Auf der Outdoor-Pressekonferenz gab Keen EMEA-Geschäftsführer John Jansen in seiner Rolle als EOG-Präsident ein paar überraschende Zahlen zum europäischen Outdoor-Markt 2017 parat. Demnach stapfte er nach einer Phase der Stagnation wieder spurstabil bergauf.
Laut dem von EOG veröffentlichten »State of Trade Outdoor Market 2017«-Zahlenmaterial lag der Gesamtwert des europäischen Outdoor-Marktes bei 5,86 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Plus von 7,2 Prozent. Der (allerdings geschätzte) Handelsumsatz dieser Ware liegt bei 12,3 Milliarden Euro.
Jansen muss allerdings auch eingestehen, dass das Wetter einen guten Teil zu diesem guten Ergebnis beigetragen hat: »Es gab einen guten Winter, aber auch einen guten Sommer.« Alleine im Frühjahr/Sommer konnte laut EOG-Zahlen ein Mengen-Wachstum von 5 Prozent und ein Wert-Wachstum von 6 Prozent eingefahren werden. Zum Vergleich: Im Herbst/Winter lag das Mengen- und Wertwachstum jeweils bei 8 Prozent.
Eine weitere Zahl ist noch beeindruckender. Laut Jansen konnte der Gesamtwert des europäischen Outdoor-Marktes innerhalb der letzten zwei Jahre um 600 Millionen Euro zulegen: »Das ist das größte Wachstum innerhalb der Branche seit 2010. Wir haben ein sehr hohes Niveau erreicht. Darauf sind wir sehr stolz!«
Ein genauerer Blick auf die Zahlen nach Produktgruppen zeigt, dass von den sieben gelisteten Segmenten nur eines im Jahr 2017 ein Minus schlucken musste. Mit ihren ausgewiesenen 152 Millionen Euro lagen Zelte 9,8 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Hier die weiteren Segmente mit ihren jeweiligen Zuwächsen:
Bekleidung: 2,94 Milliarden Euro (plus 5 Prozent)
Rucksäcke: 409 Millionen Euro (plus 5 Prozent)
Accessoires: 403 Millionen Euro (plus 6 Prozent)
Kletter-Zubehör: 152 Millionen Euro (plus 6,7 Prozent)
Schlafsäcke: 118 Millionen Euro (plus 9,7 Prozent)
Schuhe: 1,7 Milliarden Euro (plus 13,4 Prozent)
Nach wie vor größter Outdoor-Markt Europas: Deutschland. Der stapft laut EOG weiter stabil mit einem Plus von 3 Prozent durchs Jahr 2017. Ganz anders beim Nachbarn Frankreich: Hier endete das letzten Jahr mit einem Minus von 2 Prozent. Mit Blick auf Großbritannien bekommt EOG aber wieder gute Laune: Hier wird von einem guten Plus von 8 Prozent gesprochen. Wozu sicherlich auch der düster-knackige Herbst/Winter seinen Teil beigetragen hat. Diese Jahreszeit führte alleine zu einem Plus von 14 Prozent. In Skandinavien ist Norwegen weiterhin Markttreiber. Und mit Blick auf Osteuropa glänzt vor allem Polen mit guten Umsatzsteigerungen.
Text/Fotos: Jo Beckendorff