Thule Group 2020: erstes Halbjahr flop, zweites top
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Dank guter Verkäufe im dritten und vierten Verkaufsquartal hat der schwedische Transportsystem-Anbieter Thule Group das Geschäftsjahr 2020 doch noch zu einem sehr guten Ende gebracht – laut Thule Group-President und -CEO Magnus Welander »eine Entwicklung, die Mitte April nur schwer vorstellbar war, als die Gesellschaft weltweit den Betrieb einstellte, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen, was zu einer vorübergehenden Halbierung des Umsatzes beitrug«.

Wobei es vor allem das letzte Verkaufsquartal 2020 in sich hatte: da wuchsen die Verkäufe im Vergleich zum vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres um 32,6 Prozent (währungsbereinigt 44,6 Prozent) auf 1,61 Milliarden SEK (159,93 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis lag mit 241 Millionen SEK (23,94 Millionen Euro) sogar über mehr als dem Vierfachen des vierten Quartals 2019. Somit konnte auch der Nettogewinn um 449,5 Prozent auf 164 Millionen SEK (16,29 Millionen Euro) hochgefahren werden.
Das alles führte zu einem Thule Group-Gesamtumsatz 2020 in Höhe von 7,83 Milliarden SEK (777,82 Millionen Euro). Damit lag man 11,2 Prozent (währungsbereinigt sogar 13,1 Prozent) über dem Vorjahr. Dass Betriebsergebnis konnte ebenfalls zweistellig wachsen – und zwar um 33,2 Prozent auf 1,59 Milliarden SEK (157,95 Millionen Euro). Der Nettogewinn in Höhe von 883 Millionen SEK (87,72 Millionen Euro) lag mit 32 Prozent ebenfalls im zweistelligen Plus.
Beste Fahrradprodukt-Verkäufe
Was im vorliegenden Geschäftsbericht vor allem hervorgehoben wird: die Thule Group Kategorie »Sport&Cargo Carriers« profitierte im vierten Verkaufsquartal besonders von einem anhaltend positiven Fahrradmarkt, der durch einen milden Herbst und Winter einen weiteren Schub erhielt.
So wuchs auch die Kategorie »Aktiv mit Kindern« dank bester Verkäufe in deren Unterkategorien Kinderwagen, Fahrradanhänger und Fahrradkindersitze. Einziges Sorgenkind: die Kategorie »Taschen«. Sie wurde definitiv durch die geringere internationale Reisetätigkeit negativ beeinflusst.
Ausblick
Laut Welander bleibt aus kurzfristiger Sicht eine erhebliche Unsicherheit hinsichtlich des Umfangs etwaiger pandemiebedingter Sperrungen in einer Reihe von Ländern bestehen: »Wir sind jedoch weiterhin davon überzeugt, dass der robuste Trend zu Outdoor- und Urlaubsaktivitäten in der näheren Umgebung für unsere Produktkategorien positiv bleiben wird. Unsere designstarken Produkte in Kombination mit einer sehr flexiblen Produktion in und nahe unseren Hauptmärkten werden ein Wettbewerbsvorteil bleiben.
Last but not least der Hinweis, dass Thule Group sein neues Produktentwicklungs-Zentrum in Hillerstorp im Januar 2021 eröffnete. Es umfasst 5.000 Quadratmeter mit Bereichen für Design, Konzept, Prototypen und Konstruktion. »Die Investition in Höhe von 100 Millionen SEK (9,93 Millionen Euro) wird eine weitere erfolgreiche Produktentwicklung ermöglichen und grenzt direkt an das Thule Test Center an. Das globale Testzentrum wird im Jahr 2021 weiter ausgebaut, um neue Arten von Testprozessen aufnehmen zu können. Die Investition wird auf 80 Millionen SEK (7,95 Millionen Euro) geschätzt und soll bis zum Frühjahr 2022 abgeschlossen sein«, heißt es im vorliegenden Thule Group-Geschäftsbericht 2020.

Text: Jo Beckendorff, Foto: Thule Group

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