Spätestens während des Corona Shut-Down, aber auch darüber hinaus dürften jene Fachhändler, die noch kein Online-Geschäft betreiben, realisiert haben, dass sie in Zeiten des magischen kanalübergreifenden 24/7-Verkaufsmantras »Omnichannel« die schlechteren Karten in der Hand halten. Dass die Lösung nicht immer ein eigener kostspieliger Webauftritt sein muss und dass der Online-Shop eines Lieferanten nicht immer am Fachhandel vorbei radelt, haben bereits einige (allerdings weiterhin wachsam beäugte) Markenanbieter kommuniziert. Zum Beispiel Multisport-Anbieter Scott Sports SA: der zieht jetzt – nach besonders erfolgreichen E-Commerce-Geschäften während der Corona-Ladenschließungen und darüber hinaus – eine positive Zwischenbilanz seiner virtuellen Strategie, Kunden, Handel und Marke miteinander zu verknüpfen: »Konstante Wachstumsraten einerseits sowie die Vernetzung von Konsumenten und Handel andererseits unterstreichen das ausgewogene Konzept.« Hier die Story.
Im Laufe der letzten drei Jahre haben die Schweizer ihre E-Commerce-Tätigkeiten Schritt für Schritt ausgebaut. Immer dabei: der Scott Fachhandels-Partner (Stichwort »Scott Pickup Store« etc.).
Dazu Scott Chief Marketing Officer (CMO) Reto Aeschbacher: »Mit unserer E-Com-Strategie wollen wir Verbrauchern ein einzigartiges Markenerlebnis ermöglichen. Heutige Erwartungen und Bedürfnisse in Bezug auf Produktzugang, Flexibilität und Service bedienen wir konsequent und bündeln diese mit den Vorteilen, die unser Netzwerk bietet. Ein einfacher Zugang zur Marke und ein starkes Händlernetz garantieren Endverbrauchern letztlich diese einzigartige Erfahrung. Nachdem wir diese Strategie in den letzten drei Jahren in den meisten europäischen Märkten umgesetzt haben, konnten wir viel Erfahrung sammeln. Der weitaus größte Teil unseres Umsatzes wird heute – und auch in Zukunft – über unser starkes Einzelhandels-Vertriebsnetz erzielt; Händler-Service und -support sind mehr denn je die tragenden Pfeiler.«
E-Commerce: schrittweiser Netzwerk-Ausbau
Seit dem Start mit dem ersten Online-Verkauf für Kunden in Deutschland im Jahr 2017 wird das E-Com-Netzwerk von Scott konsequent in mehreren europäischen Schlüsselmärkten angewandt. Heute können Kunden in acht Ländern Europas Produkte online über www.scott-sports.com bestellen. Dazu gehören die deutschsprachigen Kernmärkte Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH-Region) sowie Großbritannien, Italien, Frankreich und Schweden. Seit Anfang des Jahres ist auch Spanien dabei. Eine Expansion in weitere Schlüsselmärkte ist im Gang.
Corona lässt E-Com-Umsatz mehrere Gänge hochschalten
Laut Aeschbacher tragen die eigenen E-Com-Bestrebungen zur Stärkung des Online-Vertriebskanals erste Früchte: »Der stetige Ausbau des Netzwerks und ein konstantes Wachstum über die Jahre senden ein deutliches positives Signal. Nebst der konsequenten Weiterentwicklung tragen zweifelsohne allgemeine Trends zum Erfolg bei: Konsumenten informieren sich verstärkt digital, kaufen aber auch vermehrt online. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Krise stieg der Online-Traffic zudem markant, was innerhalb der ersten Monate des Geschäftsjahres 2020 über alle Divisionen von Scott hinweg zu einem exponentiell höheren E-Com-Umsatz geführt hat. Und: Der eingeschränkte Zugang zum stationären Handel der vergangenen Wochen und Monaten resultierte in einem starken Hebel auf das E-Com-Wachstum von Scott.«
Übrigens: während Ausrüstung und Bekleidung auf der Scott E-Com-Plattform schon lange zu den Topsellern zählen, »ist eine Anpassung der Endverbraucher hin zu einer verstärkten Bestellung kompletter Fahrräder spürbar«.
Mehr zu Scott Sports E-Com-Plänen unter Einbeziehung seines Fachhandels-Netzwerkes in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: Scott Sports