Laut den Italienern war weltweit ein Rückgang zu verzeichnen, der die Politik der Händler zum Abbau der Lagerbestände und den Rückgang des für Piaggio Group hochwertigen Premium-Markts APAC (bei konstanten Wechselkursen minus 32,4 Prozent) widerspiegelt. In den Verkaufsregion EMEA & Americas ging der Umsatz mit minus 11,8 Prozent ebenfalls zweistellig und in Indien einstellige 3,9 Prozent (bei konstanten Wechselkursen minus 2,6 Prozent) herunter.
Was den geschäftsführenden Piaggio Group-Direktor und CEO Michele Colaninno optimistisch stimmt: »Die Piaggio-Gruppe hat im Jahr 2024 dank eines sorgfältigen Produktivitäts-Managements in einer sehr anomalen Wirtschaftslage hervorragende Margen erzielt. Der Umsatzrückgang ist die direkte Folge der richtigen Strategie, die von den Händlern in der ganzen Welt angewandt wurde, um ihre Lagerbestände zu reduzieren. So konnten wir die Rentabilität des Vertriebsnetzes aufrechterhalten und uns gleichzeitig pragmatisch auf das Jahr 2025 vorbereiten. Eine Trendwende in der Weltwirtschaft, die zu einer soliden Erholung der Konsumausgaben wie bis 2023 führen würde, ist noch nicht eingetreten: Die hohen Zinsen und der Inflationsschub der letzten beiden Jahre haben die Ausgaben gebremst.«
Während die Italiener im letzten Jahr mit 16,9 Prozent ihre höchste jemals verzeichnete EBITDA-Marge einfuhren (2023: 16,4 Prozent), lag das EBITDA selbst mit 286,7 Millionen Euro 11,8 Prozent unter dem des Vorjahres. Der erzielte 2024er-Nettogewinn lag mit seinen 67,2 Millionen Euro ebenfalls zweistellige 26,2 Prozent unter dem des Vorjahres.
Zweiräder
Was die Stückzahl-Verkäufe der Piaggio Group 2024 (Marken Marken Ape, Aprilia, Derbi, Gilera, Moto Guzzi, Piaggio, Scarabeo, Vespa etc.) betrifft, lagen die weltweit bei 481.600 Einheiten (minus 13,9 Prozent).
Darin enthalten 359.900 Zweiräder (minus 17,5 Prozent), mit denen die Gruppe einen 2024er-Umsatz von 1,30 Milliarden Euro (minus 15,3 Prozent) einfuhr. In diesem Ergebnis ist ein Ersatzteil- und Zubehör-Umsatz in Höhe von 153,3 Millionen Euro (minus 2,3 Prozent) enthalten.
Bei den Motorrollern haben die Italiener eigenen Angaben zufolge zumindest in Europa wieder ihre Marktführerschaft mit einem Anteil von 21,4 Prozent zurückerobern können.
Nutzfahrzeuge
Bei den Nutzfahrzeugen verzeichnete die Piaggio-Gruppe 2024 einen Absatz von 121.700 Fahrzeugen (minus 1,3 Prozent) mit einem Nettoumsatz von 403 Millionen Euro (minus 10,8 Prozent). Auch hier ist ein Ersatzteil- und Zubehör-Umsatz in Höhe von 62,9 Millionen Euro enthalten – und der ist ausnahmsweise einmal im Vergleich zu 2023 mit 4,7 Prozent im Plus.
Ausblick
»Die Formulierung des Ausblicks ist eng mit der Notwendigkeit einer geopolitischen und wirtschaftlichen Stabilität verbunden, die sich positiv auf die Konsumneigung der Verbraucher auswirken kann, wobei eine Trendwende zu den Bedingungen, die bis 2023 vorherrschten, zu erwarten ist«, heißt es dazu im vorliegenden vorläufigen Geschäftsbericht 2024: »Wir glauben, dass das Jahr 2025 wie das Jahr 2024 von vielen Variablen geprägt sein wird, aber gleichzeitig eine Verbesserung im Vergleich zum letzten Jahr aufweisen wird.«
Texts: Jo Beckendorff