»Die aktuelle Wirtschaftslage hat die Kaufkraft der weltweiten Verbraucher beeinträchtigt, und die Umsatzentwicklung der ersten neun Monate 2024 ist die direkte Folge davon«, sprach Piaggio Group-Geschäftsführer und -CEO Michele Colaninno bei Vorlage der Zahlen Klartext. Dennoch habe man die höchste EBITDA-Marge aller Zeiten erzielen können. Dieses Ziel – »ein schwieriges, aber nicht unmögliches« wolle man beibehalten.
Das EBITDA lag mit 269,3 Millionen Euro 13,0 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraumes. Dafür konnte die EBITDA-Marge von 16,6 Prozent in 01-09/2023 auf 17,3 Prozent in 01-09/2024 angehoben werden. Der Nettogewinn rutschte allerdings im Vergleich um satte 27,4 Prozent um mehr als ein Viertel auf 62,2 Millionen Euro herunter.
Geschäftsfeld Zweirad kräftig ausgebremst
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2024 verkaufte Piaggio Group weltweit 380.000 Fahrzeuge (minus 16,4 Prozent).
In dieser Zahl enthalten: 290.300 Zweiräder (minus 20,5 Prozent). Von dieser Stückzahl entfielen 40.000 Einheiten auf Motorräder (plus 4,4 Prozent). Mit Zweirädern (Motorroller und Motorräder inklusive Ersatzteile und Zubehör) erzielte der italienische Anbieter einen Nettoumsatz von 1,06 Milliarden Euro (minus 17,9 Prozent).
Spurstabil in 2024: Geschäftsfeld Nutzfahrzeug
Weitaus besser erging es dem Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge. Hier verkaufte Piaggio Group in den ersten neun Monaten des Jahres 89.700 Einheiten (plus 0,2 Prozent). Mit denen erzielte das Unternehmen (inklusive Ersatzteile und Zubehör) einen Nettoumsatz von 296,6 Millionen Euro (minus 9,4 Prozent).
Ausblick
»Wir haben die Investitionen in neue Produkte und in unsere Fabriken erhöht: Das Moto Guzzi-Werk in Mandello del Lario ist eines der faszinierendsten Projekte im weltweiten Motorradsport«, erklärt Colaninno, »in den nächsten Jahren wird eine geopolitische und wirtschaftliche Stabilität von entscheidender Bedeutung sein, damit wir nicht mehr instabilen Märkten hinterherlaufen müssen, sondern unsere finanziellen Ressourcen auf das Wachstum konzentrieren können. Die leichte Mobilität ist eine Chance und eine Lösung für die zunehmenden Probleme der großen städtischen Ballungsräume und stellt langfristig einen Erfolgsfaktor für die Gruppe dar.«
Text: Jo Beckendorff