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ZIV: Fahrradmarkt 2019 – E-Bikes surrten bestens vorne weg
Legten in Berlin gemeinsam die Zahlen des guten Fahrradjahres 2019 vor (v.l.n.r.): David Eisenberger (ZIV Communication & Marketing), VSF-Geschäftsführer Albert Herresthal und ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger.

Nach vielen negativen Nachrichten in Zeiten des grassierenden Corona-Virus hier jetzt einmal eine positive Branchenmeldung: laut dem Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) lag der mengenmäßige Fahrrad- und E-Bike-Verkauf 2019 mit 4,31 Millionen Einheiten 3,1 Prozent über dem Vorjahr. Das ist aber noch lange nicht alles: mit dem im Vergleich kostspieligeren E-Bikes im Rücken konnte der Wertverkauf sogar um rund 34 Prozent auf 4,23 Milliarden Euro hochsurren. Zusammen mit dem Komponenten- und Zubehörbereich ergibt sich daraus laut ZIV »ein Gesamtumsatz der deutschen Fahrrad-, E-Bike-, Komponenten- und Zubehör-Industrie von circa 7 Milliarden Euro«.

Gleich zu Beginn das frohe Fazit von ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger: »Wir freuen uns über die sehr positive Entwicklung des Fahrrad- und E- Bike-Marktes im Jahr 2019. Diese zeigt, dass Themen wie nachhaltige Mobilität, Gesundheit und Spaß am Radfahren in der deutschen Gesellschaft und Politik angekommen sind. Zusätzlich fördern Innovationen, attraktives Design und ein breites Modellspektrum die Nachfrage beim Endkunden. Wir sind sicher, dass sich dieser positive Trend fortset- zen wird, wobei der negative Einfluss des Corona-Virus auf die Lieferkette bisher noch nicht abschließend eingeschätzt werden kann.«
Zweistelliges Umsatzplus dank E-Bike
Natürlich hat auch jede Zahl des guten Verkaufsjahres 2019 einen Wermutstropfen. So beinhaltet zum Bespiel der genannte Mengenverkauf im Vergleich zum Vorjahr den Rückgang eines Absatzes von nicht-motorisierter Fahrräder von 7,8 Prozent. Bis auf diese wahrlich alarmierende Zahl war 2019 allerdings alles eitel Sonnenschein. Die deutliche Steigerung des Umsatzes ist vor allem auf den hohen Absatz von E-Bikes und dem damit verbundenen, signifikant gestiegenen durchschnittlichen Verkaufspreis pro Fahrrad (inkl. E-Bikes) zurückzuführen. Dieser lag im letzten Jahr über alle Vertriebskanäle verteilt bei 982 Euro – und damit rund 30 Prozent über dem 2018er-Ergebnis.
Gestiegenes Qualitätsbewusstsein
Das Interessante daran: selbst der Durchschnittspreis des darbenden Verkaufs nicht motorisierter Fahrräder ist gestiegen. O-Ton ZIV: »Damit setzt sich der Trend zu Markenprodukten und Fahrzeugen mit hoher Qualität, wie schon in den Jahren zuvor, fort.«
Die Gründe für das Qualitätsbewusstsein der Verbraucher sind vielfältig. Technische Innovationen, hohe Attraktivität der Fahrzeuge aber auch die Zunahme der Bedeutung von Fahrrad und E-Bike für die Alltagsmobilität seien hier unter anderen zu nennen – »gerade auch vor dem Hintergrund des politischen und gesellschaftlichen Diskurses hinsichtlich des Klimawandels«.
E-Bike-Mengenverkauf 2019 weit über die Millionenmarke
Was den boomenden E-Bike-Markt betrifft, gab der ZIV bereits im September 2019 bekannt, dass er für das Gesamtjahr von der Überschreitung der magischen 1 Millionen-Marke ausgeht. Die Schätzungen konnte mit einem letztendlichen 2019-er-Absatz von 1,36 Millionen E-Bikes noch einmal deutlich übertroffen werden. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein mengenmäßige Plus von rund 39 Prozent.
Demzufolge steigerte sich der Marktanteil von E-Bikes am Gesamt-Fahrradmarkt Deutschland auf 31,5 Prozent. »Damit erreicht das E-Bike eine Marktbedeutung, die so schnell nicht erwartet werden konnte. Ein mittelfristiger Anteil am Gesamtmarkt von 40 Prozent und langfristig sogar 50 Prozent scheint nicht mehr ausgeschlossen«, heißt es beim ZIV.
E-Bikes in der Mitte der Gesellschaft angekommen
Die Gründe für diese hochdynamische Entwicklung des Marktes seien seit Jahren unverändert. Der ZIV benennt die große Modellvielfalt in allen Produktkategorien, attraktives Design, innovative Weiterentwicklung in der Antriebs- und Batterietechnologie (Stichwort: Integration) aber auch im Komponentenbereich sowie clevere Geschäftsmodelle rund um das E-Bike (z.B. Leasing, Cargo oder Bikesharing). Das Hauptargument für den Kauf eines E-Bikes sei aber nach wie vor »die hohe Relevanz für die Mobilitätsanforderungen der heutigen Zeit in Freizeit und Alltag«.
Mehr zu den vom ZIV vorgelegten Zahlen zum Fahrradjahr 2019 inklusive Modellgruppen-Verkauf, Fahrrad-Exporte und -Bestand in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.

Text: Jo Beckendorff/ZIV, Foto: ZIV
 

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