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Sanierung und Neubau: Radsport-Ikone Kaarst-Büttgen wird fit für die nächsten Jahrzehnte
Das Sportforum Kaarst-Büttgen gilt seit Jahrzehnten als Ikone des Radsports im Rheinland. Doch selbst Ikonen müssen sich weiterentwickeln: Die traditionsreiche Anlage steht vor einem umfassenden Neustart. Unter der Generalplanung von Ledwig Spinnen Architekten entsteht ein Projekt, das weit über eine klassische Sanierung hinausgeht.
Foto: Radsportzentrum Kaarst

Für Architekt Jürgen Spinnen, selbst Radsportler, ist die Planung mit einem besonderen Blick auf Geschichte, Identität und Zukunft des Ortes verbunden. Ziel ist es, die Bedingungen für Leistungs-, Schul- und Breitensport erheblich zu verbessern und zugleich durch eine konsequente energetische Modernisierung den Primärenergiebedarf deutlich zu reduzieren.

Projektumfang und Architektur

Die bestehende Halle wird vollständig energetisch, technisch und funktional saniert. Ergänzt wird sie durch einen zweigeschossigen Neubau mit Untergeschoss auf der Nordostseite. Dort entstehen Trainings- und Athletikräume, neue Umkleiden sowie Verwaltungszonen für den Radsportverband. Eine innen- und außenliegende Rampenanlage mit Tunnel gewährleistet künftig barrierefreien Zugang zum Innenbereich, ohne die Bahn zu kreuzen.

Architektonisch orientiert sich das Projekt an der markanten Großform der bestehenden Halle: Segmentierte Aluminiumpaneele, horizontale Lamellen und ein durchlaufendes Vordach strukturieren das Volumen und schaffen Orientierung sowie eine klare Präsenz im Stadtraum.

Energetische Modernisierung

Die technische Ausstattung des Sportforums wird vollständig erneuert:

  • Wärmeversorgung: Ersatz der bisherigen Dunkelstrahler und Gasthermen durch eine Großwärmepumpe ohne fossile Spitzenlast. Wärmeverteilung über Deckenstrahlplatten und ein ovales Heizsegel über der Bahn (Temperaturen bis zu 26 °C).
  • Regelung: Erneuerung der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik mit witterungsgeführter Vorlauftemperaturregelung, Nachtabsenkung und flexibler Anlagensteuerung.
  • Warmwasser: Frischwasserstationen mit elektrischem Boost-Bloc zur hygienisch sicheren, verlustarmen Warmwasserbereitung (Nachheizung bis 70 °C).
  • Beleuchtung: Umstellung auf präsenz- und tageslichtgesteuerte LED-Technik.
  • Photovoltaik: Installation einer PV-Anlage mit ca. 140 kWp Peak-Leistung zur regenerativen Eigenstromversorgung.
  • Gebäudehülle: Vollständige Erneuerung zur Minimierung der Wärmeverluste und Sicherung eines stabilen Raumklimas.

Sportfachliche Modernisierung

  • Radrennbahn: Sanierung und Anpassung nach UCI-Vorgaben, u. a. Erhöhung der Bande auf 1,40 m sowie Einrichtung neuer Sicherheitszonen.
  • Infield: Einbau eines neuen elastisch gelagerten Vinyl-Sportbodens, geeignet für Rollsport, Trainingsgeräte und Veranstaltungen.
  • Neubauflächen: Verbesserung der Trainingsbedingungen durch zusätzliche Funktionsräume für den Leistungssport.

Zeitplan und Förderung

Das Projekt ist förderfähig durch Programme zur energetischen Sanierung mit einer prognostizierten Reduktion des Primärenergiebedarfs um mindestens 50 %.

  • Planungsstand: LPH 3 abgeschlossen (2025)
  • Baubeginn bei Förderungszusagen: 2027
  • Fertigstellung: Ende 2029

Projektsteckbrief

  • Projekt: Sanierung & Erweiterung Sportforum Kaarst-Büttgen
  • Generalplanung: Ledwig Spinnen Architekten, Mönchengladbach
  • Bauherr: Stadt Kaarst / Trägerverein Sportforum Kaarst-Büttgen e.V. mit Unterstützung durch den Rhein-Kreis-Neuss durch Übernahme von 50% der Kosten.
  • BGF Bestand + Neubau: ca. 9.000 m²
  • Gesamtkosten: ca. 27,9 Mio. €
  • Bauzeit: 2027–2029

 

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