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Shimano: mehr Kosten, weniger Gewinn = Prognosenkorrektur
Shimano.

Umsatz rauf, Gewinn runter – diese bereits im ersten Verkaufsquartal gültige Formel galt auch für das zweite Verkaufsquartal des weltweit führenden Fahrrad-Komponentenanbieters Shimano Inc. Somit konnten die Japaner auch im ersten Verkaufshalbjahr 2019 (1.1. – 30.6.) ihren Gesamtumsatz um 4,1 Prozent auf nunmehr 181,95 Milliarden Yen (1,50 Milliarden Euro) nach oben hieven. Der operative Gewinn sank allerdings im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 1,3 Prozent auf 34,05 Milliarden Yen (281,29 Millionen Euro). Aufgrund dieses Ergebnisses wurde auch die bisherige Prognose für das Gesamtjahr 2019 leicht (was den Umsatz betrifft) bzw. etwas mehr (was den operativen Gewinn betrifft) nach unten korrigiert.

In oben genannten Gesamtergebnis 01-06/2019 enthalten: Ein Gesamtumsatz mit Fahrradkomponenten – neben Angelausrüstung und Sonstiges weiterhin die größte und wichtigste Verkaufssparte von Shimano – in Höhe von 143,6 Milliarden Yen (1,19 Milliarden Euro). Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2018 ist das ein Plus von 4,1 Prozent. Der operative Gewinn sank hingegen um 3 Prozent auf 28,61 Milliarden Yen (236,29 Millionen Euro).
Mit Blick auf sein Fahrrad-Geschäft berichtet Shimano in seinem Halbjahresbericht 2019 von guten Witterungsbedingungen in Europa gleich zu Beginn der Saison, die den Verkauf von Komplett-Fahrrädern – und hier insbesondere von sportiven E-Bikes – gutgetan hätten. Die Warenlager der hiesigen Vertriebspartner seien auf einem angemessenen Niveau.
Ganz anders in Nordamerika: dort war der Komplettrad-Verkauf zu Saisonbeginn schleppend, habe dann aber dank verbesserten Wetterbedingungen in der zweiten Märzhälfte sowie einem generell günstigen Absatzumfeld im Sektor hochwertige Fahrräder auf das Level des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraum hochkurbeln können. Auch positiv zu bewerten: die Lagerbestände der Vertriebspartner seien auf einem angemessenen Niveau.
In China zeigten die schon länger vor sich hinsiechenden Komplettrad-Verkäufe hingegen keinerlei Anzeichen einer Erholung.  Einziger Lichtblick: Die Lagerbestände der Vertriebspartner sind auf einem erträglichen Niveau.
Was Südamerika betrifft, erhole sich der brasilianische Markt. Auf der anderen Seite stagniert aber der benachbarte argentinische Markt aufgrund der Auswirkungen der Währungsabwertung. Mit Ausnahme Argentinien seien die Lagerbestände der Vertriebspartner auf einem angemessenen Niveau.
Was Shimanos Heimatmarkt Japan betrifft, verlaufe der Absatz hochwertiger Sporträder »trotz insgesamt guter Wetterbedingungen« schleppend. Obwohl Nippon-Konsumenten gerade die Themen sportliches Crossbike und E-Bike im Zuge urbaner Mobilität für sich entdecken, sei der Absatz von Komplett-Fahrräder mengenmäßig (bei gleichzeitig steigenden Verkaufspreisen) gesunken. Daher sind auch die Lagerbestände der Vertriebspartner »leicht erhöht«.
Was laut Shimano produkttechnisch gut lief: Scheibenbremsen für hochwertige Rennräder und die »Shimano Steps«-E-Bike Kits für sportliche E-Bikes seien vom Markt in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 bestens aufgenommen worden.
Mit Blick auf das gesamte Shimano-Geschäft des ersten Halbjahres 2019 (dazu gehört noch ein Umsatz Angelausrüstung von 38,18 Milliarden Yen = 315,48 Millionen Euro, plus 4,2 Prozent sowie einer unter Sonstiges zusammengefasster in Höhe von 170 Millionen Yen = 1,4 Millionen Euro, minus 6 Prozent) haben die Japaner auch ihre Verkaufsprognose für das Gesamtjahr korrigiert. Die für 2019 prognostizierte konsolidierte Geschäftsentwicklung würde sich »aufgrund der erwarteten Entwicklung« insoweit ändern, dass – um weiterhin gute Aufträge zu erhalten – erhöhte Aufwendungen und Kosten für die Einführung neuer Produkte anfallen. In diesem Zusammenhang weist Shimano übrigens darauf hin, dass »der Rückgang der nicht operativen Aufwendungen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019 infolge von Abwertungen in asiatischen Währungen« zu sehen seien.
Deshalb geht man ab sofort nicht mehr von der bisher kommunizierten Gesamtumsatz-Prognose 2019 von 365 Milliarden Yen (3,02 Milliarden Euro) aus, sondern nur noch von 362 Milliarden Yen (2,99 Milliarden Euro) aus. Und den operativen Gewinn 2019 sieht man nicht mehr bei 73 Milliarden Yen (603,10 Millionen Euro), sondern nunmehr bei 67 Milliarden Yen (553,53 Milliarden Euro). Heißt: während die Umsatzprognose um seichte 0,8 Prozent nach unten korrigiert wurde, sind es bei der Gewinnprognose deutlichere 8,2 Prozent.

Text: Jo Beckendorff, Foto: Shimano

 

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