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SSU 2021: trotz Lieferengpässe bei Kompletträdern gute Zahlen
Signa Sports United (SSU) Logo.

Die seit 15. Dezember via SPAC-Transaktion auf dem US-amerikanischen Börsenparkett Nasdaq gehandelte Sport- und Bike E-Commerce-Plattform Signa Sports United N.V. (SSU) konnte ihren Nettoumsatz im Gesamtjahr 2021 (und im Vergleich zum Vorjahr) um 24 Prozent auf 872 Millionen Euro hochfahren.

Zum Börsengang, der dem Unternehmen einen Bruttoerlös von 484 Millionen USD (429 Millionen Euro) in die Kasse spülte, erklärt SSU-CEO Stephan Zoll: »Wir sind begeistert, unsere Reise als börsennotiertes Unternehmen zu beginnen und freuen uns auf die vor uns liegenden Möglichkeiten. Das Unternehmen ist gut positioniert, um sowohl unsere organische Strategie umzusetzen als auch attraktive Fusions- und Akquisitions-Möglichkeiten zu nutzen. Zusätzlich zu unserem Börsendebüt markiert der Abschluss der Wiggle-CRC- und Tennis Express-Akquisitionen wichtige Meilensteine in unserer Strategie.«
Gut gefülltes Fahrrad-Portfolio
Was das Geschäftsjahr 2021 betrifft, kann SSU als weltweit führende Sport- und Bike-Handelsplattform in den Bereichen Fahrrad, Tennis, Outdoor und Teamsport mit 7,4 Millionen aktiven Kunden und mehr als 430 Millionen Webshop-Besuchern pro Jahr gut punkten. Zu den von SSU gelenkten Online-Shops gehören unter anderen die Fahrrad- und Outdoor-/Camping-Plattformen Addnature, Bikester, Campz, CRC, Fahrrad.de, Probikeshop, Wiggle etc. Insgesamt verbindet SSU mit seinen Online-Plattformen »mehr als 1.000+ Markenpartner und 500+ unabhängige Offline-Händler«.
Überhaupt spielt das Thema Fahrrad bei dem Anbieter eine überragende Rolle. So war er auch von der alarmierenden Lieferproblematik von Kompletträder direkt betroffen.
Anders ausgedrückt: Auch wenn SSU im Sektor Bike einiges durch robuste Fahrradteile- und -zubehör-Verkäufe auffangen werden – ohne Berücksichtigung der »Full-Bike«-Verkäufe wuchs der SSU-Nettoumsatz 2021 sogar um 31 Prozent. Nichtsdestotrotz habe man mit dem oben genannten 2021er-Umsatzplus von 26 Prozent man »sein Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2021 erreicht und das Ziel für das bereinigte EBITDA übertroffen«.
Dazu noch einmal Stephan Zoll: »Unsere Teams haben unsere Strategie sehr gut umgesetzt, ein zweistelliges organisches Wachstum erzielt und die branchenweiten Lieferengpässe im Fahrradbereich kompensiert, die sich negativ auf unsere Umsatzergebnisse auswirkten. Wir haben unser breites Sortiment und unseren Lagerbestand genutzt, um ein starkes organisches Wachstum in wichtigen Regionen zu erzielen. Die jüngsten Akquisitionen von Midwest Sports und Tennis Express in den USA sowie der kürzlich abgeschlossene Zusammenschluss mit Yucaipa und WiggleCRC versetzen uns in eine einzigartige Position, um unser Angebot bis 2022 global zu skalieren und zu erweitern.«
Allerdings wuchs auch der Nettoverlust auf 46 Millionen Euro – laut SSU »hauptsächlich aufgrund einmaliger Gebühren im Zusammenhang mit dem Börsengang« (wobei der Verlust des Vorjahres zum Vergleich leider nicht genannt wird).
Somit doch wieder zu den positiven Zahlen: das bereinigte EBITDA – also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Mieten – stieg 2021 und im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent auf 28 Millionen Euro.
2022er-Ausblick
Mit Blick auf das 2021 erreichte bekräftigt das SSU-Management seine zuvor veröffentlichte Finanzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2022. In diesem geht man davon aus, dass man trotz schwerwiegender Unterbrechungen bei der Lieferung von Kompletträdern dank der Gruppen-Vergrößerung auch weiterhin ein fortgesetztes organisches Wachstum erzielen wird. Somit prognostiziert das Unternehmen für dieses Jahr einen Nettoumsatz zwischen 1,40 und 1,55 Milliarden Euro. Die positiven Zahlen stützen sich auf günstige strukturelle Megatrends, die bestehen bleiben. Sobald der aktuelle Lieferketten-Druck gegen Ende des Kalenderjahres 2022 nachlasse, erwarte man wieder ein zweistelliges Umsatzwachstum.
Für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 wird allerdings noch ein negatives organisches Wachstum auf Pro-forma-Basis erwartet. Eine Rückkehr zu organischem Wachstum wird wieder ab dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 erwartet.

Text: Jo Beckendorff

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