Allerdings steht die Transaktion noch unter Vorbehalt der Zustimmung bzw. nicht Untersagung durch Gremien und Behörden. Die Österreicher erwarten, dass die Transaktion im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen wird.
Ein kurzer Rückblick: Im September 2022 hatte die börsennotierte PMAG offiziell bekannt gegeben, die Motorrad-Aktivitäten ihrer Tochter KTM AG mit der Übernahme des exklusiven Motorrad-Vertriebs von MV Agusta in Nordamerika seitens ihrer Tochter KTM AG auszubauen. Anfang November 2022 wurde diese Kooperation unter anderen insofern intensiviert, dass sich KTM AG im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 25,1 Prozent an dem italienischen Motorrad-Anbieter beteiligte. Dieser Minderheits-Anteil wurde im Frühjahr 2024 auf einen mehrheitlichen Anteilsbesitz an MV Agusta von 50,1 Prozent aufgestockt.
Nun folgt die Rolle rückwärts. Wie die krisengeschüttelte PMAG bereits verkündete, wird sich die derzeit auf Sanierungskurs mit Eigenverwaltung fahrende KTM AG (einschließlich ihrer Ableger KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH) künftig wieder mehr auf ihre eigenen Marken KTM Motorrad, Husqvarna Motorcycles und GasGas Motorcycles konzentrieren.
Was mit den ebenfalls unter dem Dach der KTM AG gepackten Vertriebsmarken CF Motorcycles und Zeeho (E-Motorräder) des langjährigen Joint-Venture-Partners Zhejiang Chunfeng Power Co., Ltd. (alias CFMoto) passiert, wurde zum Zeitpunkt dieses Schreibens nicht kommuniziert. Der Vertrieb beider CFMoto-Marken in den Märken DACH, Spanien und UK rollt derzeit über die von PMAG gegründete CFMOTO Motorcycles Distribution GmbH.
Sowohl Chinas Zweirad-Hersteller CFMoto als auch der indische Fahrzeug-Hersteller Bajaj Auto sind nicht nur KTM AG- und PMAG-Partner, sondern auch PMAG-Teileigentümer.
Inwieweit die in der angelaufenen Investorenrunde eine Rolle spielen und ob überhaupt, wird sich zeigen.
Text: Jo Beckendorff