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Stiftung Warentest: Schadstoffe sind Stein des Anstoßes beim Laufrad-Test

Die Stiftung Warentest hat 15 Laufräder für Kleinkinder getestet. Drei Mal wurde die Note »gut« vergeben, ein Mal war das Ergebnis befriedigend. Die anderen 11 geprüften Produkte wurden mit »mangelhaft« bewertet. Grund dafür war – wie schon so oft – der Schadstoffgehalt, hier festgestellt in Griffen, Sätteln und Gummimänteln der Luftreifen.

Neben den Schadstoffwerten wurden die Fahreigenschaften, Sicherheit und Haltbarkeit und die Handhabung geprüft. Hier gab es durchgehend gute bis befriedigende Ergebnisse, bis auf einen Ausreißer: Der Early Rider von Lite konnte in Sachen Sicherheit und Haltbarkeit nicht überzeugen – mangelhaft. Testsieger ist der Hersteller Puky mit seinem Modell LR 1 (Note 2,2).
Doch gibt der Stiwa-Test für den Wülfrather Hersteller nicht nur Anlass zu Freude. Ebenfalls im Test war auch das Modell LR 1L, das bis auf die Luftreifen bau- und ausstattungsgleich mit dem LR 1 ist. Hier, wie auch bei allen anderen Modellen mit Luftreifen, fanden die Tester einen erhöhten Wert an schädlichen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK).
»Akut giftig sind die gefundenen Mengen nicht. Die Substanzen können aber langfristig im Organismus wirken, wenn die Kleinen sie über die Haut aufnehmen. Das gilt vor allem für die acht Laufräder mit Schadstoffen in Griffen und Sätteln. Kurven die Kinder mit den Rädern herum, umschließen sie die Griffe über längere Zeit. Ist es draußen warm, berühren ihre Körper mit bloßer Haut oft auch den Sattel,« begründet Stiwa den Prüfansatz. Mit den Reifen kämen Kinder meist weniger in Kontakt, doch manche drehten sie gern mit den Händen. So sei das komplette Laufrad zu Kinderspielzeug zu zählen, das auf bestimmte PAK geprüft werden sollte, zitieren die Tester die Vorgaben der Europäischen Chemikalienagentur. Für den Laufradtest orientierten sich die Stiwa-Prüfer aber an den Vorgaben des freiwilligen GS-Zeichens für Geprüfte Sicherheit. Wenn Hersteller sich an die rechtlichen Vorgaben gehalten haben, kann es so doch zu einer Abwertung in der Note kommen.
In seiner Stellungnahme zu den Testergebnissen verweist Puky auf die Aussage von Stiftung Warentest, nach der die Luftbereifung am LR 1L einen erhöhten, aber deutlich unterhalb gesetzlicher Normen liegenden PAK-Wert aufweist. Alle Teile, welche einen Hautkontakt aufweisen (insbesondere Griffe und Sattel), seien auch von der Stiftung Warentest als unauffällig getestet.
Doch nachvollziehen könne man den getesteten auffälligen PAK-Wert allerdings nicht. »Unsere fortlaufenden Prüfungen der Reifen, sowohl vor als auch nach dem Test der Stiftung Warentest, haben keine Auffälligkeiten festgestellt. Unser LR 1L verfügt auch über ein aktuelles GS-Zertifikat, welches genau die gleichen Prüfkriterien anwendet wie auch der Test der Stiftung Warentest.«
Puky bringt in Bezug auf das Zustandekommen erhöhter PAK-Belastung ein interessantes Beispiel: Bereits der Hautkontakt durch einen Raucher könne zu einer Überschreitung der zulässigen Obergrenzen für PAK-Stoffe, wie sie für Spielzeug gelten, führen. »Insbesondere weisen Reifen nach kurzer Benutzung auf der Straße aufgrund der Abgase von Verbrennungsmotoren einen sehr hohen Gehalt an PAK-haltigen Anhaftungen auf,« heißt es weiter.

Foto: Puky

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