Nachdem gestern (31. Juli) die aus dem deutschen Traditionsunternehmen Heinz Kettler GmbH & Co. KG hervorgegangenen und in Ense-Parsit ansässigen Kettler Freizeit GmbH und Kettler Plastics GmbH (Geschäftsführer: Olaf Bierhoff und Bernd Walczok) beim zuständigen Amtsgericht Arnsberg einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt haben, ist es dem Einkaufsverband ZEG ein wichtiges Anliegen darauf hinzuweisen, dass die in ihren Händen gehaltene Kettler Alu-Rad GmbH nicht von dieser erneuten Kettler-Insolvenz betroffen ist.
Ende 2015 hatten die Kölner Einkaufsgenossen die Kettler-Fahrradsparte mit dem Produktionsstandort im saarländischen Hanweiler aus der damals in Trudeln geratenen Heinz Kettler GmbH & Co. KG heraus übernommen. Herstellung und der Vertrieb der Kettler-Fahrräder rollen unter der damals eigens gegründeten ZEG-Tochter Kettler Alu-Rad GmbH. »Seither agiert das Unternehmen aus Saarbrücken mit innovativen Modellen ‚Made in Germany‘ sehr erfolgreich in der Fahrradbranche und hat seine Mitarbeiterzahl inzwischen verdoppelt«, heißt es in einer Pressemitteilung aus der Kölner Verbandszentrale. Um der hohen Nachfrage an Kettler-Fahrrädern und -E- Bikes auch in Zukunft gerecht zu werden, würde Kettler Alu-Rad am saarländischen Standort derzeit sogar in eine neue hochmoderne Produktionsstätte investieren.
Außerdem verweist die ZEG darauf, dass man nach der vom 19. bis 22. Juli laufenden abgeschlossener ZEG Bike Show auch noch einmal im Süden des Landes einen Großauftritt haben wird – und zwar auf der Eurobike 2019 (4. bis 7.9.) in Friedrichshafen. Dort würden auch noch einmal alle Neuheiten für die Saison 2020 präsentiert.
Zum vorläufigen Sachverwalter der gestrigen Insolvenzen von Kettler Freizeit GmbH und Kettler Plastics GmBH wurde Rechtsanwalt Georg Kreplin von der Düsseldorfer Kreplin & Partner Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschafft bestellt. Beide Unternehmen, die zusammen rund 500 Mitarbeiter beschäftigen, steckten bereits im letzten Jahr in Schwierigkeiten. Nach einer Insolvenz war Ende 2018 Finanzinvestor Lavayette Mittelstand Capital als Retter des Freizeitgeräte-Herstellers (u.a. des legendären Kett-Car) eingestiegen. Nun ist nach nur sieben Monaten wieder ”Land unter«.
Was auffällt: Während mehrere Finanzmedien mit Blick auf die gestrige Insolvenz von Kettler Freizeit GmbH und Kettler Plastics GmBH von einer in Eigenverwaltung sprechen und sich dabei auf Aussagen von der Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg Charlotte Merz berufen, ist in den offiziellen Insolvenzbekanntmachungen nur von einer Insolvenz (und nicht einer in Eigenverwaltung) die Rede.
Text: Jo Beckendorff/ZEG