Während der Netto-Gesamtumsatz 2024 einen einstelligen Rückgang von 4,9 Prozent auf 450,99 Milliarden JPY (2,81 Milliarden Euro) schlucken musste, sank das operative Betriebsergebnis um zweistellige 22,2 Prozent auf 65,09 Milliarden JPY (404,97 Millionen Euro) und das ordentliche Betriebsergebnis um 4,5 Prozent auf 98,67 Milliarden JPY (616,78 Millionen Euro). Der letztendliche Nettogewinn konnte indes im Vergleich um 24,8 Prozent auf 76,33 Milliarden JPY (47,35 Millionen Euro) kräftig hochschalten.
Sportrad-Boom in China
In diesen Zahlen enthalten: ein Fahrradkomponenten-Umsatz in Höhe von 345,55 Milliarden JPY (2,16 Milliarden Euro, minus 5,2 Prozent). Das diesbezügliche Betriebsergebnis sank um 17,0 Prozent auf 54.16 Milliarden JPY (336,58 Millionen Euro).
Interessant ist die geographische Aufteilung des 2024er-Fahrradkomponenten-Nettoumsatzes (siehe dazu auch unten stehende Tabelle 2014 – 2025):
Nordamerika: 19,54 Milliarden JPY (124,66 Millionen Euro, minus 2,5 Prozent)
Europa: 147,94 Milliarden JPY (922,50 Millionen Euro, minus 20,7 Prozent)
China: 100,98 Milliarden JPY (629,54 Millionen Euro, plus 58,6 Prozent)
Taiwan: 28,87 Milliarden JPY (180,77 Millionen Euro, minus 31,6 Prozent)
Japan: 7,84 Milliarden JPY (49,87 Millionen Euro, minus 26,7 Prozent)
Rest der Welt: 40,39 Milliarden JPY (249,35 Millionen Euro, minus 2,8 Prozent)
Anderes ausgedrückt: China ist für Shimano derzeit ein sehr stark wachsender Markt, der die Rückgänge aller anderen Verkaufsregionen polstert bzw. nahezu kompensiert. Mittlerweile ist das Reich der Mitte sogar gleich hinter Europa der zweitgrößte Absatzmarkt der Japaner. Wenn es so weiter geht, wird es nicht mehr lange dauern, bis die nach den langen Corona-Lockdowns nach Outdoor-Aktivitäten lechzenden Chinesen die Europäer ein- und eventuell sogar überholen.
Geschäftsfelder Angelausrüstung und Sonstiges
Wie das Fahrradkomponenten-Geschäft auch hat sich das während der Corona-Zeit überhitzte Angelausrüstungs-Geschäft von Shimano in der Post-Pandemie-Zeit deutlich abgekühlt. Somit sind die Japaner mit einem im Vergleich zum Vorjahr leichten Umsatzrückgang von 3,9 Prozent auf nunmehr 104,99 Milliarden JPY (654,55 Millionen Euro) bestens bedient.
Das dritte und unter »ferner liefen« ausgewiesene dritte von Shimano bespielte Geschäftsfeld »Sonstiges« (Autoteile etc.) lag mit seinen 449 Millionen JPY (2,80 Millionen Euro) quasi auf Vorjahresniveau (genau genommen minus 1,9 Prozent).
Ausblick
Steigende Rohstoff-Preise, geopolitische Risiken, Unterbrechungen der Versorgungskette aufgrund der Stagnation der Logistik und Änderungen in der Regierungspolitik infolge der nationalen Wahlen, die 2024 auf der ganzen Welt abgehalten werden – laut Shimano mögliche Störfeuer, die den voraussichtlich moderaten Erholungstrend der Weltwirtschaft beeinflussen können. Daher äußern sich die Japaner (trotz für sie bester Wechselkurse – die heimische Währung ist weiterhin schwach) mit Blick in die Zukunft eher zurückhaltend.
Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert Shimano jetzt einem Netto-Gesamtumsatz von 470 Milliarden JPY (2,93 Milliarden Euro). Verglichen mit 2024 wäre das ein Umsatzplus von 4,2 Prozent). Das operative Betriebsergebnis 2025 sehen die Japaner bei 70 Milliarden JPY (436,46 Millionen Euro, plus 7,6 Prozent), das ordentliche Betriebsergebnis bei 95 Milliarden JPY (592,49 Millionen Euro, minus 3,7 Prozent) und den letztendlichen Nettogewinn bei 71 Milliarden JPY (442,81 Millionen Euro, minus 7,0 Prozent).
Text: Jo Beckendorff