Vor allem E-Bike-Komponenten- und Antriebsverkäufe in Europa lassen die erste Hälfte des Shimano-Geschäftsjahres 2018 gut aussehen. Der nach wie vor größte Geschäftsbereich der Japaner kam in den ersten sechs Monaten des Jahres auf einen Gesamtumsatz von 137, 92 Milliarden Yen (1,05 Milliarden Euro – verglichen mit 01-06/2017: plus 6,8 Prozent) und einen operativen Gewinn von 29,51 Milliarden Yen (225,47 Millionen Euro, plus 9 Prozent).
Der Shimano Gesamtumsatz – also die drei Geschäftsbereiche Fahrradkomponenten, Angelausrüstung und Sonstiges – kamen im ersten Halbjahr 2018 auf 174,73 Milliarden Yen (1,34 Milliarden Euro, plus 7,1 Prozent). Der operative Gesamtgewinn lag bei 34,51 Milliarden Yen (263,77 Millionen Euro). Heißt auch, dass die Japaner 78,9 Prozent ihres Gesamtumsatzes und 85,5 Prozent ihres operativen Gewinns mit ihrer Geschäftssparte Fahrradkomponenten einfahren.
Laut Shimano hat vor allem das seit April 2018 gut anhaltende Wetter in Europa dem Fahrrad-Fachhandel robuste E-Bike-Verkäufe beschert. Die Situation der Warenlager der Distribuenten befände sich ebenfalls auch einem angemessenem Level. Zudem sei der Verkauf von Shimanos neuem E-MTB-Antrieb »Steps E8000« bestens vom Markt aufgenommen worden.
In Nordamerika würden die vorab ausgebremsten Fahrradverkäufe auf Vorjahresniveau liegen. Eine gute Nachricht ist, dass sich die dortigen Warenlager ebenfalls auf einem angemessenen Level bewegen.
In China sieht es indes weiter düster aus. Eine Erholung ist derzeit nicht in Sicht. Verkäufe von Fahrrädern in Einstiegs- und Mittelpreis-Lagen schwächeln (Anmerkung des RadMarkts: auch ausgelöst durch die zahlreichen Mietradsysteme, die die chinesischen Ballungsgebiete in kürzester Zeit erobert haben). Aber selbst dieser Sektor würde sich derzeit nach einer regelrechten Marktüberflutung drastisch abschwächen. Die einzig gute Meldung: Die Warenlager sind nicht mehr verstopft.
Was die weiteren Weltmärkte betrifft, fehle momentan den Ländermärkten in Südost-Asien jegliche Dynamik. Und in Südamerika würde der Konsum generell aufgrund von Währungsschwankungen zu ungunsten der lokalen Währungen (vor allem in Argentinien und Brasilien!) sehr eingeschränkt – auch der von Fahrradprodukten.
Letztendlich seien die Fahrradprodukt-Verkäufe auf dem heimischen Markt Japan auch über den Jahreswechsel hinweg weiterhin flau. Hier habe sich erst seit April etwas geändert. Von Erholung könne man aber nicht sprechen. Sowohl Mobilitäts- als auch Sportrad-Verkäufe würden weiterhin leiden. Und die Warenlager der Distribuenten seien nach wie vor »leicht hoch«.
Basierend auf dem Gesamtergebnis des ersten Halbjahres 2018 hat Shimano für das Gesamtjahr seine bisher kommunizierte Prognose aufgrund »der relativen Währungsschwäche auf führenden asiatischen Fahrradmärkten gegenüber dem US$« leicht nach unten revidiert.
In Zahlen: Jetzt geht man nicht mehr von einem Gesamtumsatz 2018 von 350 Milliarden Yen (2,67 Milliarden Euro), sondern nur noch von 335,8 Milliarden Yen (2,65 Milliarden Euro) aus. Und den operativen Gewinn sieht man nicht mehr bei 67 Milliarden Yen, sondern 64,35 Milliarden Yen (491,4 Millionen Euro).
Text: Jo Beckendorff