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Schweizer Fahrradmarkt 2020: Höchster Umsatz in der Geschichte

Allen Widrigkeiten durch Corona zum Trotz hat der Schweizer Fahrradmarkt im vergangenen Jahr einen Umsatzrekord von 2,4 Milliarden Schweizer Franken (rund 2,2 Milliarden Euro) erzielt. Das entspricht einem Plus von 24,4 Prozent, ermittelte das Fahrradbüro Dynamot mit Geschäftsführer Urs Rosenbaum in seiner Branchenstudie »Marktbulletin Velohandel Schweiz 2021«.

Auch in der Schweiz haben die Bewohner während der Corona-Krise das Fahrrad (Schweizerisch Velo) und das E-Bike für sich entdeckt. Zwischenzeitlich sei laut der ETH-Studie Mobis Covid der Technischen Hochschule Zürich ab März 2020 die Velonutzung im Vergleich zum Vorjahr um über 200 Prozent angestiegen, führt Dynamot an.
Vor allem der Schweizer Fahrradhandel mit seiner guten Saisonplanung machte diesen Erfolg möglich, denn schon während des florierenden Geschäfts im Jahrhundertsommer 2018 hätten Importeure und Händler im Laufe der Saison 2019 ihre Lager tüchtig aufgestockt. Nach Berechnungen des Fachbüros wurden etwa ein Fünftel dieser Lagerbestände in die Saison 2020 übertragen und so habe der Velohandel die sprunghaft steigende Nachfrage nach Velos und Elektrovelos im Frühjahr 2020 ziemlich gut bedienen können. Die Inlandanlieferung (Importe plus Schweizer Montage) von Velos und Elektrovelos sank 2020 um 0,9 Prozent auf rund 552.500 Stück. Insbesondere im Frühjahr, als zahlreiche Velohersteller rund um die Welt ihre Betriebe schließen mussten und das globale Transportnetz stillstand, fehlte es an Nachschub. Laut Branchenstudie sind allein von Februar bis Mai rund 70.000 Velos weniger in den Schweizer Handel geliefert worden als im Vorjahr. Einige Rückstände konnten in den Sommermonaten wieder aufgeholt werden, doch insgesamt hinkte die Fertigung im Jahr 2020 der Nachfrage hinterher.

E-Bike legt zu
Weil der Schweizer Handel aber gut aus seinen Lagern im Inland nachliefern konnte, dürften gemäß Berechnungen von Dynamot insgesamt etwa 640.000 neue Velos und Elektrovelos verkauft worden sein. Von der Kundschaft war allerdings Flexibilität gefragt: wer ein bestimmtes Modell suchte oder bei einem bestimmten Anbieter kaufen wollte, musste teilweise lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder auf ein anderes Angebot ausweichen.
»Das E-Bike hat 2020 nochmals deutlich zugelegt«, konstatiert Urs Rosenbaum. Zum ersten Mal wurden über 200.000 Elektrovelos in den Schweizer Markt geliefert – 10,7 Prozent mehr. Zwar würden, gemessen in Stückzahlen, E-Bikes immer noch in der Minderzahl sein gegenüber den konventionellen Velos ohne Motor, doch gehen sie beim Verkaufswert in Führung: Laut Marktbulletin waren sie 2020 für 65 Prozent des Fahrzeugverkaufsumsatzes im Schweizer Velohandel verantwortlich, der Erfolg gehe jedoch teilweise zu Lasten anderer Velokategorien.

Konventionelle Velos nicht tot
Insbesondere bei Alltagsvelos und Mountainbikes konnten die Modelle mit Hilfsantrieb ihren motorlosen Gegenstücken Marktanteile abnehmen. Gemessen an den Stückzahlen halten konventionelle Fahrräder allerdings immer noch einen Marktanteil von 63,2 Prozent. Und die motorlosen Kategorien Kindervelo (plus 2,4 Prozent) und Rennvelo (plus 6,3 Prozent) konnten sogar tüchtig zulegen.
Das Marktbulletin Velohandel Schweiz ist im Juni zum vierten Mal erschienen und kann unter www.dynamot.ch/marktbulletin kostenpflichtig bestellt werden.
Quelle/Abb.: Dynamot

 

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