ergebnis mit seinen 73,9 Milliarden JPY (569,40 Millionen Euro) 104,5 Prozent im Plus.
Oben genannter Gesamtumsatz teilt sich wie folgt auf:
Fahrrad-Komponenten: 212,60 Milliarden JPY (1,64 Milliarden Euro, plus 73,4 Prozent)
Angelausrüstung: 51,88 Milliarden JPY (400,12 Millionen Euro, plus 38,4 Prozent)
Sonstiges: 217 Millionen JPY (1,67 Millionen Euro, plus 40,6 Prozent)
Anders ausgedrückt: alles drei von Shimano bedienten Geschäftsfelder erzielten imposante zweistelligen Zuwachs-Raten. Mit Fahrrad-Komponenten erzielten die Japaner in den ersten sechs Monaten des Jahres sogar 80,3 Prozent ihres Gesamtumsatzes. Das Betriebsergebnis des Geschäftsbereichs Fahrradkomponenten erhöhte sich um 152,1 Prozent auf 57.89 Milliarden JPY (446,50 Millionen Euro).
Nachfrage speziell nach hochwertigen E-Bike- und Fahrrad-Komponenten schlägt alles
Shimano fasst sein Fahrradgeschäft 01-06/2021 wie folgt zusammen: auf den Übersee-Märkten (einschließlich Europa und Nordamerika) blieb der Verkauf von Fahrrädern & Co. weiterhin robust. Die Lagerbestände des Handels waren aufgrund der hohen Nachfrage auf einem niedrigen Niveau (Anmerkung des RadMarkts: wenn nicht gar komplett leer).
Auf dem japanischen Markt führte Corona erstaunlicherweise nicht zu einem Run auf alternative Mobilitätsprodukte wie Fahrräder und E-Bikes wie auf den Übersee-Märkten. Hier berichtet Shimano lediglich von guten Einzelhandelsumsätze mit Crossbikes, die in der Freizeit und als Transportmittel für den Arbeits- und Schulweg genutzt werden, sowie soliden E-Bike-Verkäufen. Somit blieben auch die hiesigen Marktbestände »weitgehend auf einem angemessenen Niveau«.
Was erstaunt: anders als sonst wird der Markt China diesmal gar nicht erwähnt.
Alles in allem sei der Auftragseingang für die neue E-Bike-Komponentenserie »EP8«, die neuen Deore MTB-Komponenten sowie »einer breiten Palette bestehender Produkte insgesamt rege«.
Erhöhte Nachfrage erfordert Produktionserweiterung
Aber was heißt schon »rege« – das klingt eher (konservativ-japanisch) unterschätzt: der Nachfrage-Boom vor allem in der westlichen Welt hat bei Shimano zu einer Produktionserhöhung geführt. Dafür haben die Japaner bereits in modernste Produktionsanlagen und Software investiert. Die kommen schon in ihren zwei heimischen Fabriken in Sakai City in der Präfektur Osaka (auch Hauptsitz von Shimano) und in Shimonoseki in der Präfektur Yamaguchi zum Einsatz.
Des Weiteren wird am Standort Singapur »eine »Fabrik der Zukunft mit Schwerpunkt auf Digitalisierung« hochgezogen. Die wird allerdings pandemiebedingt nicht wie zuvor geplant 2022 in Betrieb gehen, sondern erst Ende 2022. Dazu noch der Hinweis, dass sowohl in Japan als auch Singapur vorwiegend hochwertige Shimano-Fahrradkomponenten produziert werden.
Ausblick
Da sowohl der aktuelle Nachfrage-Boom als auch die guten Geschäftszahlen der ersten Jahreshälfte 2021 die vorherige Prognose übertroffen haben, schütten die Japaner eine Zwischendividende von 117,50 JPY (0,91 Euro) pro Aktie aus – was einer Erhöhung um 40 JPY (0,31 Euro) pro Aktie gegenüber der im Vorjahr gezahlten Zwischendividende entspricht.
Mit oben genannten guten Zahlen im Rücken hat Shimano auch seine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2021 revidiert.
Mit Blick auf die positive Umsatzentwicklung in den Hauptmärkten Europa, den USA und den Schwellenländern dieser Welt sowie dem Effekt einer niedrigeren Umsatz-Kostenquote durch eine erhöhte Produktion gehen die Japaner nun von einem 2021er-Gesamtumsatz von 500 Milliarden JPY (3,85 Milliarden Euro – Vorab-Prognose: 455,50 Milliarden JPY), einem Betriebsergebnis von 124,50 Milliarden JPY (963,04 Millionen Euro – vorab 105 Milliarden JPY) und einem ordentlichen Ergebnis von 128,60 Milliarden JPY (993,95 Millionen Euro – vorab 109,5 Milliarden JPY) aus.

Text: Jo Beckendorff, Foto: Shimano

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