Sport 2000 will „mehr Gesicht“ zeigen

Das Eventjahr 2012 bot der allgemeinen Krise tüchtig Paroli: So konnte der Einkaufsverband Sport 2000 Deutschland GmbH mit den Olympischen Spielen in London sowie der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im Rücken das Geschäftsjahr 2012 mit einem guten Plus von 4,3 Prozent abschliessen. Auf internationaler Ebene sah es nicht ganz so gut, aber laut Sport 2000 International immer noch „der Krise entgegenwirkend zufriedenstellend“ aus. Für die Zukunft rüstet man sich sowohl mit kundenbindenden Konzepten (Stichwort „Gesundsport-Berater“) als auch neuen Technologien (Stichwort „Multimedial“)…

Die sich unter dem Dach von Bico-Schwester Sport 2000 Deutschland fit haltenden knapp 1.000 Sport-Verkaufsstellen erzielten im letzten Jahr einen Außenumsatz von 1,55 Milliarden Euro. In der Zentralregulierung – also der Umsatz, der buchhalterisch über die Verbandszentrale läuftwurde allerdings ein Minus von 3,8 Prozent eingefahren. Sport 2000 Deutschland Geschäftsführer Andreas Rudolf (Bildmitte) führt dieses Minus auf einen erfolgreichen Lagerabbau zurück.

9:3 im Plus
Wenn man den Jahresumsatz 2012 genau unter die Lupe nimmt, ergibt sich folgendes Bild: Erstes Verkaufsquartal plus 14,3 Prozent, zweites Quartal plus 0,6 Prozent, drittes Quartal plus 3,9 Prozent und viertes Quartal minus 0,3 Prozent. Das leichte Minus im vierten Verkaufsquartal wird von den Mainhausenern mit Blick auf den vergleichbaren Vorjahreszeitraum auch positiv bewertet: Damals hatte man ein Minus von 4,3 Prozent schlucken müssen. Rudolf ging noch mehr ins Detail: „In neuen von 12 Monaten haben unsere Mitglieder ein Plus erzielt.“ Mit dem 2012-Ergebnis steht man gut da. „Rückblickend lag das durchschnittliche Wachstum der letzten sechs Jahre bei uns bei jeweils plus 4 Prozent. Das erwarten wir auch langfristig: Ein gesundes stetiges Wachstum“, erklärte Rudolf auf der Ispo Munich.

Advantage Zukunft
Auch wenn 2013 ein sogenanntes Non-Event-Jahr ist und somit kein Großereignis das Gesamtergebnis schönen kann, schauen Rudolf und sein Team optimistisch in die Zukunft: „Mit Sport auf Rezept hat Sport seine beste Zeit noch vor sich!“ Somit arbeiten die Mainhausener weiterhin gezielt daran, ihre Mitglieder im Rahmen der Anfang 2011 eingeführten Verbands-Initiative „Der gesunde Weg“ zu zertifizierten Gesundsport-Beratern auszubilden.
Zudem würden Konsumenten aller Altersschichten dank stärkerem multimedialen Informationsangebot in allen sozialen Netzwerken gerade von der Sport 2000 noch besser und umfassender informiert werden: „Kunden werden zukünftig noch mehr Wert auf ein rundum überzeugendes Preis-Leistungsverhältnis legen. Hier muß gerade der Sport in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten im Umfeld der Eurokrise nach wie vor weiterhin möglichst für alle leistbar bleiben.“
Ein zentral geführter E-Commerce-Auftritt ist aber nicht geplant. Man wolle 2013 ein noch stärkerer und zuverlässigerer Partner der Markenindustrie sein.

„Gesicht zeigen“
Sport 2000 werde „bei einer insgesamt nachlassenden Kundenfrequenz in unseren Geschäften um jeden Kunden noch mehr als bisher auf allen Ebenen kämpfen müssen. Der geringeren Frequenz stehen höhere Kostenunter anderem auch für Energiegegenüber. Dabei ist es für uns alle wichtig, den richtigen Mix im Angebot zwischen ‚Schwarzbrot und Sahneschnitte’ zu finden. Darum müssen wir auch nicht nur unser Sport 2000 Gesicht deutlich über alle Kanäle öffentlich zeigen, sondern darüber hinaus müssen wir auch noch schärfer und klarer positioniert sein, denn unsere Kunden erwarten von uns sowohl Neues und Emotion, aber auch solide Basics. Deshalb werden Flächenkonzepte mit der Industrie die beides anbieten, Neues und Basics, immer wichtiger. Dabei ist Kooperation in allen Bereichen ein absolutes Muss, zumal Verhaltensforscher im Sportfachhandel bereits formuliert haben: Wer nicht kooperiert, krepiert!“, machte Rudolf schonungslos klar.

Sport 2000 International
Natürlich haben die Sport 2000 Mitglieder in anderen Ländern nicht so gut wie die Kollegen in Deutschland und/oder Österreich das Krisenjahr 2012 abschliessen können. Laut Sport 2000 International Geschäftsführer Wolfgang Schnellbügel haben die 3.520 angeschlossenen Sportgeschäfts in 25 Ländern einen 2012er-Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro eingefahren: „Damit halten wir einen Marktanteil von mehr als 14 Prozent am europäischen Sportartikelmarkt in unseren Händen.“
Besonders im Südosten Europas seien einige Länder unter die Krisenräder gekommen. Mitglieder aus betroffenen Nationen wie Bulgarien, Griechenland und der Türkei hätten dennoch „den mannigfachen gesamtwirtschaftlichen Problemen mit der marktdifferenzierten Unterstützung von Sport 2000 international gut standgehalten“. Genaue Zahlen wurden nicht genannt.

Text/Foto: Jo Beckendorff, Chart: Sport 2000

 

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