Thule Group 01-06/2021: strammer Wachstumskurs hält an
Wurde im Juni in Denver eröffnet: der erste Thule Store in den USA.

Mit einem Umsatzwachstum im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021 von 58,1 Prozent (währungsbereinigt 68,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zählt Transportsystem-Anbieter Thule Group sicherlich zu den Gewinnern der Corona-Krise: schließlich konnten die börsennotierten Schweden ihren starken Wachstumstrend im vierten Quartal in Folge fortsetzen.

Dass das diesjährige zweite Quartal im Vergleich so ein starkes Umsatzwachstum aufweisen konnte, ist allerdings auch auf die letztjährigen pandemie-bedingten Ladenschließungen im April und Mail 2020 zurückzuführen.
Insgesamt konnten die Schweden im zweiten Geschäftsquartal 2021 einen Nettoumsatz von 3,23 Milliarden SEK (315,93 Millionen Euro) einfahren (siehe auch unten abgebildete Tabelle). Diese verteilen sich mit 2,45 Milliarden SEK (238,93 Millionen Euro, plus 66,9 Prozent – währungsbereinigt plus 68,5 Prozent) auf die Thule-Verkaufsregion »Europa und der Rest der Welt« sowie mit 783 Millionen SEK (76,36 Millionen Euro, plus 35,7 Prozent – währungsbereinigt plus 52,9 Prozent) auf »Americas«.
Das Nettoergebnis für das Quartal betrug 672 Millionen SEK (65,54 Millionen Euro) – und konnte sich damit im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres mit einem Plus von 115,4 Prozent mehr als verdoppeln.
Starke Fahrradprodukt-Verkäufe
Laut Thule Group-CEO und Präsident Magnus Welander wurde die positive Entwicklung von einem vorteilhaften Produktmix getragen. Besonders hervorgehoben wird in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Kategorie »Sport&Cargo Carriers«: »Der Urlaub mit dem Auto als Transportmittel und der starke Fahrradtrend kamen uns zugute. Trotz der Herausforderungen, die deutlich gestiegene Nachfrage zu bedienen, konnten wir mit unserem starken Produktportfolio und unserer sehr guten Lieferfähigkeit Marktanteile gewinnen.« Zudem verlief die Entwicklung innerhalb der Kategorie »Aktiv mit Kindern« bei Fahrradanhängern, Fahrradkindersitzen und Kinderwagen weiterhin sehr positiv.
Unausweichliche Preiserhöhungen in zwei Schritten
Allerdings seien auch – »getrieben von allgemein steigenden Materialpreisen und den extremen Frachtpreisen auf dem Weltmarkt – die Herstellungskosten gestiegen. Um die großen Volumensteigerungen überhaupt bewältigen zu können, habe man sich zudem echten Herausforderungen beim Zugang zu Kapazitäten bei Unterlieferanten stellen müssen. Dies habe zu zusätzlichen Kosten geführt. O-Ton Welander: »Um die Kostensteigerungen zu kompensieren, haben wir Preiserhöhungen in zwei Schritten eingeführt und bereits teilweise umgesetzt. Die erste Erhöhung wurde zum 1. Juli umgesetzt, die zweite wird zum 1. Januar 2022 wirksam.«
Nettogewinn verdoppelt
Mit Blick auf das erste Geschäftshalbjahr 2021 kann Thule Group auch sehr zufrieden sein. Der Netto-Gesamtumsatz lag mit 5,77 Milliarden SEK (562,74 Millionen Euro) 52,3 Prozent (währungsbereinigt 62,8 Prozent) über dem der ersten sechs Monate des Vorjahres. Zu diesem Gesamtumsatz hat die Verkaufsregion »Europa und der Rest der Welt« 4,36 Milliarden SEK (425,24 Millionen Euro, plus 54,8 Prozent – währungsbereinigt plus 62,1 Prozent) und »Americas« 968 Millionen SEK (94,41 Millionen Euro, plus 45,2 Prozent – währungsbereinigt plus 64,7 Prozent) beigetragen. Der Nettogewinn 01-06/2021 in Höhe von 1,12 Milliarden SEK (109,23 Millionen Euro) konnte sich im Vergleich zu den ersten sechs Monaten mit 102,4 Prozent verdoppeln.
Ausblick
Trotz höherer Kosten und der damit verbundenen Preiserhöhungen schauen die Schweden positiv in die Zukunft. Dazu noch einmal Magnus Welander: »Der starke Trend zu Freizeit- und Urlaubsaktivitäten in der Nähe des Wohnortes hält an. Um die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen, sind wir gut gerüstet. Trotz unserer hochflexiblen Produktion in und in der Nähe unserer Hauptmärkte konnten wir im zweiten Quartal nicht die gesamte Nachfrage befriedigen. Dementsprechend erwarten wir eine längere Hochsaison, die sich bis ins dritte Quartal fortsetzen wird. Wir sind fest davon überzeugt, dass Verbraucher, die auf eine Impfung und ein größeres Maß an Reisefreiheit gewartet haben, unsere Produkte weiterhin kaufen wollen.«
Allerdings gibt Welander auch zu bedenken, dass sein Unternehmen in diesen Zeiten wie die meisten produzierenden Unternehmen mit schnellem Wachstum täglich vor Herausforderungen in Bezug auf Lieferantenkapazitäten und globalen Vertrieb steht. Zudem bestehe nach wie vor aufgrund möglicher pandemiebedingter Lock-Downs eine erhebliche Unsicherheit: »Wir sind jedoch von unserer eigenen Fähigkeit überzeugt, Kapazitätssteigerungen zu bewältigen, und davon, dass der robuste Trend zu Freizeit- und Urlaubsaktivitäten in der näheren Umgebung anhalten wird.«

Text: Jo Beckendorff, Tabelle und Bild: Thule Group
 

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