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Zölle auf China-Bikes: Taiwan setzt zum Überholmanöver an

Wegen der möglichen Antidumpingzölle gegen chinesische E-Bike-Importe geht die Taiwanesische Fahrradindustrie davon aus, dass auf dem europäischen Markt Taiwan bald China als größten Anbieter von E-Bikes überholen könnte. Diese Prognose gaben der Taiwan External Trade Development Council (TAITRA) und das Bureau of Foreign Trade (BOFT) im Hinblick auf die  Exportstatistiken der Taiwan Bicycle Association (TBA) für die ersten vier Monate 2018 mit.

Die aktuellen politischen Ereignisse gäben Anlass zur Vermutung, dass Taiwan China in seiner Rolle als Europas größter Anbieter von E-Bikes ernsthaft Konkurrenz machen könnte, so die TBA. Fallen die Anti-Dumping-Zölle auf Fahrräder so hoch aus, wie sie kürzlich für Reifen für aus China importierte Busse und Lastwagen verhängt wurden – nämlich 80 bis 170 Prozent –  dürfte das China stark schwächen. Auch in den USA wird das Umfeld für China schwieriger, seit Donald Trump in seinen Maßnahmen gegen »eine unfaire Importflut aus China« auch E-Bikes auf die schwarze Liste gesetzt hat und  E-Bike-Hersteller mit einem Strafzoll von 25 Prozent rechnen müssen.
Taiwan hat in den ersten vier Monaten des Jahres 2018 seine E-Bike-Exporte steigern können: Nach den Statistikien der TBA hat Taiwan in dem Zeitraum 83.000 E-Bikes mit einem Gesamtwert von 113 Millionen US-Dollar (101 Millionen Euro) exportiert. Im Vergleich zum selben Zeitraum 2017 ist das eine Steigerung der E-Bike-Exporte nach Volumen um 34,35 Prozent und nach Umsatz um 55,1 Prozent. Die meisten E-Bikes aus Taiwan wurden nach Deutschland, in die Niederlande und in die USA exportiert.
Der Export von kompletten, nicht elektrifizierten Fahrrädern ging um 11,75 Prozent zurück, während die Exporterlöse von kompletten Fahrrädern um 14,16 Prozent stiegen. Die im ersten Quartal am aus Taiwan am meisten exportierten Radtypen waren Straßen- und Mountainbikes mit 159.000 und 221.000 Einheiten.
Hauptmarkt für Kompletträder waren die USA: Mit einem durchschnittlichen Stückpreis von 588,33 US-Dollar (502,68 Euro) (ein Anstieg von 29,35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) machten die USA in den ersten vier Monaten des Jahres 2018 22,12 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Auf die EU (mit einem durchschnittlichen Stückpreis von 444 US-Dollar (379,23 Euro)) entfielen 53,67 Prozent der Gesamteinnahmen.
Mit dem Export von Fahrradteilen und Fahrradkomponenten erzielte Taiwan von Januar bis April 2018 einen Umsatz von 424 Millionen US-Dollar (362 Millionen Euro). Vor allem Schaltwerke waren im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Jahres 2017 verstärkt gefragt, hier stiegen die Exporte um 72,43 Prozent (430.000 Kilo), was einen Umsatzanstieg von 28,16 Prozent (19 Millionen US-Dollar (17 Millionen Euro) mit sich brachte.

vz/Tabellen: Taitra/BOFT/TBA / Quellen: Zollverwaltung, Finanzministerium, Taiwan Bicycle Association

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