Nicht nur outdoor, sondern auch indoor gab es viel Sonnenschein auf der gestrigen Eröffnung der bis 15. Juni laufenden Messe OutDoor by Ispo. Nach zwei Jahren Pause konnte die zweite Ausgabe dieser Messe endlich durchstarten. Daher gab es auf der am ersten Messetag gehaltenen Pressekonferenz der OutDoor by Ispo-Macher Messe München und European Outdoor Group (EOG) auch viel Neues zu berichten.
Man muss sich das noch einmal zu Gemüte führen: Seit vier Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Messe München und EOG. Letztere hatte damals beschlossen, neue Impulse zu setzen und ihre Messe vom Bodensee in die Bayernmetropole zu verlegen. Nach der Premiere 2019 kam Corona – daher erst in diesem Jahr die zweite Auflage dieses Branchen-Get-Togethers.
In diesem Zusammenhang dankte EOG der Messe München jetzt für die enorme Unterstützung, die die Messe der Outdoor-Branche in dieser schwierigen Zeit gegeben hat.
Der Dank ging insbesondere an dem ebenfalls auf dem Podium sitzenden Messe München-Chef Claus Dittrich, der sich Ende Juni in den Ruhestand begeben wird. Mit Stefan Rummel wurde auch gleich sein Nachfolger präsentiert. Dabei setzen die Münchener auf eine Inhouse-Lösung. Rummel ist seit 2010 bei der Messegesellschaft tätig. Seit 2015 ist er dort Geschäftsführer der Investitionsgüter-Messen. Im Rahmen der Kürzung von drei auf zwei Geschäftsführer übernimmt Rummel zum 1. Juli auch den Sektor Konsumgüter-Messen. Somit ist er eigenen Angaben zufolge künftig für insgesamt acht Messen in Deutschland verantwortlich.
Zurück zur diesjährigen OutDoor by Ispo: die öffnete nämlich nicht auf dem Münchener Messegelände im Osten, sondern im MOC Veranstaltungs- und Ordercenter im Norden der Stadt ihre Pforten. EOG bezeichnet diese Wahl als perfekt – würde sie doch eine gemütlichere familiärere Atmosphäre vermitteln. Das war aber nicht alles: die Leute waren einfach wieder froh, sich von Angesicht zu Angesicht zu sehen.
Laut Claus Dittrich hat sein Unternehmen in diesem Jahr (nach zwei Jahren Corona-Pause) schon wieder fünf Messen durchziehen können: »Egal welche Branche – die Leute sind einfach happy, sich wiederzusehen.« Vor allem die internationale Kontaktauffrischung hatte es in sich. Um die Neuheiten der über 300 Aussteller endlich auch einmal wieder persönlich zu begutachten, kamen Besucher aus ganz Europa ins MOC. Was natürlich weiterhin fehlt, sind Aussteller und Besucher aus Asien und Amerika.
EOG-Präsident spricht von vielen Veränderungen, die sich seit der Pandemie aufgetan hätten. Somit spricht er in diesem Jahr auch von einem Restart: »Wir haben einige Newcomer und Startups und hoffen natürlich auf mehr internationale Besucher.« Zwar fehlen weiterhin einige großen Marken. Mit dem Umzug ins MOC habe man aber den Ausstellern ein paar flexible Teilnahme-Optionen eingeräumt. Marken, die zum Beispiel einen ganzjährigen Showroom im MOC belegen, waren geöffnet und konnte sich für kleines Geld an der Messe beteiligen. Zudem habe man keinem Aussteller mehr als 150 Quadratmeter Standfläche zur Verfügung gestellt. Mit der sogenannten Hangout Area und Zelt-Ausstellung wurde auch einiges für die Fachbesucher aufgebaut, was über eine B2B-Messe (was die OutDoor by Ispo ist) hinausgeht.
Tatsächlich fühlte sich die Messe-Atmo sehr heimelig an. Stellt sich die Frage, ob die Messe-Macher wie geplant im kommenden Jahr wieder aufs Messegelände ziehen wollen. Sie scheinen davon auszugehen, große Markenanbieter wieder für sich gewinnen zu können. Was aber, wenn nicht? Stichwort heimelig – einige Aussteller sprachen bereits unter der Hand davon, in den kommenden Jahren lieber im MOC bleiben zu wollen.
Was sich 2023 auch ändern wird: OutDoor by Ispo wird noch weiter nach vorne rücken. Der Termin 22. bis 24. Mai wurde bereits festgezurrt. O-Ton der Messe-Macher: »Wir haben gelernt, dass der Juni-Termin zu spät ist.«
Somit rückt nicht nur die große Sportmesse Ispo Munich, sondern auch die OutDoor by Ispo nach vorne. Wie bereits berichtet, findet die größte Sportmesse der Welt nicht mehr Ende Januar, sondern schon in diesem Jahr erstmals im November statt – und zwar vom 28. bis 30. November 2022.
Text/Fotos: Jo Beckendorff