»Die zunehmenden weltweiten Turbulenzen haben sich zweifellos auf die Volkswirtschaften und Märkte ausgewirkt«, kommentiert Pon Holdings-CEO Janus Smalbraak das Jahresergebnis 2024, »inmitten dieser Herausforderungen hat unser Unternehmen seine Strategie erfolgreich umgesetzt, gesunde Finanzergebnisse erzielt und gleichzeitig weiter in unsere Portfolios, Geschäfte und Mitarbeiter investiert.«
Heißt auch, dass die Niederländer ihr Portfolio nicht nur im Fahrrad-, sondern auch im Automobil-Bereich ausgebaut haben.
Strategische Veräußerungen für volle Konzentration auf Mobilität
Um sich weiter auf Mobilität zu fokussieren, hat Pon Holdings im Juli letzten Jahres eine Mehrheitsbeteiligung an ihrem Geschäftsbereich Agricultural Products & Services an CVC Capital Partners veräußert.
Im Dezember 2024 wurde dann noch ein Verkauf der Pon Equipment & Pon Power (PEPP) an die Zeppelin Group eingetütet. Der soll im zweiten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. Laut den Niederländern sind beide Verkäufe »bedeutende Desinvestitionen, die mit unserer langfristigen Strategie übereinstimmen«.
Veräußerungs-Erlöse sorgen für EBITDA-Rekordergebnis
Somit sieht Pon Holdings seine operative 2024er-Leistung bestens aufgestellt. Die Niederländer führen das sowohl auf ihr Portfolio an starken Auto- und Fahrrad-Marken als auch auf Kosteneffizienz-Maßnahmen und oben genannte Veräußerungs-Erlöse zurück.
Dank dieser Veräußerungs-Erlöse konnte auch das Pon Holdings-Betriebsergebnis (EBITDA) auf ein sehr gesundes Rekordergebnis von 920 Millionen Euro gehievt werden. Zum Vergleich: 2023 waren es 580 Millionen Euro. Weitere Geschäftszahlen werden allerdings nicht kommuniziert.
Pons Automobil-Geschäft
Was das Automobilgeschäft von Pon Holdings betrifft, wuchs es auf einen Gesamtumsatz von 7,1 Milliarden Euro. »Das vielfältige Angebot an Marken und Modellen des Volkswagen-Konzerns erfüllt die Bedürfnisse der niederländischen Kunden, während in den USA und Vietnam unsere Multi-Luxus-Marken weiterhin sehr attraktiv sind. Wir schätzen die Beziehungen zu unseren OEMs und feierten 2024 75 Jahre Partnerschaft mit Porsche und 50 Jahre mit Audi,« erklärte Smalbraak.
Pon.Bike Group
Was die Fahrrad-Branche in der Nach-Corona-Zeit betrifft, will Janus Smalbraack nichts schönreden: »Die Fahrradindustrie hat in den Nach-Corona-Jahren weiterhin die Auswirkungen des Überangebots zu spüren bekommen.«
Trotzdem schaut er optimistisch nach vorne: »Unser Fahrradgeschäft reagierte mit einer weiteren Stärkung des Betriebs und kontinuierlichen Investitionen in Produktentwicklung, Marketing und Produktion. Klare Meilensteine waren die Eröffnung unserer hochmodernen Fahrradfabrik in Litauen und der Start von Lease-a-Bike in den USA. Langfristig werden die Fahrradmärkte wachsen, insbesondere durch Leasing und Elektrifizierung.«
So entwickelte sich Pon.Bike in einem turbulenten Marktumfeld operativ robust und profitabel. Hier lag der 2024er-Gesamtumsatz auf 2,1 Milliarden Euro. Fortschritte wurden durch Stärkung der PBG- Organisation und gleichzeitig weiterer Investitionen erzielt.
So investierten die unter dem Dach von PBG kurbelnden Fahrrad- und E-Bike-Marken in Marketing und neue Produkte.
Auch interessant zu wissen: 2024 waren über 50 Prozent der über unabhängige Fahrradhandels-Partner verkauften Fahrräder E-Bikes.
Ein klarer Meilenstein war die bereits oben erwähnte Eröffnung der neuen Fahrradfabrik in Litauen. Die ausgelegte Kapazität liegt bei jährlichen 400.000 Einheiten. Die hochmoderne Anlage hat bereits die Produktion der Gazelle-Modelle »Paris« und »Esprit« aufgenommen. Im Laufe des Jahres wurde sie um die Urban Arrow-Modelle das das Gazelle-Cargobike »Makki« erweitert. Weitere PBG-Markenmodelle werden im diesem Jahr folgen.
Text: Jo Beckendorff