Die italienische Piaggio & C. S.p.A. (alias Piaggio Group – Marken Ape Aprilia, Derbi, Gilera, Moto Guzzi, Piaggio, Scarabeo, Vespa) hat im ersten Verkaufsquartal 2021 einen konsolidierten Nettoumsatz von 384,65 Millionen Euro eingefahren. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten ist das nicht nur ein zweistelliges Verkaufsplus von 23,5 Prozent (währungsbereinigt sogar 28,1 Prozent), sondern auch das beste erste Quartalsergebnis seit 2007.
Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte sich mit 23,54 Millionen Euro im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres mehr als verdoppeln. Genau genommen wurde hier ein Plus von 135,1 Prozent eingefahren. Und der Nettogewinn konnte sich mit seinen Plus von 254,1 Prozent auf insgesamt 11,1 Millionen Euro mehr als verdreifachen. Insgesamt lieferte Piaggio Group im ersten Jahresquartal weltweit 135.000 Fahrzeuge aus (plus 15,3 Prozent).
Zweirad-Verkäufe heben ab
Darin enthalten: ein auch durch Covid-19 angeheizter Zweirad-Absatz von weltweit 103.200 Einheiten (plus 35 Prozent). Damit erzielten die Italiener einen Nettoumsatz von 296,9 Millionen Euro (plus 42,2 Prozent). In dieser Zahl ist allerdings der Umsatz mit Ersatzteilen und Zubehör in Höhe von 29,6 Millionen Euro (plus 13,2 Prozent) enthalten.
Laut Piaggio Group war vor allem der Zweirad-Mengenabsatz 01-03/2021 in Indien und Amerika mit Anstiegen von mehr als 90 Prozent markant – gefolgt vom asiatisch-pazifischen Raum (plus 47,2 Prozent) und dem europäischen Markt (wo allerdings keine genaue Prozentangabe gemacht wird) – laut den Italienern aber »vor allem auf ihrem Heimatmarkt mit einem Volumenplus von fast 70 Prozent«.
Mit Blick auf Europa konnte die Piaggio-Gruppe eigenen Angaben zufolge »ihren Marktanteil sowohl bei den Motorrollern als auch bei den Motorrädern steigern«.
Was Motorroller betrifft, stiegen deren Verkäufe (»angeführt von der Marke Vespa«) im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres weltweit um fast 37 Prozent.
Ausgebremste Nutzfahrzeuge
Ganz anders als die sich bestens entwickelnden Zweirad-Verkäufe (Motorrad- und Motorroller) sah es allerdings bei den Nutzfahrzeug-Verkäufen der Italiener aus: die rutschten nämlich im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres um 21,7 Prozent und einem Absatz von nunmehr 31.900 Fahrzeugen nach unten. Das schlug sich auch auf den damit eingefahrenen Nettoumsatz in Höhe von 87,8 Millionen Euro aus (minus 14,4 Prozent). In dieser Zahl enthalten: ein Ersatzteile- und Zubehör-Umsatz in Höhe von 12,8 Millionen Euro (plus 5,6 Prozent). Laut Piaggio Group resultierte der Rückgang im Nutzfahrzeug-Geschäft vor allem aus der schwächeren Nachfrage in Indien (Mengenminus 26,7 Prozent).
Ausblick
Apropos Indien – da äußert sich Piaggio Group-Chairman und -CEO Roberto Colaninno (Bild unten) derzeit eher vorsichtig: »Wir müssen bedenken, dass die Covid-Pandemie immer noch ein Risiko darstellt und wir daher weiterhin jeden einzelnen Markt genau beobachten. Es ist klar, dass der indische Kontinent leidet, und wir werden wie immer ein wachsames Auge auf die soziale Verantwortung haben; der Markt wird sich erholen und besser sein als zuvor.«
Auch wenn es angesichts der Ungewissheit über die weitere Entwicklung der Pandemie in den kommenden Monaten weiterhin schwierig sei, eine Prognose abzugeben, wird Piaggio Group »mit der Markteinführung von elf neuen Zweirädern und einem neuen leichten Nutzfahrzeug, dem Bau der neuen Abteilung für E-Mobilität in Pontedera, der Inbetriebnahme eines neuen Werks in Indonesien und der vollständigen Umstrukturierung der Produktionsstätte und der Museumsbereiche von Moto Guzzi« bestens vorankommen. Und das alles in einem Jahr, in dem die Marke Moto Guzzi ihr 100-jähriges und Vespa ihr 75-jähriges Bestehen feiern.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Piaggio Group