Mit der Vorstellung einer neuen Firmware ermöglicht Shimano künftig die Kombination von Rennrad-Di2-Komponenten und Shimano-Steps-Systemen. Die Firmware sorgt dafür, dass mit den Di2-Schalttasten an den Rennrad-STIs künftig auch die Unterstützungsmodi der Steps-Motoren gewählt werden können. Dies soll die Möglichkeiten dfe Seps-Systems erweitern, um etwa Randonneure, Gravelbikes und schnelle Commuter-E-Bikes zu bauen. Zudem können Fahrradhersteller zwischen unterschiedlichen Antriebseinheiten wählen und so Fahrradmodelle mit noch vielfältigeren Charakteristika entwickeln.
Man muss also die Hände nicht vom Rennlenker nehmen, um beispielsweise zwischen den Unterstützungsmodi zu wechseln. Besondere Bedeutung kommt diesem Umstand im Gravel-Bereich zu, wo Hindernisse oder Geländeunebenheiten ungeübtere Fahrer leicht aus der Bahn werfen können, wenn der Griff am Lenker nicht fest genug ist. Gerade in Unterlenkerposition muss dabei nicht umgegriffen werden, außerdem erlaubt der Wegfall von MTB-typischen Oberlenkerschaltern ein cleaneres, aufgeräumteres Cockpit.
Die neue E-Tube-Firmware verbindet die Komponenten ab 8. April. Zu Steps kompatibel sind die existierenden Ultegra-Di2-Schalt-/Bremshebel (R8070).
Die Rennrad-Lenker-Funktionalität von ist gegeb en für die Antriebseinheiten E8000, E7000, E6100 und E5000; die Lösung ist kompatibel mit Unterrohr- oder integrierten Akkus sowie den Systemdisplays von E6100 und E7000. Benutzt werden können die Schaltwerke Ultegra (RDR8050) und Ultegra RX (RD-RX805) sowie DEORE XT (RD-M8050) und XTR (RDM9050), wobei sich die Schaltfunktion via E-Tube-Project-Software individuell einstellen lässt.
Wer dagegen auf eine mechanische Schaltung setzt und daher keine entsprechenden Di2-Schalter am Hebel hat, kann dennoch seinen Steps-Motor mit Rennrad-Lenker-Komponenten kombinieren, da alternativ auch die dritte Taste auf dem System-Display genutzt werden kann, um die Unterstützungsstufen zu wechseln.
Um die Eignung für Gravel-Bikes und schnelle Commuter-Räder zu vervollkommnen, führt SHIMANO zudem ein neues Kettenblatt mit 47 Zähnen ein, das ganz einfach zwischen Antriebseinheit und Kurbelarm montiert werden kann.
Neben der neuen Firmware wird Shimano später im Jahr folgende neuen E-Bike-Komponenten in den Markt bringen:
– Einen 160-mm-Kurbelarm, der das bisherige Lineup mit 175, 170 und 165 mm nach unten abrundet. Die 160-mm-Version ermöglicht mehr Bodenfreiheit und dadurch eine geringere Gefahr, mit dem Pedal an Hindernissen anzustoßen. Zudem ist sie speziell für kleinere Fahrerinnen und Fahrer gut geeignet. (Verfügbar ab April 2019)
– 12-fach-Komponenten für E-Bikes, inklusive Mountainbike-spezifischen Kettenblättern mit 34, 36 und 38 Zähnen, sowie ein 12fach-taugliches Kettenblatt mit 42 Zähnen für E-Trekking-Räder (verfügbar ab Mai 2019).
– Ein neues, kompaktes und transportables Ladegerät mit 4 Ampere und IPX5-Wasserfestigkeit, die insbesondere den Outdoor-Einsatz ermöglicht. Das EC-8004-Ladegerät lädt nach Herstellerangaben zweimal so schnell wie EC-E6002, so dass von 0 auf 80 % Aufladung zweieinhalb Stunden vergehen (Volladung: viereinhalb Stunden). (Verfügbar ab September 2019).
Foto: Shimano