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Wirtschaftswoche-Bericht sorgt für Furore: „Mifa-Aktionäre könnten enteignet werden“

Ein Bericht in der „Wirtschaftswoche“ vom 15. August, der auch am gleichen Tag von diversen Medien wie zum Beispiel der Versicherungs- und Finanz-Online-Plattform „Finanzen.de“ oder der lokalen Tageszeitung „Mitteldeutsche Zeitung“ aufgegriffen wurde, sorgt für Unruhe. Dort steht, dass der indische Fahrradhersteller Hero Cycles „offenbar die Mehrheit des kriselnden Fahrradherstellers Mifa in Sangerhausen übernehmen“ will. Als Folge könnten die derzeitigen Mifa-Aktionäre „enteignet werden“, heißt es in diesem Zusammenhang. Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung will sich derzeit niemand bei der Mifa zu dieser Sache äußern. Heißt wohl auch: Die Verhandlungen befinden sich in einer heißen Phase…

Laut „Wirtschaftswoche“ geht es in Verhandlungskreisen um die Übernahme eines Firmenanteils „von mindestens zwei Dritteln bis 90 Prozent“. Bisher halten die Inder bis zu 47 Prozent an der Mifa. Und weiter: „Um die Mehrheit zu sichern, könnten nach dem aktuellen Stand der Verhandlungen die Aktionäre, darunter auch Großaktionär Carsten Maschmeyer, durch einen Kapitalschnitt enteignet werden“. Bei einem Kapitalschnitt wird das Kapital einer Aktiengesellschaft herabgesetzt. Gleichzeitig wird das Eigenkapital erhöht.
Hintergrund: Als Voraussetzung eines größeren Einsteigs bei den Sangerhausenern fordere Hero Cycles, daß die Gläubiger des Unternehmens auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Laut „Wirtschaftswoche“ sollen die Anleihegläubiger „auf 60 bis 80 Prozent verzichten“. Im Gegenzug will Hero Cycle in Mifa 15 Millionen Euro investieren.
Mit anderen Worten: Die Verhandlungen über das Mifa-Sanierungskonzept befinden sich in einer heißen Phase, die im Ernstfall dazu führen könnten, dass die derzeitigen und schon leidgeprüften Mifa-Aktionäre starke Einbussen – die „Wirtschaftswoche“ spricht sogar von „am Ende leer ausgehen – so oder so“ – hinnehmen müssten.
Laut einer Sprecherin von Mifa-Großaktionär und AWD-Gründer Carsten Maschmeyer hat „die Maschmeyer Group Mifa im April noch mit einer Millionensumme unterstützt“ – von Enteignung sei bislang keine Rede gewesen. Maschmeyer soll indirekt mehr als 20 Prozent der Mifa in seinen Händen halten.
Laut dem eingesetzten Vertreter der Anleihegläubiger Frank Günther von One Square Advisors Services GmbH werde man weiterhin versuchen eine konstruktive Lösung zu finden – „deswegen habe ich die am 12. August fällige erste Zinszahlung aus der Anleihe bis zum 25. August gestundet“. Aufgrund der laufenden Verhandlungen wollte er sich gegenüber der „Wirtschaftswoche“ nicht weiter zu dem Fall äußern. Fortsetzung folgt.

Text: Jo Beckendorff

 

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