Vivax und Direktvertrieb: alles okay
Die Vivax-Zentrale mit Ladenlokal im österreichischen Wörgl.

Gewundert haben sich Monika Schweitzer und Didi Kopp – das Geschäftsführer-Duo des österreichischen Bikeanbieters Vivax Drive GmbH & Co. KG (vormals Gruber Antrieb GmbH & Co. KG) – schon über derzeit hier und dort hochkochende Veröffentlichungen betreffs Direktvertrieb und dem damit verbundenen Abschied aus den Fahrrad-Fachhandel. Der RadMarkt hatte bereits vor über einem Jahr – nach einem Besuch in der Firmenzentrale des E-Bike-Anbieters mit unsichtbar im Sattelrohr verbautem Motor – über diese Vertriebsänderung berichtet (RadMarkt-Ausgabe 11/2018). Seitdem habe sich eigentlich nichts geändert. Insgesamt ist das Jahr 2019 für den Anbieter »okay gelaufen«.

O-Ton Monika Schweitzer: »Also bei uns hat sich in den letzten Monaten kein Medienvertreter wegen Direktvertrieb persönlich gemeldet. Wir wissen nicht, warum die das jetzt aufgegriffen haben. Wir hatten bereits 2018 eine radikale Reduzierung unseres Händlernetzwerkes mit einem gleichzeitigen Fokus auf Direktvertrieb kommuniziert, der letztendlich zum reinen Direktvertrieb geführt hat.«
Schweitzer vermutet, dass die aktuelle Berichterstattung eventuell auf späte Endverbraucher-Reaktionen zurückzuführen sei: »Wenn Kunden zu ihrem Fachhändler gehen und der den Service verweigern sollte, kann so etwas schon einmal wieder von einigen Medien aufgegriffen und hochgekocht werden. Fakt ist, dass der Fachhändler eigentlich weiterhin für den After-Saels-Service seiner verkauften Ware verantwortlich ist. Heißt, dass ein Fachhändler, der einmal unserer Vivax-Bikes verkauft hat, auch weiter für den Service geradestehen sollte. Weil das aber leider nicht immer so ist, bieten wir den Vivax-Bike-Käufern Kulanzlösungen bei uns im Haus und per Lieferung via Spedition.«
Mit dem öffentlich kommunizierten Fokus auf Direktvertrieb sei aber auch der Ruf aufgekommen, dass es »dem Unternehmen Vivax schlecht geht und die deshalb nicht mehr den Fachhandel beliefern«. Fakt sei: damals – und wie in der RadMarkt-Ausgabe 11/2018 beschrieben – war man »nicht am Ende, sondern befand sich im Rahmen einer Gesundschrumpfung«. Und natürlich würde auf der Vivax-Homepage www.vivax-assist.com noch immer die Info von der Umstellung auf Direktvertrieb stehen – »weil einfach noch nicht alle Endkunden davon wissen und wir natürlich jeden informieren wollen«.
Fakt sei aber auch: im Jahr 2019 ist für Vivax der Verkauf sowohl über das Internet als auch im eigenen Laden an der Firmenzentrale in Wörgl »ganz ok« gelaufen: »Zwar hatten wir zwischenzeitlich einmal Lieferprobleme beim Rahmenlieferanten. Dem werden wir aber in 2020 mit Lagerrahmen entgegenwirken.«
Mit Blick in die Zukunft hoffen Schweitzer und ihr Team, irgendwann einmal punktuell mit eigenen stationären Vivax-Stützpunkten loslegen zu können. Diese Fachgeschäfte würden dann in etwa so aussehen wie der Vivax-Laden an der Firmenzentrale in Wörgl.

– Text/Fotos: Jo Beckendorff

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